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Taye Astike Selassie, der seit Februar Außenminister ist, hat das weitgehend zeremonielle Amt übernommen. In Äthiopien liegt die politische Macht beim Premierminister - derzeit Abiy Ahmed. Sahle-Work hatte sich Berichten zufolge in den letzten Jahren mit Abiy zerstritten. Ihre erste Ernennung im Jahr 2018 wurde als Durchbruch für die Gleichstellung der Geschlechter in der äthiopischen Politik gefeiert.Während ihrer Präsidentschaft rief sie mehrfach zum Frieden im ganzen Land auf, obwohl sie dafür kritisiert wurde, dass sie nicht mehr über die geschlechtsspezifische Gewalt während des zweijährigen Bürgerkriegs in Tigray sprach. Es wird jedoch vermutet, dass sie über die aktuellen Konflikte in den Regionen Oromia und Amhara besorgt war.

Tausende von Demonstranten füllten die Straßen von Accra und forderten ein Ende des illegalen Bergbaus im Land, auch bekannt als „Galamsey", ein Pidgin-Wort, das aus dem Ausdruck "gather them and sell" (sammle sie und verkaufe) geformt wurde. Anders als bei einer früheren Demonstration im September griff die Polizei nicht in den Protest ein. Entschlossen, die Regierung zum Handeln zu bewegen, bereitet sich die katholische Kirche auf eine friedliche Demonstration gegen den illegalen Bergbau am Freitag vor, während die Gewerkschaften des Landes am Donnerstag einen landesweiten Streik ausrufen wollen. Gold ist weltweit begehrt. Doch der Preis, den die Menschen für das Edelmetall zahlen, ist nicht nur an der Börse hoch. Flüsse und Wasserquellen sind mit Quecksilber und Arsen, sowie mit anderen Schwermetallen wie Kadmium und Mangan verseucht. Illegaler Bergbau, der Flüsse und Grundwasser verschmutzt, und Plastikmüll sind die beiden Schwerpunkte des Umweltproblems in Ghana.

Erzbischof Ignace Bessi Dogbo (Erzdiözese Abidjan,Elfenbeinküste) und der Dominikaner Erzbischof Jean-Paul Vesco (Erzdiözese Algier, Algerien) sind unter den 21 neu ernannten Kardinälen. Nach dem Konsistorium am 8. Dezember wird es 141 Kardinalwahlmänner geben (sofern nicht einer der Kardinäle unerwartet stirbt), von denen 111 (79 %) von Papst Franziskus ernannt wurden. Afrika ist mit 18 und Europa mit 55 Kardinälen vertreten.

Im Libanon leben schätzungsweise 175.000 bis 200.000 ausländische Hausangestellten, die meisten von ihnen Frauen. Während Israel den Libanon bombardiert, fliehen die Menschen aus Beirut und anderen Orten; viele kommen bei Verwandten unter.  Aber für Migranten gibt es keinen Ort, an den sie gehen können. Statistiken aus dem Jahr 2019 zeigen, dass mindestens 75 % der ausländischen Hausangestellten im Libanon Äthiopierinnen sind. Sie begannen in den 1980er Jahren zu kommen und strömten nach dem Ende des libanesischen Bürgerkriegs in den 1990er und 2000er Jahren in Scharen in das Land. Die meisten nehmen niedrig bezahlte Jobs als Pflegekräfte an und schicken Geld an ihre Familien in der Heimat. Nun wissen sie nicht wohin.

Trotz des mächtigen Sambesi-Flusses und des gewaltigen, mit Wasserkraft betriebenen Kariba-Staudamms kämpft Sambia derzeit mit den schlimmsten Stromausfällen seit Menschengedenken. Städte und Gemeinden im ganzen Land sind manchmal drei Tage hintereinander ohne Strom. 43 % der Sambier, sind an das Stromnetz angeschlossen und Elektrizität war selbstverständlich.  Die Leute gehen manchmal in Bars und Restaurants nicht um zu essen oder zu trinken, sondern um ihre Handys aufzuladen, während die Generatoren dröhnen. Eine der schwersten Dürren seit Jahrzehnten - verursacht durch das Wetterphänomen El Niño - hat die Stromerzeugungskapazität Sambias dezimiert. Sambia bezieht bis zu 84 % seines Stroms aus Wasserreservoirs wie Seen und Flüssen, während nur 13 % aus Kohle stammen. Der Beitrag von Solarenergie, Diesel und Schweröl ist mit 3 % noch geringer.

