Länder
Bildungs Ikone 99 - jährig gestorben
Priscilla Sitienei wurde zur wohl „ältesten Grundschülerin der Welt“ gekürt. Ihre Familie hatte kein Geld für eine Schulbildung; so hole sie diese nun nach. 65 Jahre hat sie als traditionelle Hebamme gearbeitet. Erst mit über 90 Jahren hat sie, zusammen mit Ur-Urenkeln regelmäßig die Schule besucht. Jetzt war sie mit den zwölfjährigen Mitschülern dabei, die Abschlussprüfung vorzubereiten. Priscilla wollte mit ihrem Schulbesuch ältere Schüler, vor allem junge Mütter, dazu bewegen, regelmäßig zur Schule zu gehen. Ihre Geschichte inspirierte in 2020 den französischen Regisseur Pascal Plisson zu dem Film „Gogo“ – „Großmutter“. Als sie zur Premiere nach Paris kam, wurde sie von Brigitte Macron aufs herzlichste begrüßt. Priscilla Sitieneis Botschaft, was die Bildung von Mädchen betrifft, wird weiterleben.
Planmäßige Stromausfälle
Südafrikas Stromversorger Eskom hat kein Geld mehr, um Diesel für seine kritischen Kraftwerke zu kaufen. Das bedeutet, dass die Menschen mit Stromausfällen von bis zu sechs Stunden pro Tag rechnen müssen. Eskom ist mit 26 Milliarden Dollar verschuldet und verfügt über alte, ineffiziente Kraftwerke, die ständig gewartet werden müssen, um in Betrieb zu bleiben.
Opposition lehnt Wahlergebnisse ab
Die wichtigste Oppositionspartei Äquatorialguineas behauptet, dass es bei den allgemeinen Wahlen vom Sonntag, bei denen der am längsten regierende Staatschef der Welt, Präsident Teodoro Obiang, seine 43-jährige Herrschaft fortsetzen wollte, Unregelmäßigkeiten gegeben hat. Die Partei Konvergenz für Sozialdemokratie (CPDS) erklärte, sie werde die Ergebnisse der "betrügerischen Wahlen" nicht anerkennen und jede Person, die zum Präsidenten erklärt werde, werde von der Partei als "illegitim" betrachtet. Die Partei erklärte, dass die Abstimmung "inmitten eklatanter und weit verbreiteter Unregelmäßigkeiten" im ganzen Land außer in der Hauptstadt Malabo stattfand.
In 24 Ländern keine Todesstrafe
Äquatorialguinea plant, die Todesstrafe bis Ende 2022 aus seinem Strafgesetzbuch zu streichen und ist damit das 24. Land auf dem Kontinent, dass die Todesstrafe abschafft. Sierra Leone wird mit einem neuen Strafgesetzbuch ähnlich handeln. Die Zentralafrikanische Republik hat die Todesstrafe für alle Verbrechen im Juni 2022 abgeschafft. In Burkina Faso sind Hinrichtungen nur noch nach einer Verurteilung wegen Kriegsverbrechen möglich. Kenia, Malawi, Uganda und Simbabwe haben zwar die Todesstrafe nicht abgeschafft, aber in letzter Zeit keine Hinrichtungen durchgeführt. Die Zahl der registrierten Todesurteile auf dem gesamten Kontinent ist dennoch im Jahr 2021 um 22 % gestiegen. In 2021 wurden in Ägypten wurden 83 Menschen hingerichtet.
30 Jahre wegen Nashornjagd
So lange müssen zwei Mosambikaner wegen illegaler Jagd und Besitz von Schusswaffen ins Gefängnis. Die Wildfarm, in der sie von Rangern gestoppt wurden, ist Teil der Great Lebombo Conservancy (GLC) entlang der Grenze zum südafrikanischen Krüger Nationalpark. Seit 2008 wurden in der Region über 8.000 Nashörner getötet. Die Wilderei wird angetrieben durch die wachsende Nachfrage nach Horn in asiatischen Ländern, besonders China und Vietnam. Nashornhorn wird in der traditionellen Medizin verwendet, gilt aber auch als Statussymbol.
