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Heute vor hundert Jahren kam Albert Schweitzer zum ersten Mal nach Lambaréné im heutigen Gabun. Er tauschte „Sicherheit gegen Risiko“ ein, um im Urwald ein Krankenhaus zu errichten und sich um die Menschen zu kümmern. Seine Ehrfurcht vor dem Leben prägt auch heute noch sein Werk. Zur Zeit seines Todes war das Urwaldspital ein richtiges Dorf mit Pflege für Menschen, Leprakranke eingeschlossen, und sogar für Tiere. Eigene Gärten und Werkstätten machten es ökonomisch. 1952 erhielt der Mediziner, Theologe, Philosoph und Musiker den Friedensnobelpreis.
Nur 1,5 Mio. Einwohner hat das westafrikanische Land Gabun. Und doch kommt eine wichtige Aufgabeauf es zu: Mitgliedschaft im UN-Menschenrechtsrat. Die Vertreter werden für jeweils drei Jahre gewählt. Die Auszeichnung könnte den Gabunern neuen Antrieb geben und sie anhalten, die Menschenrechte auch im eigenen Land sehr ernst zu nehmen.
Der Afrika-Cup ist Afrikas größte internationale Fußballmeisterschaft, in der 16 Nationalteams sich um den Sieg bemühen. Aber es ist mehr als Spiel und Unterhaltung, sondern eine Gelegenheit zur Völkerverständigung. Die Bischöfe Gabuns insbesondere haben alle Bürger aufgerufen, die Möglichkeiten für Begegnung und Dialog während dem Sport Event wahrzunehmen.
Bei Parlamentswahlen hat die Partei von Präsident Ali Bongo PDG mit 73 der 120 Sitze die absolute Mehrheit der Parlamentssitze gewonnen.  
Bürger der DR Kongo, die während des Bürgerkrieges (1997 – 1999) nach Gabun geflohen waren, können nicht mehr als Flüchtlinge und Asylanten dort bleiben. Sie müssen entweder in ihre Heimat zurück kehren oder ihren Aufenthalt legalisieren. Doch Aufenthaltsgenehmigungen von etwa 1,000 Dollar pro Jahr sind für die meisten unerschwinglich, und die zu zahlende Strafe, wenn sie erwischt werden, bereichert die Polizisten.
Ein Streik auf dem Ölfeld des Landes beeinflusst den weltweiten Ölpreis. Die Notierung für ein Barrel der Ölsorte Brent stieg mit über 123 US-Dollar auf ein neues 30-Monats-Hoch. Auch der Preis für West Texas Intermediate schoss mit über 108 US-Dollar je Barrel auf den höchsten Stand seit September 2008. Der Bürgerkrieg in Libyen und die unsichere Lage in Nigeria führen zu zunehmenden Ängsten vor Lieferengpässen.
Nach dem Beispiel der Elfenbeinküste hat sich Mba Obame, ein früherer Wahlverlierer, als Staatsoberhaupt erklären lassen und eine neue „aufrührerische“ Regierung gebildet. Ali Bongo Ondimba habe ihm in 2009 die Wahl gestohlen. Gabuns Innenminister beschuldigt Mba Obame des Hochverrats. Gabun hat Obames Oppositionspartei abgeschafft und will ihn für verfassungswidriges Handeln vor Gericht stellen.
Interpol hat über 140 Kinder befreit, die gezwungen waren, auf Gabuns Märkten, besonders in der Hauptstadt Libreville, zu arbeiten. Die Kinder, manche erst zehn Jahre alt, kommen aus zehn umliegenden Ländern. Sie werden zurzeit von Fachkräften betreut. Schon lange wurden Kinder von armen westafrikanischen Ländern ins ölreiche Gabun geschickt oder verkauft. Jetzt wurden 44 Kinderhändler festgenommen.
Am 1. Jahrestag seines Amtsantritts hat Präsident Ali Bongo „ethnischen Favoritismus“ und „persönliche Interessen“ unter Regierungsvertretern angeprangert. Kompetenz, nicht Clan oder Provinz sollten Kriterien sein. Auch würden bewilligte Projekte nur zögernd oder gar nicht ausgeführt. Jetzt will er selbst eingreifen. Es ist nicht klar, ob der Ministerpräsident oder nur einige Minister ausgewechselt werden.
Die Regierung hat die Errichtung von Bohrinseln vor Gabuns Küste auf unabsehbare Zeit hinausgeschoben. Sicherheit und Umwelt-Garantien seien wichtiger als sofortiger Profit. Die Verzögerung hat mit der Katastrophe im Golf von Mexico zu tun. Öl ist Gabuns Haupteinnahmequelle mit einer Produktion von 220,000 und 240,000 Barrel pro Tag.
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