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Russland baut seinen Einfluss in Westafrika aus. Nachdem eine militärische Zusammenarbeit mit der Militärregierung vereinbart worden war, sind nun die ersten russischen Soldaten eingeflogen worden. Sie sollen Machthaber Ibrahim Traore schützen. Auch die Militärregierungen in Niger, Gabun, Mali, Guinea und im Tschad sind Moskau nahestehen. Anfang des Jahres besuchten offizielle Vertreter aus Niger und dem Tschad Moskau.

Während in Europa der Markt für natürliche Heilprodukte boomt, geht in Afrika, wo sie seit Generationen eingesetzt werden, das Wissen vielerorts verloren, weil es von Pharmaprodukten aus  Asien, Europa und Amerika verdrängt wird. Zwei Forscherinnen aus Kamerun wollen die Wirksamkeit natürlicher Heilmittel belegen und beide Welten zusammenbringen. In ihrem Labor in Jaunde arbeiten sie zusammen, um wissenschaftliche Beweise für die Wirksamkeit vieler Pflanzen zu erbringen und das Vertrauen in die althergebrachten Mittel wiederherzustellen. Letztes Jahr wurden sie mit dem L’Oréal Unesco for Women  in Science Award ausgezeichnet.

Der Bundesstaat Lagos, zu dem die Stadt Lagos mit mehr als 20 Millionen Einwohnern gehört, hat ein sofortiges Verbot von Styropor und Einwegplastik erlassen, um der Umweltverschmutzung entgegenzuarbeiten. Viele Straßenhändler und Märkte in Lagos verwenden Styroporbehälter zum Servieren und Ausliefern von Lebensmitteln oder Produkten. Umweltexperten erklärten, dass die Umsetzung und Durchsetzung des Verbots Schwierigkeiten bereiten könnten. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) schätzt, dass jeden Tag das Äquivalent von 2 000 Müllwagen voller Plastik in die Meere, Flüsse und Seen gekippt wird. Kenia und Uganda haben versucht Plastiktüten zu verbieten.

Raubüberfälle auf Sicherheitswagen – CIT (Cash in Transit) – sind an der Tagesordnung. Kriminelle rammen die Autos, attackieren die Wachen, setzen Sprengsätze und rauben die Tresore aus, während der Verkehr in der Gegenrichtung weiterläuft und manchmal Schaulustige den Vorgang filmen. Auch die Mordrate steigt. Laut der jüngsten Statistik wurden in einem Jahr über 27.000 Menschen getötet, aber nur 12% der Fälle aufgeklärt. Die Kombination von hohen Kriminalraten, Armut und Arbeitslosigkeit macht Unsicherheit ein vorrangiges Problem, besonders im Wahljahr, welches das umkämpfteste seit dem Ende der Apartheid im Jahr 1994 zu werden droht.

Neben dem aktuellen Cholera-Ausbruch - nach Angaben der Regierung haben sich inzwischen 10 000 Menschen mit der Cholera infiziert und mindestens 432 Menschen sind gestorben - verzeichnet Sambia auch einen Anstieg der Fälle von Coronavirus-Erkrankungen. In der ersten Januarwoche 2024 wurden mindestens 110 neue Fälle von Covid-19 registriert. Das Ministerium ordnete die Verwendung von Remdesivir an, einem antiviralen Medikament, das das Virus, das Covid-19 verursacht, am Wachstum und an der Ausbreitung im Körper hindert, und zwar als Sekundärbehandlung.

Kamerun hat am Montag das erste Malaria-Impfprogramm gestartet, das landesweit und routinemäßig angeboten wird, ein Schritt, den die WHO als "historisch" bezeichnet. Burkina Faso, Liberia, Niger und Sierra Leone werden mit groß angelegten Impfprogrammen folgen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sterben jährlich mehr als 600 000 Menschen an der durch Mücken übertragenen Krankheit, 95 % davon in Afrika. Kinder unter fünf Jahren sind für mehr als 80 % der Todesfälle auf dem Kontinent verantwortlich. Seit 2019 wurden in einer Pilotphase mehr als zwei Millionen Kinder in Ghana, Kenia und Malawi geimpft. In Ghana ist die Malaria-Todesrate bei Kindern unter fünf Jahren von 1,7 % im Jahr 2008 auf 0,06 % im Jahr 2022 gesunken.

