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Isabel dos Santos, eine angolanische Milliardärin und Tochter eines ehemaligen angolanischen Präsidenten, hat vor dem Londoner High Court einen Rechtsstreit verloren, mit dem sie das Einfrieren ihres Vermögens in Höhe von 734 Millionen Dollar verhindern wollte. Unitel, ein angolanischer Telekommunikationsriese, behauptet, Dos Santos habe während ihrer Tätigkeit als Direktorin Gelder des Unternehmens zur persönlichen Bereicherung verwendet und Millionen an unbezahlten Krediten hinterlassen. Dos Santos bestreitet die Vorwürfe vehement und bezeichnet sie als politischen Rachefeldzug, der vom derzeitigen Präsidenten Angolas angeheizt werde. Trotz des Einfrierens von Vermögenswerten in anderen Ländern erachtete das Gericht ein zusätzliches Einfrieren für notwendig und verlangte von Dos Santos bis Januar die Offenlegung weiterer Vermögenswerte.

Simbabwe soll bis Ende nächsten Jahres als erstes Land neben Dubai über einen unbemannten Grenzübergang verfügen, an dem Reisende mit ihren elektronischen Reisepässen ein- und ausreisen und ihre Fingerabdrücke und Gesichter gescannt werden, ohne dass sie die traditionelle bemannte Grenzkontrolle passieren müssen. Bei diesem System werden die im Pass gespeicherten biometrischen Daten wie Fingerabdrücke und Gesichtserkennung verwendet, um die Identität des Reisenden zu überprüfen, dessen Gesicht und Fingerabdrücke gescannt und verglichen werden. Sobald die Identität des Reisenden überprüft wurde, hebt sich die Absperrung und der Reisende darf den unbemannten Grenzübergang passieren.

Kenia hat sich von dem kongolesischen Oppositionellen Corneille Nangaa distanziert, der in Nairobi ein Bündnis mit Militanten eingegangen ist, was zu einem diplomatischen Streit mit Kinshasa führte. Die Kongofluss-Allianz, wurde am 15. Dezember 2023 in Nairobi gegründet. Die neue Allianz, die laut Nangaa verschiedene kongolesische bewaffnete Gruppen, Milizen sowie soziale und politische Organisationen zusammenbringen soll, ist ein zusätzliches Problem in einer Region, in der seit Jahrzehnten Unsicherheit herrscht, die durch ethnische Rivalitäten und den Kampf um Ressourcen angeheizt wird. Das kenianische Außenministerium kündigte eine deutliche Distanzierung von dem politisch-militärischen Bündnis an und versprach, die Angelegenheit zu untersuchen, nachdem die Demokratische Republik Kongo (DRK) ihren Botschafter aus Protest zurückgerufen hatte.

Am 20. Dezember ruft Präsident Félix Tshisekedi die Menschen zu den Urnen.  Das Staatsoberhaupt und die Abgeordneten beider Kammern des Parlaments werden gewählt. In einem seit der Unabhängigkeit im Jahr 1960 noch nie dagewesenen Schritt wird die Wahl über die Grenzen des zentralafrikanischen Staates mit fast 100 Millionen Einwohnern hinausgehen und die Stimmabgabe aus dem Ausland ermöglichen - ein Recht, das im Wahlgesetz garantiert, aber nie umgesetzt wurde. Die Botschaften der fünf Länder, die von der Wahlkommission für dieses "Pilotprojekt" ausgewählt wurden - Frankreich, Belgien, Südafrika, die Vereinigten Staaten und Kanada - haben ihre Staatsangehörigen Anfang des Jahres in die Wählerlisten eingetragen. Die Diaspora leistet auch einen bedeutenden Beitrag zur kongolesischen Wirtschaft (laut Weltbank 1,7 Milliarden Dollar im Jahr 2022). Präsident Félix Tshisekedi stellt sich zur Wiederwahl.

Die Tschader haben, inmitten von Protesten der Opposition, mit der Abstimmung über eine neue Verfassung begonnen, die als Sprungbrett für die Wahlen im nächsten Jahr dienen soll, um die politische und gesellschaftliche Spaltung des ölproduzierenden, aber verarmten und zersplitterten Landes zu überwinden. Für die 8 Millionen registrierten Wähler bedeutet das Referendum am Sonntag die lang erwartete Rückkehr zu einer zivilen Regierung, nachdem das Militär im April 2021 die Macht übernommen hatte und nachdem der vorherige Präsident Idriss Deby von Rebellen getötet worden war. Die Armee hatte die Verfassung nach dem Tod (2021) von Präsident Idriss Deby außer Kraft gesetzt und das Parlament aufgelöst. Debys Sohn, Mahamat Idriss Deby, wurde daraufhin von den Militärs als Interimspräsident an der Spitze eines Militärischen Übergangsrates (TMC) eingesetzt. Der Tschad hat seit seiner Unabhängigkeit im Jahr 1960 kaum Stabilität erlebt.

