Länder
Streit über ungelöste Probleme
Die Komoren fordern Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auf, seine Pläne zur Zwangsrückführung von Migranten von der französischen Nachbarinsel Mayotte zu stoppen. Er gab den Behörden in Mayotte im Februar 2023 grünes Licht für den Start der Operation Wuambushu oder "Take Back" am Freitag, dem 28. April, nach dem Ende des Ramadaan. Es ist geplant, Migranten ohne Papiere, die in informellen Siedlungen in Mayotte leben, auf die 70 Kilometer entfernte Komoreninsel Anjouan zu schicken. Die komorische Regierung verweigert den Migranten die Einreise. Die Komoren beanspruchen die Souveränität über Mayotte, und in der Hauptstadt Moroni kam es zu Protesten. Die Inseln Mayotte, Grande Comore, Moheli und Anjouan waren bis 1975 französische Hoheitsgebiete. Nach einem Referendum erklärten sich Grande Comore, Moheli und Anjouan zu einem Staat - der Union der Komoren. Mayotte stimmte dafür, ein französisches Überseegebiet zu bleiben und unter französischer Verwaltung zu stehen - ein Status, der von den Komoren abgelehnt wurde, die weiterhin Anspruch auf die Insel erheben.
Diplomatisches Tit-for-Tat
Am 10. April 2023 forderte Berlin den Botschafter des Tschad auf, Deutschland innerhalb von 48 Stunden zu verlassen, nachdem die tschadische Militärregierung eine ähnliche Forderung gestellt hatte. Der Tschad machte keine näheren Angaben zu den Gründen für Krickes Ausweisung, aber der deutsche Botschafter hatte die Verzögerungen bei der Abhaltung von Wahlen nach dem Staatsstreich von 2021 und ein Urteil vom letzten Jahr kritisiert, das es dem militärischen Interimsführer Mahamat Deby erlauben würde, bei den Wahlen im Jahr 2024 anzutreten. Die deutsche Botschaft äußerte sich ebenso wie andere Länder, darunter Frankreich, Spanien und die Niederlande, besorgt über die verzögerte Rückkehr zur Demokratie. Das Land wird seit April 2021 von einer militärischen Übergangsregierung unter der Führung von Präsident Mahamat Idriss Deby Itno regiert, die ursprünglich versprochen hatte, die Macht bis Oktober letzten Jahres zu übergeben, die Frist aber inzwischen um zwei Jahre verlängert hat.
Evakuierung nach schweren Regenfällen
Die Flüsse Auji, Wigwa und Nyamasaria, die in den Viktoriasee münden, traten während der nächtlichen sintflutartigen Regenfälle über die Ufer. Hunderte von Familien wurden in Kisumu nach schweren Regenfällen in der Region seit letzter Woche vertrieben. Anstrengungen werden unternommen, die eingeschlossenen Einwohner zu retten. Die Evakuierten kommen derzeit in den höher gelegenen Schulen und Kirchen der Region unter.
Ehemaliger Premierminister verhaftet
Das Justizministerium bestätigte, dass sich der ehemalige Premierminister des Landes, Alain Guillaume Bunyoni, in Polizeigewahrsam befindet. In der Erklärung wurde nicht angegeben, wo er festgehalten wird und welche Anschuldigungen gegen ihn erhoben werden. Die Verhaftung erfolgte 7 Monate nach seiner Entlassung nach einer Warnung von Präsident Evariste Ndayishimiye, dass ungenannte Personen einen Staatsstreich planten. Herr Bunyoni war für zwei Jahre bis 2022 Premierminister. Die Menschenrechtskommission des Landes twitterte, dass Vertreter Bunyoni in der Haft besucht hätten und dass er nicht misshandelt worden sei.
