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Das Konzert anlässlich der Feierlichkeiten zum Ende des muslimischen Fastenmonat Ramadan fand am Dienstagabend am Strand von Conakry statt. Der Auftritt der beliebten Rap-Band „Instinct Killers“ hatte Scharen angezogen. Zu der Massenpanik muss es gekommen sein, als die Besucher am Ende durch eine enge Öffnung das Gelände verließen. Die Zahl der Opfer soll von 24 auf 33 gestiegen sein. 13 der Toten waren Mädchen. Laut Polizei Berichten wurden Dutzende verletzt. Präsident Conde sprach von einem „tragischen Drama“ und hat eine einwöchige Staatstrauer angeordnet und das Strandgebiet vorübergehend gesperrt.
Als Alama Kante, die Sängerin aus Guinea, eine OP an der Schilddrüse brauchte, fürchtete sie den Verlust ihrer Stimme, ihrer kostbarsten Gabe. Sie ging auf den Vorschlag des Pariser Chirurgen ein, die OP mit lokaler Betäubung und unter Hypnose durchzustehen. Während der Hypnotiseur sie auf „eine lange Reise nach Afrika“ mitnahm, sang Alama durch die ganze Operation, damit die Ärzte den Zustand ihrer Stimmbänder kontrollieren konnten. Die Operation im April gelang; Alama singt wieder und bringt bald ihr neues Album heraus.
In der Hauptstadt Conakry brauchten Dutzende Menschen – laut Krankenhaus 114 – medizinische Behandlung, weil die zum Reis gereichte Sauce mit Benzin zersetzt war. Ein Arzt vermutet, dass der Koch eines kleinen Restaurants Benzin mit Erdnussöl verwechselte. Am Krankenhaus löste die Masseneinlieferung eine Panik aus, weil man meinte, es mit Ebola Patienten zu tun haben, der Krankheit, die im Land schon über 200 Opfer gefordert hat.
In der Hauptstadt Conakry und in vorher nicht befallenen Gebieten wie Telimele und Boffa hat WHO neue Fälle gemeldet. Die Lage ist längst nicht unter Kontrolle. Seit Ausbruch der Epidemie vor zwei Monaten wurden 281 Fälle klinisch bestätigt. Von diesen starben 185 in Guinea. Kürzlich gab es auch in Sierra Leone vier Opfer. Gefährlich ist, dass der Virus unkontrolliert weitergetragen wird, wenn die Infizierten von ihren Verwandten vor der Gesundheitsbehörde versteckt werden.
Die meisten davon in Guinea, wo der Ausbruch begann. Die andern betroffenen Länder sind: Liberia, Mali und Sierra Leone. Senegal konnte sich durch Schließung der Grenze und gezielte Checks abschirmen. 151 Menschen in Westafrika sind infiziert. Die Sterblichkeitsrate liegt bei über 90%, da es weder Impfstoff noch spezifische Therapie gibt. Ebola wurde zuerst in 1976 festgestellt, als es gleichzeitig im Sudan und in der DR Kongo am Ebola Fluss ausbrach. Daher der Name.
Die Behörden haben den Verkauf und Verzehr von Fledermäusen verboten, um die Verbreitung der Ebola Epidemie einzudämmen. Fledermäuse, eine lokale Delikatesse, könnten der Auslöser des Ausbruchs gewesen sein. WHO - Experten und „Ärzte ohne Grenzen“ sind im Einsatz, um die lokalen Behörden in Behandlung und Aufklärung zu unterstützen.
Inzwischen sind bereits 60 Menschen ums Leben gekommen. Der hochansteckende Erreger verursacht innere Blutungen und ist meist tödlich. UNICEF warnt, dass die Krankheit bereits die Hauptstadt Conakry und möglicherweise sogar das Nachbarland Sierra Leone erreicht hat.
23 Menschen starben; weitere 35 Krankheitsfälle wurden registriert. Das hämorrhagische Fieber könnte auf Ebola, Lassafieber oder eine Art Cholera hindeuten, konnte aber nicht festgestellt werden. Proben von Infizierten werden im Senegal und in Frankreich untersucht. Die medizinische Versorgung der Bevölkerung ist bedürftig und, trotz beträchtlicher Bodenschätze, muss die Hälfte der 11,4 Mio. Einwohner mit weniger als einem Dollar am Tag auskommen.
Nur drei Tage nachdem die Regierung geschlossen zurückgetreten war, hat Präsident Alpha Condé eine neue Regierung gebildet, in der er seinen Premier Fofana und die Hälfte der Minister behält. Oppositionsmitglieder wurden eliminiert. Manche Posten wurden gestrichen; die Verteidigung übernimmt der Präsident selbst. Es ist fraglich, ob die Neuregelung dem Krisenstaat Frieden bringt.
Drei Wochen dauerte die Auszählung der Stimmen. Präsident Condé mit den alliierten Parteien hat 60 der 114 Sitze gewonnen, ein Resultat, das die Opposition wegen angeblichen Manipulationen nicht anerkennen will. Condé wies den Vorwurf zurück; die Wahl sei „transparent und demokratisch“ verlaufen.
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