Bei einer gewaltigen Explosion auf dem wichtigsten Ölterminal in Guineas Hauptstadt sind nach offiziellen Angaben etliche Menschen ums Leben gekommen und viele verwundet worden. Die Explosion sprengte die Fenster nahe gelegener Häuser in der Innenstadt von Conakry, und Hunderte von Bewohnern flohen laut Augenzeugen aus der Gegend. Die Behörden haben die Schließung der Schulen in der Stadt angeordnet und die Arbeiter aufgefordert, zu Hause zu bleiben. Die Explosion wurde durch ein Feuer verursacht. Es ist unklar, was den Brand ausgelöst hat.

Im Beisein von Präsident Ruto und der EU - Kommisionschefin Von der Leyen wurde das Abkommen unterzeichnet, tritt aber erst nach der Ratifizierung durch die beiden Parlamente in Kraft. Kenia soll zollfreieren und unbegrenzteren Zugang für ausgewählte Produkte in die EU erhalten. Im Gegenzug muss Kenia seinen Markt schrittweise für EU- Produkte öffnen. Die EU ist bereits Kenias wichtigstes Exportziel und zweitgrößter Handelspartner mit einem Gesamtwert von etwa 3,3 Milliarden € in 2022.

Laut der Wahlkommission hat Präsident Abdel Fattah al-Sissi mit knapp 90% der Stimmen eine dritte Amtszeit gewonnen. 3 unbedeutende Gegenkandidaten konnten ihm nichts anhaben. Bei seiner ersten und zweiten Wahl in 2014 und 2018 erhielt Fattah al-Sissi sogar 97% der Stimmen. Nun kann er bis 2029 an der Macht bleiben. Seit er sich seit 2013 an die Spitze putschte hat es in Ägypten keine freien Wahlen mehr gegeben.

Das Europäische Parlament hat die Vertreibung der Maasai in Tansania, aus Gebieten in und um den berühmten Serengeti-Nationalpark, im Namen des Naturschutzes verurteilt. Die EU erklärte, dass die Rechte der Ureinwohner ein nicht verhandelbarer Bestandteil jeder Naturschutzinitiative sind. Die tansanische Regierung hat bestritten, die Massai gewaltsam vertrieben zu haben, und erklärt, sie seien freiwillig umgezogen.

Die südafrikanische Regierung kündigte Pläne zum Bau neuer Kernkraftwerke an. Die Opposition kritisiert die Pläne, da die staatliche russische Atomenergiebehörde Rosatom sei der "bevorzugte Partner“. Die Kritik der oppositionellen Demokratischen Allianz steht im Zusammenhang mit einem großen Atomabkommen, das Südafrika 2014 mit Russland im Wert von schätzungsweise 76 Mrd. USD unterzeichnet hatte und das von einem südafrikanischen Gericht 2017 als illegal und verfassungswidrig annulliert wurde. Das Abkommen war mit Vorwürfen umfangreicher Korruption behaftet und wurde unter der Führung des ehemaligen südafrikanischen Präsidenten Jacob Zuma unterzeichnet, der nun wegen Korruption in einem anderen Zusammenhang vor Gericht steht. Die Pläne für die neuen Kernkraftwerke kamen einen Tag, nachdem die südafrikanische Regierung eine Vereinbarung mit der russischen Bank Gazprombank über die Wiederinbetriebnahme einer Gasverflüssigungsanlage an der Südküste Südafrikas genehmigt hatte, die seit 2020 nicht mehr in Betrieb ist. Die Gazprombank gehört zu den zahlreichen russischen Finanzinstituten, die von den Vereinigten Staaten mit Sanktionen belegt wurden. In Südafrika gibt es derzeit ein Kernkraftwerk in Koeberg, etwa 50 km nördlich von Kapstadt. Es ist das einzige auf dem afrikanischen Kontinent. Zahlreiche andere afrikanische Länder, darunter Burkina Faso, Mali, Simbabwe, Ruanda, Burundi, Äthiopien und Ägypten, haben mit Russland Abkommen über die Nutzung der Kernenergie geschlossen oder haben Vereinbarungen zum Bau von Kernkraftwerken getroffen.

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