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Das Zitat „Alle Tiere sind gleich, aber manche Tiere sind gleicher als andere“ aus George Orwells satirischem Roman hat in Simbabwe große Resonanz gefunden, weil es so viel  über die Realität Simbabwes aussagt. Schon die englische Version war ein Favorit, wurde in Schulen unterrichtet und in einer Lokalzeitung veröffentlicht. Jetzt hat die Autorin Petina Gappah in ihrer Übersetzung die Erzählung in Standard-Shona gemacht, aber die Tiere in den unterschiedlichen Dialekten sprechen lassen, um die Machtkämpfe widerzuspiegeln. „Animal Farm ist ein Mikrokosmos der politischen Entwicklungen in Simbabwe nach der Unabhängigkeit“. (Nyarota). Trotz politischen Änderungen, sowie dem Sturz und Tod von Mugabe, erkennen Simbabwer immer noch die Parallelen, da die Inflation ein Überleben fast unmöglich macht und im August eine weitere Wahl ansteht, die von Drohungen gegen Regierungskritiker überschattet ist.

In nur zwei Jahrzehnten hat Madagaskar 25% seines Regenwaldes verloren, zum großen Teil durch illegalen kommerziellen Holzschlag. Eine frühere Holzfällerin will den Wald wieder wachsen lassen, indem sie Gesundheitsdienste anbietet und als Bezahlung Baumsamen und Baumsetzlinge erhält. Die Gemeinde, viel gesünder als zuvor, kümmert sich auch um die Pflege des 50 Hektar großen neuen Waldes. Hilfe erfährt Madagaskars Wald auch durch das Projekt Lokange Forest, in dem Geigenbauer aus der Schweiz und Deutschland und das Beethoven-Orchester Bonn dazu beitragen, dass mit der lokalen Bevölkerung 80.000 Bäume gepflanzt werden, darunter die dort heimischen Klanghölzer für Musikinstrumente, ein Beitrag zum Naturschutz, zur Verbesserung der Lebensumstände und eine kulturelle Brücke zwischen den Kontinenten.

Präsident Cyril Ramaphosa und sein kongolesischer Amtskollege Felix Tshisekedi haben vereinbart, das gigantische kongolesische Wasserkraftwerksprojekt Inga 3 wiederzubeleben, von dem sich Südafrika einen Beitrag zur Lösung seiner lähmenden Stromkrise erhofft. Das 14-Milliarden-Dollar-Projekt Grand Inga Dam ist eine Reihe von sieben geplanten Wasserkraftwerken am Kongo-Fluss. Inga 3, das 2013 mit Unterstützung der Weltbank angekündigt wurde, sollte 11 GW Strom liefern, vor allem für den Export nach Südafrika und für Minen im Osten des Kongo. Die Weltbank kündigte jedoch 2016 ihre Beteiligung auf. Kongos Präsident Felix Tshisekedi erklärte, er habe in den letzten Wochen Gespräche mit potenziellen neuen Partnern, darunter China, geführt.

Das angolanische Unternehmen Sino Ord Park Industrial und das chinesische Unternehmen O.T.International haben ein Abkommen unterzeichnet, das die Bereitstellung einer Investition von 200 Millionen für den Bau einer Aluminiumfabrik in der nördlichen Provinz Bengo ermöglicht. Die Vereinbarung wurde auf dem 3. Wirtschaftsforum China/Afrika in Huan unterzeichnet.

Als Reaktion auf die Nachricht, dass Präsident Ruto das sechs Jahre alte Verbot des Holzeinschlags aufgehoben hat, sagte Tracy Makheti, Community Manager von Greenpeace Afrika: "Greenpeace Afrika ist alarmiert über diese Entwicklungen. Während der Feierlichkeiten zum Mashujaa-Tag im letzten Jahr verpflichtete sich Präsident Ruto, die Waldfläche bis 2032 auf 30% zu erhöhen…. nun hat der Präsident 8 Monate später seine eigenen Worte revidiert

Der Direktor für Diaspora-Angelegenheiten im Ministerium für auswärtige Angelegenheiten und ostafrikanische Zusammenarbeit, Botschafter James Bwana, hat die im Ausland lebenden Tansanier (Diaspora) aufgefordert, Investitionsprojekte zu identifizieren, die vom Nationalen Sozialversicherungsfonds (NSSF) durchgeführt werden, und zu prüfen, wie sie mitarbeiten können. "Ich fordere alle „Diaspora“ auf, in verschiedene NSSF-Projekte zu investieren, darunter die Häuser in Toangoma, Kijichi und Dungu in Dar es Salaam sowie die Grundstücke in verschiedenen Gebieten, die zu einem niedrigen Preis verkauft werden". Nach Regierungsangaben leben 1,5 Millionen Tansanier in der Diaspora und haben im vergangenen Jahr 1,1 Milliarden Dollar (etwa 2,5 Billionen Schilling) nach Hause geschickt. Tansania wird den Prozess der Einführung eines Sonderstatus für seine in der Diaspora lebenden Bürger bis Ende 2023 abschließen.

