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Oppositionsführer Raila Odinga hat zu einer Grossdemonstration im Zentrum von Nairobi aufgerufen, wo er sich zum 'Präsidenten des Volkes' ausrufen lassen will. Sicherheitskräften verhinderten Demonstraten mit Tränengas und Wasserwerfern ins Stadtzentrum zu gelangen. Die Regierung hat bisher Vermittlungsversuche der internationalen Gemeinschaft abgelehnt. Die Zahl der Todesopfer ist auf 300 gestiegen.
Der Leiter der Wahlkommission, Samuel Kivuitu. hat in einem Fernsehinterview eingeräumt, dass er von der Regierung Kibaki unter großen Druck gesetzt wurde, Wahlergebnisse vorzeitig zu veröffentlichen. Die EU fordert eine Neuauszählung der Stimmen. Die Zahl der Opfer durch ethnische Vertreibungen und Polizeigewalt wird auf 250 geschätzt. 30 Menschen kamen in der Kirche in Eldoret, die Flammen auf ging, um. Nach Angaben des Roten Kreuzes sind 70.000 Menschen auf der Flucht.
Bei gewaltsamen Zusammenstößen von Anhängern des Oppositionsführers Raila Odinga und Sicherheitskräften sind mindestens 94 Menschen erschossen wurden, in Railas Hochburg Kisumu allein 43. Auch in den Slumgebieten von Nairobi und in Mombassa kam es Protesten wegen Wahlbetrug. Autos und Gebäude wurden in Brand gesetzt.
Bis zur Auszählung von 90% der Stimmen lag Oppositionsführer Raila Odinga knapp in Führung. Am dritten Tag nach der Wahl wurde die öffentliche Auszählung abgebrochen und der Vorsitzende der Wahlkommission erklärte Mwai Kibaki zum Wahlsieger. Kurz darauf wurde Kibaki vereidigt und verhängte sofort eine Nachrichtensperre. Der deutsche Leiter der EU-Wahlbeobachter, Alexander Graf Lambsdorff, sowie der US-Botschafter in Nairobi bezeichneten die Wahlresultate als fragwürdig.
Vor den Wahlen am 27. Dezember erscheint das Land ethnisch gespalten wie kaum zuvor. Skrupellose Politiker stiften ihre Anhänger zu Mord und Totschlag an und versuchen, zugewanderte Angehörige fremder Ethnien aus dem Wahlkreis zu vertreiben. Die Kirche soll um jeden Preis im Wahlkampf neutral bleiben. Diesen Appell richtet Kardinal John Njue von Nairobi an die eigenen Reihen.
Die Bischofskonferenz äußerte sich besorgt über die zunehmende Gewalt vor den anstehenden Parlaments- und Präsidentenwahlen. In einem Hirtenbrief fordern sie die Kenianer zu mehr Toleranz und Respekt auf.
Nach Polizeiberichten kamen es beim Wahlkampf in der letzten Woche zu gewaltsamen Ausschreitungen mit 16 Toten und 87 zerstörten Häusern. Bei Meinungsumfragen liegt Oppositionspolitiker Raila Odinga knapp vor Präsident MwaiKibaki.
Die Wahlkommission hat für die Wahlen am 27. Dezember 2.548 Kandidaten für 210 Parlamentssitze registriert. 2002 waren es nur 1.033.
Die rasant wachsende Blumenindustrie in Afrika wird durch eine Umweltkampagne gegen den Kauf von Waren, die per Flugzeug transportiert werden, gefährdet. Die Blumenzüchter argumentieren, das der Transport von 20.000 Rosen einen CO2 Ausstoß von 6000 Kilo erzeugt, die Heiz- und Stromkosten zur Produktion in Gewächshäusern in Europa aber 35.000 Kilo.
Das Gesundheitsministerium will TBC zu einer nationalen Katastrophe erklären lassen. Täglich sterben bis zu 70 Menschen an der Krankheit, die durch Aids noch verschlimmert wird. 4% der Fälle entwickeln eine Resistenz gegen alle Medikamente.
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