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Anlässlich des gestrigen Weltwassertages sollten Petitionen an äthiopische Botschaften in der EU und den USA übergeben werden. 400 Organisationen haben durch ihr Unterzeichnen ihre Sorge um acht indigene Völker Äthiopiens und etwa 300,000 Kenianer am Turkana-See ausgedrückt, die durch den Bau von Afrikas höchstem Staudamm, dem Gibe III am Omo-Fluss ihrer Existenz beraubt werden. Die äthiopische Regierung solle den Bau suspendieren, bis annehmbare Alternativen für die Betroffenen gefunden werden können. Wenn das Wasser im Omo-Tal aufgestaut und ihr Land an Außenstehende gegeben wird, können sie nicht überleben.
Die Woyanne Junta verkauft immer noch große Landstriche an fremde Investoren, obwohl Nahrungsmittel für den eigenen Bedarf knapp sind. In Cambella sind Beamte bedroht und kurzerhand entlassen worden, weil sie gegen die Übernahme von Ländereien durch indische Teekonzerne und die Zerstörung unersetzbarer Wälder protestiert hatten.
Bei dem AU Gipfel in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba, auf dem wegen den Unruhen die meisten Staatschefs vom Norden Afrikas fehlen, warnte UN Generalsekretär Ban Ki Moon die politischen Führer, sie „sollten auf ihr Volk hören“. Durch Internet und Mobiltelefon informiert, wollen sie ihre Rechte einfordern. Nicht viele der versammelten Despoten sind froh über solche Aussichten, denn gute Regierungsführung, verantwortliche Finanzverwaltung und Respekt für Menschenrechte lassen in vielen AU Staaten zu wünschen übrig.
Das australische Außenministerium hat gewarnt, dass Extremisten während des dort stattfindenden AU Gipfel Bombenanschläge auf Adis Abeba planen. Äthiopien hatte 2006 die somalischen Islamisten von der Macht gedrängt. Seitdem üben sie Rache.
Kurz vor der Küste von Jemen sind zwei Boote mit etwa 80 Migranten, meist aus Äthiopien und Somalia, bei einem Sturm gekentert. Drei Überlebende wurden an der Küste gefunden. Illegale Einwanderer versuchen immer wieder, über den Jemen in die Golfstaaten zu gelangen und dort als Schwarzarbeiter ihren Unterhalt zu verdienen.
Das israelische Kabinett hat beschlossen, über vier Jahre 8,000 Falash Mura jüdischer Abstammung aus Äthiopien in Israel anzusiedeln. Sie leben noch in Durchgangslagern im Norden Äthiopiens unter erbärmlichen Bedingungen. Israel habe eine moralische Pflicht, diese „komplexe humanitäre Krise“ zu beenden. Schon Tausende Äthiopier wurden aufgenommen, aber da die Vorfahren der Falash Mura im 19. Jahrhundert unter Druck zum Christentum konvertierten, waren sie vom Rückkehr Recht ausgeschlossen.
Da der Internationale Strafgerichtshof Kenia bedrängte, Präsident Bashir zu verhaften, wenn er zur Wochenendkonferenz über die Zukunft Sudans nach Nairobi kommt, hat man den Tagungsort kurzerhand nach Äthiopien verlegt, ein Land, das die Konvention nicht unterschrieben hat. Ein Besuch Bashirs in Nairobi im August hatte für Aufruhr und Kritik gesorgt.
Human Rights Watch kann belegen, dass die äthiopische Regierung Entwicklungsgelder benutzte, um politisch anders Denkende auszuschalten. Nach einer Studie haben nur Regierungstreue Zugang zu Projekten, Kleinkrediten, Saatgut, Kunstdünger und Hungerhilfe. Die Geldgeber müssten sich bewusst werden, dass ihre Spenden zu Menschenrechtsverletzungen beitragen. Äthiopien ist einer der größten Empfänger von Entwicklungshilfe. Da das Land gewisse Erfolge in der Armutsbekämpfung aufweisen kann und ein Hauptverbündeter des Westens in der unsicheren Horn Region ist, wird über manches hinweggesehen.
Nach den Fluggesellschaften von Südafrika und Ägypten wird nun auch Ethiopien Airways Mitglied der exklusiven Star Alliance, der auch Lufthansa angehört. Neben den Vorteilen für Flugreisende, gibt der neue Status der Äthiopischen Fluggesellschaft ein gehobenes Image als zuverlässiger Partner in Afrika.
Nach Angaben der Armee ist eine Gruppe der Ogaden National Liberation Front (OLFN) in den Maar Maar Bergen an der Grenze zu Somalia umzingelt und 123 Milizionäre von Regierungstruppen getötet worden. Etwa 200 Rebellen waren an der Küste gelandet und über Somaliland nach Äthiopien gelangt.  
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