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Die 29-jährige Nzambi Matee ist ausgebildete Maschinenbauingenieuinr und Biochemikerin, heute besser bekannt als Umweltschützerin, die ihre kreativen Möglichkeiten ausschöpft, um Plastikmüll in nachhaltige Materialien umzuwandeln. In dem von ihr gegründeten Start-up-Unternehmen Gjenge Makers produziert sie ein leichtes, kostengünstiges Baumaterial, das aus recyceltem Kunststoff, unter  Hitzezufuhr mit Sand gemischt, Ziegel härter als Beton ergibt. Diese werden in Häusern, Schulen, Straßen und Plätzen angebracht. Weil sie langlebig sind, verringern sie die Wartungskosten. Bis zu 15.000 Ziegel können täglich produziert werden. In 2020 wurde Matee vom  UN Umweltprogramm UNEP zur Gewinnerin des Young Champions of the Earth Afrika ernannt.

Tansania hat ein Rahmenabkommen mit der norwegischen Equinor und der britischen Shell unterzeichnet, das sie dem Baubeginn eines 30-Milliarden-Dollar-Projekts für den Export von Flüssigerdgas (LNG) näherbringt. Dies ist ein wichtiger Schritt in den Bemühungen Tansanias, die Ausfuhr eines Teils der riesigen Gasvorkommen vor seiner Küste, die auf mehr als 57 Billionen Kubikfuß (1.630 Milliarden Kubikmeter) geschätzt werden, in Gang zu bringen. Zusammen mit dem amerikanischen Unternehmen ExxonMobil betreibt Equinor die Ausbeutung eines Blocks etwa 100 Kilometer (60 Meilen) vor der Küste von Lindi, wo es nach eigenen Angaben 20 Billionen Kubikfuß (566 Milliarden Kubikmeter) Erdgas gefunden hat. Shell hat zusammen mit Ophir Energy und Pavilion Energy nach eigenen Angaben 16 Billionen Kubikfuß (453 Milliarden Kubikmeter) Gas in zwei anderen Offshore-Blöcken in demselben Gebiet entdeckt. Energieminister January Makamba sagt: "Die geografische Lage Tansanias macht es einfach, das Erdgas in andere Länder zu transportieren, insbesondere in asiatische Länder, die nach neuen Energiequellen suchen."

Die UN-Generalversammlung hat Mosambik für eine im Januar beginnende 2jährige Amtszeit zum nicht-ständigen Mitglied des UN-Sicherheitsrats gewählt. Weitere gewählte Länder sind Ecuador, Japan, Malta und die Schweiz. Sie ersetzen Indien, Irland, Kenia, Mexiko und Norwegen.

Algerien hat einen 20 Jahre alten Kooperationsvertrag mit Spanien ausgesetzt, nachdem Madrid seine neutrale Haltung gegenüber der Westsahara aufgegeben hat. Im März erkannte Spanien öffentlich Marokkos Autonomieplan für das umstrittene Gebiet an. Marokko kontrolliert rund 80 % der Westsahara. Der Rest wird von der von Algerien unterstützten Polisario-Bewegung gehalten, die nach dem Abzug der spanischen Streitkräfte im Jahr 1975 einen 15-jährigen Krieg mit Marokko führte. Die 1976 von der Polisario-Front ausgerufene Demokratische Arabische Republik Sahara (SADR) wird inzwischen von vielen Regierungen anerkannt und ist Vollmitglied der Afrikanischen Union.

Vom 7. bis 13. Juni besucht Belgiens König Philippe mit Königin Mathilde, auf Einladung von Präsident Felix Tshisekedi, das afrikanische Land. Belgische Minister begleiten den ersten Besuch Philippes seit seiner Thronbesteigung in 2013. Zu besuchende Städte sind: Kinshasa, Lubumbashi und Bukavu. Schon im Juni 2020 hatte Philippe als erster belgischer König gegenüber der DR Kongo sein „tiefstes Bedauern“ für die Missbräuche und Grausamkeiten seines Landes während der langen Kolonialherrschaft ausgedrückt. Der Besuch und die Rückgabe der sterblichen Überreste des ersten Präsidenten Patrice Lumumba könnten ein frischer Start für verbesserte Beziehungen sein. Es soll keine Forderung nach Entschädigung geben sondern normale Beziehungen zwischen Führungspersönlichkeiten,  die die Vergangenheit hinter sich gelassen haben.  

