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Der Patriarch der koptischen Kirche, Antonios Naguib, machte in einem Vortrag für 'Kirche in Not' auf die unsichere Rechtslage der Christen aufmerksam. Die ägyptische Verfassung garantiert Religionsfreiheit, erklärt aber den Islam zur Staatsreligion und das islamische Gesetz zur Grundlage des Rechtssystem. Danach kann ein Abfall vom Islam mit dem Tod gestraft werden.
Ein Bericht der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) beklagt die bedrohliche Situation von Konvertiten zum Christentum und Zwangskonversionen und Heiraten christlicher Mädchen zum Islam. Folter sei in ägyptischen Haftanstalten an der Tagesordnung, in manchen Fällen mit Todesfolge.
Als Protest gegen die immer häufigeren Schikanen gegen die Presse wollen 15 Zeitungen am 7. Oktober nicht erscheinen. In letzter Zeit sind sieben Journalisten eingekerkert worden.
Das Al Azhar Islam-Institut in Kairo, die weltweit einflussreichste Institution der sunnitischen Muslime, fordert ein neues Gesetz gegen den Wildwuchs der Fatwas, islamische Rechtsgutachten. Damit soll verhindert werden, dass selbsternannte Religionsgelehrte ohne entsprechende Ausbildung das islamische Recht nach eigenem Gutdünken auslegen und die Muslime so negativ beeinflussen könnten.
Für den zum Christentum gekehrten Mohammed Ahmed Hegazy, der seine Religionszugehörigkeit offziell registrieren lassen wollte, forderten mehrere Islamgelehrte die Todesstrafe. Zwei Mitglieder der christlichen „Middle East Christian Association“ (MECA), die Hegazy verteidigten, sind seit drei Wochen in Haft.
Ärchäologen haben in der Siwa Oase einen versteinerten menschlichen Fußabdruck gefunden, der älter sein könnte als die über drei Millionen Jahre alte äthiopische 'Lucy' .
Mohamed Hizagi hat als erster Ägypter der Neuzeit sein Recht auf Übertritt zum Christentum verteidigt und die Kairoer Behörden gerichtlich verklagt, um in seinen offiziellen Unterlagen die Angaben über seinen Namen und seine Religionszugehörigkeit zu ändern. Um gegen Anschuldigungen zu argumentieren, hat er seinen Blog auf dem Internet eingerichtet.
In einem Beitrag für die Washington Post erklärte der ägyptische Großmufti Ali Gomaa, Muslime könnten frei ihre Religion wechseln, solange diese Entscheidung „nur Gott und den Gläubigen” betreffe und nicht die Grundlagen der Gesellschaft angreife. In Ägypten stehen 10 Kopten vor Gericht, die Muslime geworden waren und zum Christentum zurückkehren wollen.
Im Rahmen des Weltkirchenrats haben sich die koptische und die äthiopische orthodoxe Kirche nach Jahren großer Spannungen versöhnt und wollen ihre Zusammenarbeit intensivieren.
Nachdem ein 12-jähriges Mädchen bei der Beschneidung gestorben ist, hat die Regierung ein völliges Verbot der Genitalverstümmlung erlassen. 90% aller Frauen, Christen wie Muslime, unterziehen sich dem uralten Ritual.
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