Anabela Lemos erhielt mit 3 Anderen den Alternativen Nobelpreis. Sie ist die Direktorin der 2004 gegründeten Umweltschutzorganisation „Justica Ambiental“. Die Umweltaktivistin aus Mosambik geht gegen Bauvorhaben fossiler Großkonzerne vor, die sie als schädlich für die Lokalbevölkerung und das Klima bezeichnet, darunter vor allem gegen das Multimilliardenprojekt „Mozambique LNG“ in der nördlichen Provinz Cabo Delgado. Der Alternative Nobelpreis zeichnet Menschen aus, die sich für langfristige Veränderungen einsetzen. 

Großbritannien hat angekündigt, dass es nach mehr als einem halben Jahrhundert die Souveränität über die Chagos-Inseln, mit Ausnahme des Diego-Garcia-Atoll, an Mauritius zurückgeben wird. Der Archipel zählt um die 60 Inseln und Atolle. Der Internationale Gerichtshof (IGH) hatte bereits 2019 die Besatzung und Absiedlung der Bevölkerung für rechtswidrig erklärt und als ein Relikt des Kolonialismus bezeichnete. 2021 hatte der Internationale Seegerichtshof die Souveränität von Mauritius bestätigt. Als Schlüsselfaktor der nun von der britischen Regierung bekanntgegebenen Übergabe der Souveränität an Mauritius gilt die Sonderlösung für Diego Garcia und den US-britischen Militärstützpunkt dort. Diego Garcia soll noch mindestens 99 Jahre unter britischer Kontrolle bleiben.

Yvonne Aki-Sawyerr, seit 2018 Bürgermeisterin der Hauptstadt Freetown, ist–laut der Deutschen Afrika Stiftung–eine „Inspiration“. Nach 25 Arbeitsjahren im Londoner Finanzsektor hat sie sich unerschütterlich für „ ihre“ Stadt eingesetzt. Es gibt in Freetown eine Abwasser-Aufbearbeitungsanlage, 160 Wasserspeicher und Regenwassersammelsysteme, Kompost, Biogas und Heizbriketts aus Abfällen. Letzteres schützt auch die Wälder. Unter ihrer Leitung wurden 977.000 Bäume gepflanzt. Freetown soll „Tree-Town – Baumstadt“ werden. Eine geplante Seilbahn soll die Luftverschmutzung reduzieren. Freetown wird als Vorbild für Afrika gesehen, sogar für Südafrikas Hauptstadt Pretoria. Yvonne Aki-Sawyerr wird  am 16. Oktober in Berlin voller Freude und Dankbarkeit den Preis entgegennehmen im Namen des ganzen Teams und aller Bürger Freetowns.

Mindestens 45 Menschen sind gestorben und Dutzende werden vermisst, nachdem zwei Schiffe mit Flüchtlingen und Migranten aus Afrika vor der Küste von Dschibuti gesunken sind. Die Boote sanken nur 150 Meter von einem Strand in der Nähe von Dschibutis nordwestlicher Region Khor Angar entfernt, so die Küstenwache. Die dschibutische Küstenwache teilte mit, dass Rettungsaktion im Gange ist, bei der 115 Überlebende gerettet wurden und Dutzende noch vermisst werden. Nach Informationen der Internationalen Organisation für Migration (IOM) waren 310 Menschen in den Booten, als sie den Jemen verließen, bevor sie im Roten Meer sanken. Die Route gilt für Flüchtlinge und Migranten als eine der verkehrsreichsten und gefährlichsten der Welt.

In einem Interview betonte der Bischof der Diözese Leena, Martín Lasarte Topolansky, dass die Probleme, mit denen die katholische Gemeinschaft in Angola täglich konfrontiert wird, ein niedriges Bildungsniveau, fehlende Dienstleistungen, Lepra, die Ausbreitung aggressiver Sekten sind. Diese pastoralen Dringlichkeiten sind „oft anders als das, was auf der Weltbischofssynode diskutiert, wird“.

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