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Nach Angaben der südsudanesischen Behörden sind in den letzten 2 Wochen bei ethnischen Zusammenstößen im Süden des Landes mehr als 230 Menschen getötet worden. Die Kämpfe um Vieh und Weideflächen fanden seit Anfang des Monats im Bundesstaat Eastern Equatorial statt. Der Gouverneur des Bundesstaates verurteilte die Tötungen und forderte die Regierung auf, dringend Sicherheitskräfte in das Gebiet zu entsenden, um zur Wiederherstellung der Ruhe beizutragen. Die Vorfälle ereigneten sich anlässlich des 11-jährigen Jubiläums der Unabhängigkeit des Südsudan. Die Vereinten Nationen haben davor gewarnt, dass das Land aufgrund der Kämpfe zwischen den Volksgruppen, die Millionen von Menschen vertrieben haben, Gefahr läuft, in einen Bürgerkrieg zurückzufallen.

Äquatorialguinea ist nun von der WHO als jüngstes Land bestätigt worden, dass es die Schlafkrankheit (Humane Afrikanische Trypanosomiasis) als Problem der öffentlichen Gesundheit innerhalb seiner Grenzen eliminiert hat. Die allgemeine Inzidenz der Krankheit ist in diesem Jahrhundert stark zurückgegangen. Im Jahr 2021 wurden in 11 endemischen Ländern 750 Fälle gemeldet, was einem Rückgang von 95 % gegenüber dem Jahr 2001 (26 095 Fälle) entspricht. Äquatorialguinea reiht sich nun neben Benin, Côte d'Ivoire, Togo und Uganda in diese wachsende Liste der Länder ein, in denen laut WHO, die Krankheit kein öffentliches Gesundheitsproblem darstellt.  

Die Forest Association und Naturschutzorganisationen haben einen Dringlichkeitsantrag eingereicht, in dem sie den High Court ersuchten, ReconAfrica von der Fortsetzung jeglicher Öl- und Gasexploration in den Kavango-Regionen abzuhalten. Der Fall wird nun am Freitag vor dem Obersten Gerichtshof verhandelt. Die Antragsteller möchten außerdem, dass das Gericht anordnet, dass der Umweltbeauftragte des Ministeriums für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus Recon nicht erlauben darf, neue Explorationsbohrungen im Rahmen einer dem Unternehmen erteilten Umweltgenehmigung durchzuführen. Die Kläger wollen, dass diese Anordnungen in Kraft bleiben, während sie gegen die Entscheidung des Umweltkommissars Timoteus Mufeti vom 15. Juni dieses Jahres Berufung einlegen, mit der eine Änderung einer dreijährigen Umweltverträglichkeitsbescheinigung (ECC) genehmigt wurde, die Recon im August 2019 erteilt worden war.

Der dienstälteste Staatschef Angolas, Jose Eduardo dos Santos, ist im Alter von 79 Jahren am 8. Juli in einer Klinik in Barcelona gestorben. Dos Santos war über 30 Jahre lang  (1979 – 2017) eine dominante und einflussreiche Figur in der angolanischen und afrikanischen Politik und der zweite Präsident des Landes. Seine 38-jährige Amtszeit hinterließ ein Erbe, das die Meinungen innerhalb und außerhalb Angolas weiterhin spaltet. Während seiner Amtszeit wurde Angola zum zweitgrößten Ölproduzenten und drittgrößten Diamantenproduzenten des Kontinents. Dos Santos wurde daher als wichtiger stabilisierender Einfluss im Land und im südlichen Afrika angesehen, aber im gleichen Zeitraum wurde das Land für anhaltende Korruption und undemokratische Praktiken bekannt. Sein Tod fällt in eine besonders heikle Zeit für die angolanische Demokratie, da sich das Land auf die bevorstehenden Wahlen im August 2022 vorbereitet.

Die Staats- und Regierungschefs der Region werden in diesem Monat ein Gipfeltreffen in Südafrika unter dem Vorsitz von Präsident Cyril Ramaphosa abhalten, um die schwelende Krise in Eswatini zu lösen und einen nationalen politischen Dialog einzuleiten. Eswatinis König Mswati hat schließlich zugestimmt, an dem außerordentlichen Gipfel des Sicherheitsorgans der Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika (SADC) am 21. Juli teilzunehmen. Den Vorsitz des Gipfels wird Präsident Cyril Ramaphosa führen, da Südafrika derzeit den Vorsitz im Sicherheitsorgan der SADC innehat. Die beiden anderen derzeitigen Mitglieder der Troika sind Namibia und Botsuana, deren Präsidenten ebenfalls teilnehmen werden. Die SADC hatte im vergangenen Jahr in die Krise des Landes eingegriffen, nachdem es im Juni zu beispiellosen gewalttätigen Protesten gekommen war, bei denen zahlreiche Demonstranten ums Leben kamen und ein Großteil der Infrastruktur zerstört oder beschädigt wurde. Auch im Juni 2022 war es zu gewaltigen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen.