Mindestens 26 Ugander haben in Paris eine Klage gegen den französischen Ölkonzern TotalEnergies eingereicht, um Entschädigung für angebliche Menschenrechtsverletzungen bei den riesigen Megaprojekten des Unternehmens in Uganda zu erhalten. Im Mittelpunkt der Klage vor dem Pariser Gericht stehen zwei riesige TotalEnergies-Projekte: die East African Crude Oil Pipeline (EACOP), eine 1.500 km lange Pipeline, die Rohöl durch eine Reihe von Naturschutzgebieten an die tansanische Küste bringen soll, und die Tilenga-Exploration mit 419 Ölquellen, von denen ein Drittel in Ugandas größtem Nationalpark Murchison Falls liegt. Unter Verletzung ihrer Eigentumsrechte wurde den von den Arbeiten Betroffenen drei bis vier Jahre lang der freie Zugang zu ihrem Land verwehrt. Bei den beiden TotalEnergies-Projekten soll es Berichten zufolge zur vollständigen oder teilweisen Enteignung von Land von mehr als 118.000 Personen gegeben haben. Während mehr als 30 Finanzinstitute auf der ganzen Welt offiziell angekündigt haben, dass sie das Projekt nicht unterstützen werden, richtet sich die Kampagne #StopEACOP weiterhin an Geldgeber und mögliche Finanziers.

Die Regierung hat offiziell den 24-Stunden-Betrieb von Passagierbussen im Landesinneren erlaubt.  Mit dieser Ankündigung wird das in den 1990er Jahren verhängte Verbot aufgehoben, das eine Reaktion auf die steigende Zahl von Verkehrsunfällen und Busentführungen war. Premierminister Kassim Majaliwa wies darauf hin, dass Fortschritte bei der Infrastruktur und den Sicherheitsmaßnahmen zur Neubewertung des Nachtfahrverbots beigetragen haben. Es wird erwartet, dass die Aufhebung dieses jahrzehntelangen Verbots erhebliche Auswirkungen auf den Verkehrssektor des Landes haben wird, mit potenziellen Vorteilen in Form von Wirtschaftswachstum und verbesserten Reisemöglichkeiten für die Passagiere.

Die Ankunft der chinesischen Flotte, ein Zerstörer und 2 weitere Schiffe, erfolgt sechs Monate nach der Eröffnung des neuen, milliardenschweren Tiefseehafens in Lagos. Der Hafen wurde von China gebaut, und China hat eine Mehrheitsbeteiligung an dem Unternehmen, das die Anlage betreibt. Nigeria ist ein wichtiger Öllieferant für China. Im vergangenen Jahr äußerten US-Verteidigungsbeamte die Sorge, dass die nationale Sicherheit Amerikas bedroht sein könnte, wenn China einen Militärstützpunkt an der westafrikanischen Küste einrichtet. Im Jahr 2017 eröffnete China in Dschibuti an der ostafrikanischen Küste seinen ersten Marinestützpunkt in Übersee.

Nach zehn Jahren beendet der UN-Sicherheitsrat den Friedenseinsatz Minusma in Mali. Der Abzug der rund 13.000 Soldaten und Polizisten der UN-Mission – darunter rund 1000 Bundeswehrsoldaten – soll bis Jahresende abgeschlossen werden. Mali ist seit Jahren Schauplatz einer Rebellion islamistischer Extremisten, die 2012 im Norden des Landes begann und später auch auf die Nachbarländer Niger und Burkina Faso übergriff. Die Mission sollte helfen, das Land zu befrieden und die Zivilbevölkerung zu schützen. Die Militärjunta des Landes arbeitet verstärkt mit Russland und der Söldnergruppe Wagner zusammen und behindert aus Sicht westlicher Staaten den UN-Einsatz. Die USA vermuten, dass Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin auf ein Ende der Mission gedrängt hat. In den 11 Monaten, in denen Mali eher auf Wagner als auf französische Unterstützung angewiesen war, haben die dschihadistischen Gruppen ihre Aktivitäten intensiviert und ihren Aktionsradius erweitert. Einen Tag nach der Ankündigung des Endes der UN-Friedensmission in Mali und acht Tage nach einem Referendum über den Entwurf einer neuen Verfassung hat die malische Junta am Samstag eine teilweise Regierungsumbildung vorgenommen.

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