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Das israelische Kabinett hat beschlossen, über vier Jahre 8,000 Falash Mura jüdischer Abstammung aus Äthiopien in Israel anzusiedeln. Sie leben noch in Durchgangslagern im Norden Äthiopiens unter erbärmlichen Bedingungen. Israel habe eine moralische Pflicht, diese „komplexe humanitäre Krise“ zu beenden. Schon Tausende Äthiopier wurden aufgenommen, aber da die Vorfahren der Falash Mura im 19. Jahrhundert unter Druck zum Christentum konvertierten, waren sie vom Rückkehr Recht ausgeschlossen.
Da der Internationale Strafgerichtshof Kenia bedrängte, Präsident Bashir zu verhaften, wenn er zur Wochenendkonferenz über die Zukunft Sudans nach Nairobi kommt, hat man den Tagungsort kurzerhand nach Äthiopien verlegt, ein Land, das die Konvention nicht unterschrieben hat. Ein Besuch Bashirs in Nairobi im August hatte für Aufruhr und Kritik gesorgt.
Human Rights Watch kann belegen, dass die äthiopische Regierung Entwicklungsgelder benutzte, um politisch anders Denkende auszuschalten. Nach einer Studie haben nur Regierungstreue Zugang zu Projekten, Kleinkrediten, Saatgut, Kunstdünger und Hungerhilfe. Die Geldgeber müssten sich bewusst werden, dass ihre Spenden zu Menschenrechtsverletzungen beitragen. Äthiopien ist einer der größten Empfänger von Entwicklungshilfe. Da das Land gewisse Erfolge in der Armutsbekämpfung aufweisen kann und ein Hauptverbündeter des Westens in der unsicheren Horn Region ist, wird über manches hinweggesehen.
Nach den Fluggesellschaften von Südafrika und Ägypten wird nun auch Ethiopien Airways Mitglied der exklusiven Star Alliance, der auch Lufthansa angehört. Neben den Vorteilen für Flugreisende, gibt der neue Status der Äthiopischen Fluggesellschaft ein gehobenes Image als zuverlässiger Partner in Afrika.
Nach Angaben der Armee ist eine Gruppe der Ogaden National Liberation Front (OLFN) in den Maar Maar Bergen an der Grenze zu Somalia umzingelt und 123 Milizionäre von Regierungstruppen getötet worden. Etwa 200 Rebellen waren an der Küste gelandet und über Somaliland nach Äthiopien gelangt.  
Im vergangenen Jahrzehnt ist durch massive Aufforstungsbemühungen die bewaldete Fläche von drei auf neun Prozent gestiegen. Allein in 2007 pflanzten Äthiopier 700 Millionen Bäume. Zwischen 1900 und 2000 war der Waldbestand von 35 % auf 3 % geschrumpft. Chronische Dürren und Hunger waren die Folge. Nun hoffen die Menschen, dass sie durch weitere Baumpflanzaktionen die Land Degradierung verringern, den Klimawandel verlangsamen und die Artenvielfalt erhöhen können.
Die Partei von Premierminister Meles Zenawi wurde als Sieger erklärt, obwohl die Wahl, auch an afrikanischen Wahlstandards gemessen, nicht fair und frei war. Internationale Beobachter haben Äthiopien ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Die seit 19 Jahren regierende Koalition hat einige Erfolge zu verzeichnen, unterdrückt jedoch alle Kritik. Die charismatische Oppositionsführerin Birtukan Medeksa ist immer noch in Haft. Die Bewegungsfreiheit der Diplomaten ist während der Wahlperiode eingeschränkt.
Die „Wüstenblume“ Autorin Waris Dirie sammelt in ihrem neuen Buch Erfahrungen, die sie in Europa und Afrika machte. Alles habe mit Armut zu tun. Deshalb will sie mit ihrem neuen Projekt „Africa Fund“ Frauen in ihrem Heimatland helfen, ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften. Nur so könnten sie Selbstbewusstsein und Unabhängigkeit erlangen und ihre Töchter vor Zwangsheirat und Genitalverstümmelung bewahren.
Ein Bericht von Human Rights Watch verurteilt die Unterdrückungsmaßnahmen der Regierung gegen Oppositionsparteien, Zivilgesellschaft und Journalisten im Vorfeld der Wahlen am 23. Mai. Regierungspartei und Regierung sei eins geworden und die Regierung nutze ihre ganze Macht, um die Opposition auszulöschen. Geberländer sollten ein Ende der Schikanen gegen die Opposition und der repressiven Gesetze gegen Aktivisten und Medien fordern.  
Die Regierung hat das italienische Unternehmen Salini Costruttori mit dem Bau des Wasserkraftwerks Gibe III am Omo Fluss beauftragt. Die Organisation Survival International ruft zum Protest gegen das Staudammprojekt auf. Die Existenz von 200.000 Menschen sei gefährdet, der natürlich Überschwemmungszyklus gestört und Lake Turkana in Kenia vom Austrocknen bedroht.  
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