Um den illegalen Holzschlag von wertvollen gefährdeten tropischen Hölzern zu bekämpfen, hat die Artenschutzorganisation CITES, unter sieben anderen Ländern, auch Gambia aufgefordert, alle Holzexporte zu verbieten. Exportlizenzen werden widerrufen und Hafenbehörden angehalten, keine Holzstämme auf ein Schiff zu verladen. Das kostbare rötliche Holz wird für seine Farbe und Haltbarkeit im Möbel - und Instrumentenbau geschätzt. Seit fast 10 Jahren sind Gambias eigene Bestände von Palisander bedroht. Laut BCC Statistiken wurden zwischen 2017 und 2020 über 300.000 Tonnen Palisander im Wert von hundert Mio. Dollar nach China exportiert. Das entspricht einer halben Million Bäumen. Dieses Palisander stammte aus der Casamance- Region im Süden Senegals, wurde dort geschlagen und entlang der Grenze auf gambischem Gebiet zum Export deponiert.

Den Anweisungen des Ostafrikanischen Gemeinschaftsblocks folgend, hat das ugandische Kabinett in Kampala entschieden, Suaheli als Amtssprache zu übernehmen und sie in allen Bildungsstufen zu unterrichten, um die Kommunikation mit den Partnerländern zu erleichtern. Die Suaheli Sprache hat ihren Ursprung in Ostafrika und wird von etwa 200 Mio. Menschen bis zum Kongo im Westen und zum südlichen Mosambik gesprochen. Sie ist also eine der 10 meist gesprochenen Sprachen der Welt.

Am 6. Juli 1975 erklärte das Parlament der Komoren in einer einseitigen Resolution die Unabhängigkeit der Inseln, deren erster Präsident Ahmed Abdallah wurde. Die Komoren liegen im Indischen Ozean vor der Ostküste Afrikas und bestehen aus drei Inseln - Grande Comore, Anjouan und Moheli. Die Franzosen wiesen diesen Anspruch zurück, und Mayotte wurde eine Überseeregion Frankreichs. Dennoch wird dieser historische Tag von der Bevölkerung der Komoren als Tag der Freiheit begangen, mit einer Ansprache des Präsidenten und Feierlichkeiten zu Ehren ihrer Kultur, bei denen traditionelle Tänze, Speisen und Musik präsentiert werden.

Start des Bitcoin-Projekt „Sango“. Im April 2022 wurde die ZAR das zweite Land, das Bitcoin offiziell als gesetzliches Zahlungsmittel einführte. "Sango bedeutet die Sprache des Geldes und des Reichtums. Die Kryptowährung hilft den Armen, die Kontrolle über ihre Investitionen zu erlangen", sagte Präsident Touadéra. Er verglich das Projekt mit "digitalem Gold". Auf der Website des Projekts heißt es, dass im Oubangui-Fluss eine Insel für Kryptowährungen geschaffen werden soll, auf der Investoren investieren können, ohne Steuern zu zahlen, und einen digitalen Wohnsitz haben. Etwa 90 % der zentralafrikanischen Bevölkerung haben keinen Zugang zum Internet. Die Regierung schätzt den Wert der natürlichen Ressourcen der Zentralafrikanischen Republik auf mehr als 3 Billionen Dollar. Das Land ist seit fast einem Jahrzehnt von einer Reihe von Bürgerkriegen zerrissen und gehört zu den ärmsten Ländern der Welt.

Der ehemalige Präsident von Burkina Faso, Roch Kaboré, wurde von den Militärgenerälen, die ihn im Januar durch einen Staatsstreich gestürzt hatten, in "völlige Freiheit" entlassen. Dieser Schritt ist Teil der Versöhnungsbemühungen. Kaboré durfte zu seiner Familie in der Hauptstadt Ougadougou zurückkehren. Die Militärjunta bekräftigte am Sonntag "die vollständige Freilassung des ehemaligen Staatschefs" als Teil der "Dynamik zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts und der nationalen Versöhnung". Junta-Chef Oberstleutnant Paul-Henri Damiba traf letzten Monat mit Kaboré zusammen, um über Sicherheit, den Übergang zur Zivilregierung und andere Fragen von nationalem Interesse zu sprechen.

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