Der Polisario Generalsekretär Mohamed Abdeazis hat in einem Gespräch mit Ban Ki Moon an die UNO appelliert, dem geplagten Wüstenland mehr Interesse und Aufmerksamkeit zu widmen. Auch ist er frustriert über die USA, die wegen dem Widerstand von Marokko und Frankreich die geplante Friedensmission nicht unterstützt. Es gibt Befürchtungen, dass die riesigen Sahraoui-Flüchtlingslager Brutstätten für islamistische Terroristen werden könnten. Junge Sahraouis sprechen immer öfter von einem neuen bewaffneten Kampf.
Eine kürzlich von Polisario unternommene Umfrage ergab, dass über 85% der jungen Saharawis den jetzigen Waffenstillstand beenden und wieder einen Krieg mit Marokko aufnehmen wollen. Der Friedensprozess zieht sich bereits über 20 Jahre hin ohne nennenswerten Durchbruch. Saharawis verlangen das von der UNO versprochene Referendum, um ihre Zukunft entscheiden zu können. Sie sind sich der verheerenden Folgen eines Krieges bewusst, wollen aber die menschliche Tragödie in den Lagern und die Unterdrückung durch marokkanische Kräfte nicht länger ertragen.
Im Schatten der EM lief in Kurdistan die Viva World Cup 2012, das zwei-jährliche Turnier um den Nelson-Mandela-Pokal, organisiert vom NFB (Nouvelle Fédération Board). Diese Organisation, 2003 in Brüssel gegründet, und auch als Non-FIFA-Board bekannt, vertritt die Fußballverbände von Mikrostaaten und nicht anerkannten Regionen, die nicht FIFA Mitglieder sind. Das Saharawi Team hatte noch nie auf Gras gespielt, nur auf Sand geübt, und kam auf Platz 4. Gefeiert wurde mit Instant Kaffee und Plätzchen. Noch heute leben die meisten der etwa 250,000 Saharawis in Flüchtlingslagern in Algerien. Andere afrikanische Teams kamen von Somaliland, Sansibar, Südkamerun und Darfur, Regionen, die Verdrängung und Enteignung erfahren haben. Die Vatikanstadt ist assoziiertes Mitglied.
Der UNO-Sicherheitsrat hat die Mission MINURSO für Westsahara bis 2013 verlängert und drängt auf sofortige Verbesserung der Menschenrechte und eine Lösung des Problems durch ein Selbstbestimmungs-Referendum. Als nach der Unabhängigkeit von Spanien in 1975 Marokko große Teile des Landes völkerrechtswidrig besetzte, flohen viele Saharauis in die algerische Wüste, von wo auch POLISARIO lange kämpfte. Zwischen 1980 und 1987 baute Marokko einen 2,700 km langen Sandwall; er ist der längste Minengürtel der Welt. Am 14. April fanden gleichzeitig in europäischen Hauptstädten und in den Flüchtlingslagern Aktionen statt, um einen Schutzauftrag für die UNO Truppen zu erreichen.
Der angolanischen Vizepräsident, Fernando da Piedade Dias Dos Santos, kam in Luanda mit dem Außenminister der Demokratischen Arabischen Republik Sahara, Mohamed Salem Salek, zusammen Die Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten wurde besprochen. 1976 rief die die Befreiungsfront - Polisario, von Algerien unterstützt, die Demokratische Arabische Republik Sahara aus. Nach dem Abzug der Spanier hatten sich Marokko und Mauretanien die Westsahara untereiander aufgeteilt. Das Volk wartet auf den UN -Aufruf ein Referendum zur Selbstbestimmung durchzuführen.
In algerischen Flüchtlingslagern und in der von Marokko besetzten Region Westsahara beobachten sie die Revolution im Norden Afrikas mit Jubel und Unbehagen, nicht wissend, ob sie mitkämpfen oder sich besser still verhalten sollen. Algerien, das die Saharawis unterstützt und beherbergt, schlägt Proteste nieder; der Besetzer Marokko will nächste Woche auch demonstrieren.
Während die UNO und andere Organisationen Marokkos Vorgehen beim Räumen der Zeltstadt scharf kritisieren, hat Marokko die Sahrawi beschuldigt, brutale Angriffe auf die Sicherheitstruppen verübt zu haben.
Gerade vor Beginn der neuen Verhandlungsrunde in New York haben Sicherheitskräfte eines der Protestlager mit 20,000 Menschen gewaltsam geräumt. Dreizehn Menschen starben; Hunderte wurden verletzt. Die Gewalt sei auf die nahe gelegene Hauptstadt El Aaiún übergesprungen, wo Häuser in Flammen aufgingen. Die sahrauischen Demonstranten fordern von Marokko ein Ende aller Diskriminierung.
Um auf die erbärmlichen Bedingungen aufmerksam zu machen, unter denen sie leben müssen, sind etwa 20,000 Menschen aus den Städten in Zeltlager außerhalb gezogen. Es ist die größte Protestbewegung seit vielen Jahren. Die Polisario, denen die Schuld an der Demonstration gegeben wird, warnt vor einer Katastrophe, da die marokkanischen Truppen die Lager besetzen und die Versorgung mit Trinkwasser, Lebensmitteln und Medizin verhindern. Dazu versuche Marokko durch ständiges Überfliegen von Hubschraubern die Menschen zu zermürben. Eine von der UNO geforderte Volksabstimmung wurde jahrelang verschleppt, und Gespräche zwischen Rabat und Westsahara scheiterten, aber jetzt soll es in der nächsten Woche in New York eine neue Verhandlungsrunde geben.
Auch nach 35 Jahren Streit zwischen Marokko und der Befreiungsgruppe Polisario gibt es wahrscheinlich wieder nur eine Verlängerung des UNO Mandats, weil die 1991 ausgehandelte Volksabstimmung immer noch nicht stattgefunden hat. Von den etwa 400,000 Bewohnern des Gebiets leben 160,000 in Flüchtlingslagern in Algerien. Marokko ist nicht gewillt, die wirtschaftlich vielversprechende Region aufzugeben.