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Im vergangenen Jahrzehnt ist durch massive Aufforstungsbemühungen die bewaldete Fläche von drei auf neun Prozent gestiegen. Allein in 2007 pflanzten Äthiopier 700 Millionen Bäume. Zwischen 1900 und 2000 war der Waldbestand von 35 % auf 3 % geschrumpft. Chronische Dürren und Hunger waren die Folge. Nun hoffen die Menschen, dass sie durch weitere Baumpflanzaktionen die Land Degradierung verringern, den Klimawandel verlangsamen und die Artenvielfalt erhöhen können.
Die Partei von Premierminister Meles Zenawi wurde als Sieger erklärt, obwohl die Wahl, auch an afrikanischen Wahlstandards gemessen, nicht fair und frei war. Internationale Beobachter haben Äthiopien ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Die seit 19 Jahren regierende Koalition hat einige Erfolge zu verzeichnen, unterdrückt jedoch alle Kritik. Die charismatische Oppositionsführerin Birtukan Medeksa ist immer noch in Haft. Die Bewegungsfreiheit der Diplomaten ist während der Wahlperiode eingeschränkt.
Die „Wüstenblume“ Autorin Waris Dirie sammelt in ihrem neuen Buch Erfahrungen, die sie in Europa und Afrika machte. Alles habe mit Armut zu tun. Deshalb will sie mit ihrem neuen Projekt „Africa Fund“ Frauen in ihrem Heimatland helfen, ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften. Nur so könnten sie Selbstbewusstsein und Unabhängigkeit erlangen und ihre Töchter vor Zwangsheirat und Genitalverstümmelung bewahren.
Ein Bericht von Human Rights Watch verurteilt die Unterdrückungsmaßnahmen der Regierung gegen Oppositionsparteien, Zivilgesellschaft und Journalisten im Vorfeld der Wahlen am 23. Mai. Regierungspartei und Regierung sei eins geworden und die Regierung nutze ihre ganze Macht, um die Opposition auszulöschen. Geberländer sollten ein Ende der Schikanen gegen die Opposition und der repressiven Gesetze gegen Aktivisten und Medien fordern.  
Die Regierung hat das italienische Unternehmen Salini Costruttori mit dem Bau des Wasserkraftwerks Gibe III am Omo Fluss beauftragt. Die Organisation Survival International ruft zum Protest gegen das Staudammprojekt auf. Die Existenz von 200.000 Menschen sei gefährdet, der natürlich Überschwemmungszyklus gestört und Lake Turkana in Kenia vom Austrocknen bedroht.  
Dir „Ethiopian Airlines“ Boeing, die vor der libanesischen Küste ins Mittelmeer stürzte, soll Instruktionen erhalten haben, umzukehren, um einem Unwetter auszuweichen, soll aber diese ignoriert haben. Die Fluglinie gilt als modernes Unternehmen mit gutem Sicherheitsrekord und wurde 2008 als beste Fluggesellschaft auf dem afrikanischen Kontinent ausgezeichnet.
25 Jahre nach der großen Hungersnot, in der eine Million Äthiopier starben, wird die Regierung nun bestätigen, dass Hungerhilfe für 6.2 Millionen Menschen gebraucht wird. Grund dafür ist die vier Jahre anhaltende Dürre und die erratischen Regenfälle, die die Ernten auf den Feldern und die Weiden für das Vieh ruiniert haben. Oxfam appellierte für 15 Millionen Dollar, ist sich aber auch bewusst, dass importierte Lebensmittel nur kurzfristig Leben retten können. Die Bevölkerung müsse auf die nächste Katastrophe vorbereitet werden. Mit Bewässerungsanlagen, Getreidespeicher und genügend Brunnen brauchte eine Dürre nicht unbedingt Hunger, Elend und Tod bedeuten.
2.5 Millionen Handy Besitzer in Äthiopien erhalten in diesen Tagen Textnachrichten, die ihnen und ihren Familien ein freies Aids Test anbieten. Die Regierung versucht, die Krankheit einzudämmen. UNICEF schätzt, dass schon 900.000 äthiopische Kinder verwaist sind. Äthiopien folgt noch den im Westen längst aufgegebenen Kalender, der dreizehn Monate in ein Jahr zwängt. Am 11.09. fängt das Jahr 2002 an.
Als Vorbereitung auf die Kopenhagener Klimakonferenz treffen sich in Addis Abeba die Führer von zehn afrikanischen Staaten. Afrika sucht Entschädigung für den durch die Erderwärmung zugefügten Schaden. Der Kontinent hat die geringste Kohlendioxid Emission, leidet aber am meisten unter dem Klimawandel. In den Klima Verhandlungen, wo die USA, China, Indien und die EU das Sagen haben, will die afrikanische Delegation mit einer Stimme für Afrika sprechen.
Die Regierung stellt 1,6 Million Hektar Land in mehreren Provinzen für landwirtschaftliche Investoren bereit, die kommerzielle Farmen starten wollen. Unternehmen aus Indien, China und Saudi Arabien haben bereits großflächige Projekte begonnen. Obwohl Äthiopien Water und fruchtbaren Boden hat, leben 4,6 Millionen Menschen von ausländischer Nahrungsmittelhilfe.  
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