US-Außenminister Antony Blinken erklärte zum Auftakt einer Vier-Länder-Reise durch Afrika (Kap Verde, Ivory Coast, Nigeria und Angola), dass die USA trotz globaler Krisen an einer Vertiefung der Beziehungen zu Afrika interessiert seien. Russland und China – die von den USA als wichtigste globale Rivalen angesehen werden – haben in den letzten Jahren ihren Einfluss in Afrika rapide ausgebaut. Während China Kredite für Infrastrukturprojekte vergab, wurde Russlands mächtige und rücksichtslose Wagner-Gruppe von Söldnern in Mali, der Zentralafrikanischen Republik und angeblich auch in Burkina Faso eingesetzt. Die Sicherheitslage in der Sahelzone verschlechtert sich und Zweifel an einem wichtigen US-Stützpunkt von einem Putsch betroffenen Niger wachsen.

Die All Progressives Congress Partei (APC) hat bei den Kommunalwahlen in allen 27 Local Government Areas des Bundesstaates Borno den Vorsitz und 312 Ratsmandate gewonnen. Inna Galadima, die Kandidatin der APC wurde in Jere zur gewählten Vorsitzenden der Kommunalverwaltungen im Bundesstaat erklärt und ist damit die erste Frau in diesem Amt.

Das Aldabra-Atoll ist das größte der Welt, beherbergt die endemische Aldabra-Riesenschildkröte mit einer geschätzten Population von mehr als 150.000 Tieren sowie mehrere andere endemische Vogel-, Eidechsen- und Insektenarten. Die Seychelles Islands Foundation (SIF) teilte mit, dass das Ökosystem von Aldabra trotz seiner hohen biologischen Vielfalt und seines Schutzstatus durch Ratten und Katzen, die auf den Inseln nicht heimisch sind, stark beeinträchtigt wurde, da die Ratten versehentlich eingeführt wurden; die Katzen aber wahrscheinlich absichtlich, um die Ratten zu kontrollieren. Die Stiftung erklärte, dass die Katzen das lokale Aussterben der Aldabra-Ralle - des letzten flugunfähigen Vogels im Indischen Ozean - auf jeder Insel, auf der sie vorkamen, verursacht haben. Das SIF plant eine Machbarkeitsstudie, um wichtige Informationen zu sammeln, um zu entscheiden, ob eine Ausrottung von Katzen und Ratten auf Aldabra möglich ist und wie sie durchgeführt werden sollte.

Nach seiner Vereidigung für eine 2te Amtszeit als Präsident der Demokratischen Republik Kongo versprach Felix Tshisekedi, "alle notwendigen Maßnahmen für den Fortschritt unseres Landes" zu ergreifen, das trotz seines Reichtums an natürlichen Ressourcen rund 100 Millionen überwiegend verarmte Einwohner hat. In seiner Rede vor jubelnden Anhängern, die sich zusammen mit Regierungsvertretern, afrikanischen Staatsoberhäuptern und anderen ausländischen Delegationen im Märtyrerstadion von Kinshasa versammelt hatten, wiederholte der Präsident seine im Wahlkampf gemachten Zusagen: "mehr Arbeitsplätze, mehr Kaufkraft, mehr Sicherheit für alle, eine diversifiziertere und wettbewerbsfähigere Wirtschaft, mehr Zugang zu Gesundheitsdiensten und effizientere öffentliche Dienstleistungen." Die Oppositionskandidaten, darunter Moise Katumbi und Martin Fayulu, haben die offiziellen Ergebnisse, nach denen der Amtsinhaber 73 % der abgegebenen Stimmen erhielt, abgelehnt. Kardinal Fridolin Ambongo Besungu, der Erzbischof von Kinshasa, nannte die Wahlen ein "gigantisches, organisiertes Chaos".

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