Diplomaten und ausländische Staatsangehörige evakuiert
Immer mehr Länder haben ihre Diplomaten und Bürger aus der sudanesischen Hauptstadt evakuiert, da in Khartum weiterhin heftige Kämpfe toben. Die USA gab bekannt, dass sie Diplomaten aus dem Land ausgeflogen haben. Der britischen Regierung gelang es, britische Diplomaten und ihre Familien in einer "komplexen und schnellen" Operation aus dem Land zu bringen. Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien haben ebenfalls Diplomaten und andere Staatsangehörige evakuiert; die spanische Mission umfasste Bürger aus Argentinien, Kolumbien, Irland, Portugal, Polen, Mexiko, Venezuela und dem Sudan. Kanada hat sein diplomatisches Personal evakuiert. Mehr als 150 Menschen, vor allem aus den Golfstaaten, aber auch aus Ägypten, Pakistan und Kanada, wurden auf dem Seeweg in den saudi-arabischen Hafen Dschidda evakuiert. Viele ausländische Studenten aus Afrika, Asien und dem Nahen Osten, die ebenfalls in der Sechs-Millionen-Stadt Khartum festsitzen, haben verzweifelt um Hilfe gebeten.
Das gefährlichste Gewässer der Erde
Der Viktoriasee, den sich Tansania, Kenia und Uganda teilen, ist der größte Süßwassersee auf dem afrikanischen Kontinent–weltweit der zweitgrößte. Er ist aber auch der gefährlichste, denn, obwohl er ein wichtiger Lebensspender für 30 Millionen Menschen und die Quelle des Nils ist, fordert er jedes Jahr durch extreme Wetterschwankungen, Überflutungen und steigenden Wasserspiegel bis zu 5.000 Todesopfer und Zerstörung von Farmland und Häusern. Nicht nur die Menschen, sondern auch das Gewässer selbst ist in Gefahr durch die starke Verschmutzung von Abwässern, die die Industrien der angrenzenden Länder immer noch ungefiltert in den See pumpen. Dadurch entsteht ein massives Algenwachstum, das alles andere Leben - auch die Fischpopulation - erstickt. Ein Frühwarnsystem für die Fischer und die nachhaltige Verarbeitung der Algen sind kleine Hoffnungsschimmer.
Malaria-Impfstoff R21/Matrix-M zugelassen
Nach Ghana hat nun auch Nigeria den neuen von Oxford Wissenschaftlern Malaria-Impfstoff R21/Matrix-M zugelassen. Malaria ist für 60 % der ambulanten Besuche in den Gesundheitseinrichtungen des Landes verantwortlich, 30 % der Todesfälle im Kindesalter, 11 % der Todesfälle bei Müttern und 25 % der Todesfälle bei Säuglingen; somit trägt Nigeria angeblich mit 27 % zur weltweiten Malariabelastung bei. Nigeria ist weltweit das Land mit den meisten Malaria-Todesfällen.
Ex-Minister wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt
Staatsanwälte in der Schweiz haben den ehemaligen gambischen Innenminister Ousman Sonko wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und anderer Vergehen angeklagt. Er wird beschuldigt, an systematischen Angriffen (systematische Folter, Vergewaltigung und außergerichtliche Hinrichtungen) auf Gegner des ehemaligen Präsidenten Jahya Jammeh beteiligt gewesen zu sein. Sonko hatte mehrere hochrangige Posten in der autoritären Regierung von Jammeh inne, der Gambia mehr als 20 Jahre lang regierte, nachdem er Mitte der 1990er Jahre durch einen Militärputsch an die Macht gekommen war. 2016 suchte Sonko Asyl in Europa. Seit über 6 Jahren wird er in der Schweiz festgehalten.
Kriegsführung auch mit Twitter-Konten
Die rivalisierenden Gruppen im Sudan kämpfen nicht nur vor Ort, sondern führen auch einen Propagandakrieg, der hauptsächlich über das Internet und die sozialen Medien geführt wird. Ein Projekt des „Atlantic Council“, hat nach eigenen Angaben mehr als 900 Twitter-Konten entdeckt, die "anscheinend gekapert und umgestaltet wurden, um Inhalte zu verbreiten, die Hemedti und die RSF unterstützen und die paramilitärischen Kräfte populärer erscheinen lassen, als sie sind".
Gesetze zur Kriminalisierung von Spielmanipulationen
Der kenianische Fußballverband hat das Parlament aufgefordert, Gesetze zu verabschieden, die Spielmanipulationen unter Strafe stellen. Nick Mwendwa, Präsident des kenianischen Fußballverbands (FKF), ist der Meinung, dass das Fehlen lokaler Gesetze Spielmanipulationen fördert. Weiter führte er aus, dass Manipulationen meist von Syndikaten betrieben werden, die von Asien aus operieren und sich an Spieler und Funktionäre wenden, um Spiele zu manipulieren.