Prüfungen verschoben
Das Bildungsministerium hat die Schulabschlussprüfungen für Englisch und Siswati auf Dezember verschoben. Grund dafür sind die geplanten pro-demokratischen Proteste. Eswatini, Afrikas letzte absolute Monarchie, wird seit Mitte letzten Jahres von Protestwellen erschüttert. Demonstranten fordern Verfassungsänderungen, so dass sie ihre eigenen Führer wählen können. Proteste, die Leben, Eigentum und Wirtschaft zerstören, können nicht geduldet werden, sagt der Premierminister Themba Masuku. Für Verfassungsänderungen müssen bestimmte Schritte befolgt werden.
Bürger warten umsonst
Liberia hatte einen Feiertag erklärt, damit Menschen zu Hause bleiben konnten, um in der lang verzögerten Volkszählung gezählt zu werden, doch die 71.000 Zähler streikten wegen der vorgeschlagenen Bezahlung. In ihrer Verwirrung riefen die Bürger in der Hauptstadt Monrovia an, was denn los sei. Auch sind sie irritiert über ihren Präsidenten George Weah, der sich wegen „offiziellen Veranstaltungen“, darunter das Fußballspiel in Katar, in dem sein Sohn Timothy für die US Mannschaft spielt, schon wochenlang außer Landes aufhält. Er sollte zu wichtigen Zeiten zu Hause sein. Laut liberianischer Verfassung soll alle 10 Jahre eine Volkszählung durchgeführt werden. Die Ergebnisse werden benötigt, um die Wahlkreise für die Parlamentswahlen in 2023 zu definieren.
Angola und Algerien verstärken parlamentarische Zusammenarbeit
Der algerische Botschafter in Angola, Abdelhekim Mihoubi, schlug die Einrichtung einer Gruppe für Freundschaft und Solidarität zwischen dem angolanischen und dem algerischen Parlament vor, um die Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu stärken. Die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Angola und Algerien reichen bis in die Zeit vor der Unabhängigkeit Angolas zurück, als das arabische Land den Kampf um die nationale Unabhängigkeit diplomatisch, materiell und militärisch unterstützte. In der Zeit nach der Unabhängigkeit war die Unterstützung aus Algerien entscheidend für die Ausbildung der ersten angolanischen Mitarbeiter, insbesondere im Ölsektor.
Sambischer Student stirbt an der ukrainischen Kriegsfront
Der 23-jährige Lemekhani Nathan Nyirenda studierte Nukleartechnik am Moskauer Institut für Ingenieurphysik (MEPhI) und wurde im April 2020 zu 9 Jahren Haft im Hochsicherheitsgefängnis Tyer am Rande der russischen Hauptstadt verurteilt. Es bleibt unklar, wegen welcher Anklage Nyirenda damals verurteilt wurde. Nun wurde er in der Ukraine getötet, als er auf russischer Seite kämpfte. Die sambische Regierung hat die russischen Behörden um dringende Informationen über die Umstände gebeten, unter denen ein sambischer Staatsbürger, der in Moskau eine Haftstrafe verbüßt, für den Kampf in der Ukraine rekrutiert werden und anschließend sein Leben verlieren konnte.
Beerenanbau für Europa
Agroberries Limited, ein weltweit tätiger Produzent, Vermarkter und Vertreiber von Beeren mit eigenen und geschützten genetischer Beerensorten, hat mit dem Anbau in Marokko begonnen, um den europäischen Markt zu bedienen. Die erste Phase der Strategie von Agroberries umfasst die Anpflanzung von ca. 300 Hektar Heidelbeeren in drei verschiedenen Regionen, was einer Gesamtinvestition von 40 Mio. EUR entspricht. In den kommenden Jahren will das Unternehmen sein Anbaunetz durch die Lizenzierung seiner eigenen Sorten weiter ausbauen, mit dem Ziel, eine Gesamtfläche von ~1.000 Hektar in allen Beerenkategorien zu erreichen. Fast 90 % der marokkanischen Blaubeerproduktion werden hauptsächlich nach Spanien, Frankreich, Deutschland, Großbritannien und in die Niederlande exportiert, so der Präsident des marokkanischen Verbandes der Erzeuger roter Früchte (AMPFR) Amine Bennani.