logo Netzwerkafrika
Das Bild des für „National Geographic“ arbeitenden US-Fotografen John Stanmeyer, in einer Mondnacht am Strand von Djibouti aufgenommen, wurde als bestes Presse-Foto des Jahres erklärt. Es zeigt Silhouetten von Migranten, die ihre flimmernden Handys in die Luft recken, um wenigstens ein schwaches Funksignal von ihren Familien zu erhaschen. Es ist nicht nur die mysteriöse und ästhetische Qualität des Bildes, sondern auch die Vielfalt der Themen, wie „Technologie, Globalisierung, Migration, Armut und Verzweiflung“, die die Entscheidung der Jury begründeten. Djibouti ist allgemeiner Sammelpunkt für Menschen aus den umliegenden Krisenländern, die in Europa oder im Mittleren Osten ein besseres Leben suchen.
Die 174,000 Wahlberechtigten waren am Freitag zur Wahl aufgerufen. Mit knapp 50% der Stimmen behauptet die jetzige Regierung „Union for Presidential Majority“ (UPM) das Rennen gewonnen zu haben. Die Opposition, die vor zehn Jahren boykottierte, wehrt sich gegen den Betrug. Später am Wahltag waren alle Verbindungen unterbrochen. Präsident Guelleh, seit 1999 im Amt, könnte bald seine vierte Periode antreten. Dschibuti liegt an der engen Stelle am Eingang zum Roten Meer. Wegen seiner strategischen Lage unterhalten Frankreich und die USA die größten Stützpunkte Afrikas in Dschibuti.
Nach Uganda und Burundi hat Dschibuti Truppen nach Mogadishu entsandt, um die 10.000 Mann starke Friedenstruppe der Afrikanischen Union zu verstärken. Auch Kenia will seine in den Süden des Landes entsandten Soldaten in die AU-Truppe integrieren. Die islamistischen al-Shabab Rebellen kontrollieren immer noch große Teile des Landes.  
Ismael Omar Guelleh ist mit 79% für eine dritte Amtszeit gewählt worden. Der Oppositionelle Mohammed Warsama Ragueh erreichte 21%. Rund 69 % der 150 000 Wahlberichtigten gaben ihre Stimme ab. Im Land gibt es die einzige amerikanische Militärbasis auf dem Kontinent; von dort werden internationale Einsätze gegen die Piraten aus Somalia geflogen.
Schon im Januar fingen die Proteste gegen eine dritte Amtszeit von Präsident Guelleh an. Nach dem Freitagsgebet soll es eine große Demonstration geben, in der die Menschen „Freiheit, Demokratie und Würde“ verlangen. Die Opposition warnt den Präsidenten, der das Vertrauen der nationalen Polizei verloren hat, gegen den Einsatz von somalischen Einheiten, die seit Beginn der Proteste in Djibouti City ausgebildet werden. Unruhen im strategisch am Eingang des Roten Meeres gelegenen Land, das Militär Stützpunkte der USA und Frankreichs beherbergt, könnte den Kampf gegen Piraterie und Terror erschweren.
Die deutsche Hotelkette Kempinski hat mit arabischem Geld in Dschibuti ein 800-Betten-Hotel mit einem Kasino eröffnet. Dschibuti will sich zu einem internationen Umschlagplatz zwischen dem Roten Meer und den Indischen Ozean entwickeln.
In dem ostafrikanischen Kleinstaat haben Polizisten einen Priester festgenommen und halten ihn seit sechs Wochen ohne offizielle Anklage in Einzelhaft fest. Das berichtete der Bischof von Dschibuti und apostolische Administrator in Mogadischu, Bischof Giorgio Bertin. Der festgenommene Geistliche, ein Italiener, ist der einzige Diözesanpriester Dschibutis.
Die Regierung hat drei Protestmärsche gegen Frankreich organisiert. Hintergrund könnte eine Untersuchung über den Mord des französichen Richters Bernard Borrel im Jahr 1995 sein. Es besteht der Verdacht, dass der Präsident von Dschibuti, Ismaïl Omar Guelleh, impliziert sein könnte.
69 Menschen ertranken, als ein Schiff mit 200 Passagieren an der Küste von Dschibuti kenterte.  
Durch die lang anhaltende Dürre sind über 150.000 Menschen von der Dürre schwer getroffen. Viele, die ihr Vieh verloren haben, wandern in die Stadt.  
­