Malis Militärjunta will sich Zeit nehmen, um nach einem Putsch im August 2020 die Zivilregierung wiederherzustellen, Ende 2024 sollen Wahlen abgehalten werden. Die westafrikanischen Staatsoberhäupter trafen sich am Wochenende in Accra und kamen überein, die Sanktionen, zu denen auch Grenzschließungen und Beschränkungen für Finanztransaktionen gehören, nicht aufzuheben, es sei denn, die Übergangsregierung schlägt einen kürzeren Übergang vor.

Im Vorfeld des Tages des afrikanischen Kindes, am 16. Juni forderte die Ministerin für Gemeinschaftsentwicklung, Dorothy Gwajima, die Kinder auf, Missbrauchsfälle unter der gebührenfreien Telefonnummer 116 zu melden. Die Ministerin versicherte, dass die Fälle ohne Offenlegung der Quelle bearbeitet würden. Die Polizeistationen wurden landesweit mit Gender- und Kinderschreibtischen ausgestattet, die dazu beitragen, Fälle von Kindesmissbrauch schneller zu bearbeiten und die Täter anzuklagen. Die Zahl der Jugendgerichte wurde von 3 im Jahr 2015 auf 141 im Januar 2022 erhöht. Kindesmissbrauch kommt zu 60% in der Familie vor.

Kämpfer, die vermutlich zu den Alliierten Demokratischen Kräften (ADF) gehören, töteten Bewohner und brannten Häuser in dem Dorf Otomabere im Gebiet Irumu in der Provinz Ituri nieder; mindestens 18 Menschen wurden getötet. Die ADF wurde 1995 in Uganda gegründet, bevor sie in den Osten der DRK zog. Die Gruppe verübt häufig Anschläge und hat laut einem Bericht der Vereinten Nationen zwischen Januar 2021 und Januar 2022 mehr als 1.300 Menschen getötet. Uganda hat mindestens 1.700 Soldaten in sein Nachbarland DRK entsandt, um die ADF zu bekämpfen; letzte Woche haben beide Länder ihre Ende letzten Jahres begonnenen gemeinsamen Operationen ausgeweitet.

Den beiden in Indien geborenen Geschäftsleuten wird vorgeworfen, im Zentrum eines massiven Netzes staatlicher Korruption in Südafrika zu stehen. Rajesh Gupta und Atul Gupta werden in Südafrika beschuldigt, ihre Beziehung zu Jacob Zuma ausgenutzt zu haben, um finanziell zu profitieren und Einfluss auf die Besetzung von Führungspositionen zu nehmen. Sie streiten jegliches Fehlverhalten ab. Sie verließen Südafrika, nachdem Zuma 2018 abgesetzt worden war. Interpol hatte im Juli 2021 einen roten Haftbefehl gegen die Brüder ausgestellt. Die Organisation erklärte, dass die Gupta-Brüder wegen Betrugs und Geldwäsche im Zusammenhang mit einem Auftrag in Höhe von 25 Mio. Rand (1,5 Mio. €) an ein mit den Guptas verbundenes Unternehmen gesucht werden.

Der David- und Goliath-Kampf der Klimaaktivisten gegen die Pläne von Shell ist wieder im Gange. 3 Richter am Obersten Gerichtshof in Gqeberha entscheiden über die Frage, ob eine Entscheidung des Ministeriums für Bodenschätze und Energie, dem Erdölriesen ein seismisches Explorationsrecht zu erteilen, überprüft und aufgehoben werden soll. Im Februar 2022 wies der Oberste Gerichtshof in Makhanda den Antrag des Ölgiganten und des Ministers für Mineralressourcen und Energie, Gwede Mantashe, auf Zulassung einer Berufung gegen ein Urteil ab, mit dem eine seismische Untersuchung vor der Wild Coast in der Provinz Ostkap vorübergehend gestoppt wurde.

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