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Am 1. Jahrestag seines Amtsantritts hat Präsident Ali Bongo „ethnischen Favoritismus“ und „persönliche Interessen“ unter Regierungsvertretern angeprangert. Kompetenz, nicht Clan oder Provinz sollten Kriterien sein. Auch würden bewilligte Projekte nur zögernd oder gar nicht ausgeführt. Jetzt will er selbst eingreifen. Es ist nicht klar, ob der Ministerpräsident oder nur einige Minister ausgewechselt werden.
Die Regierung hat die Errichtung von Bohrinseln vor Gabuns Küste auf unabsehbare Zeit hinausgeschoben. Sicherheit und Umwelt-Garantien seien wichtiger als sofortiger Profit. Die Verzögerung hat mit der Katastrophe im Golf von Mexico zu tun. Öl ist Gabuns Haupteinnahmequelle mit einer Produktion von 220,000 und 240,000 Barrel pro Tag.
Zahlreiche Unternehmen, die im Export von Tropenhölzern tätig sind, mussten schließen und Tausende von Arbeitern entlassen, seit die Regierung Anfang des Jahres den Export von unbearbeitetem Rohholz stark eingeschränkt hat. 70% der Baumstämme müssen im Land selbst bearbeitet werden, um einen höheren Mehrwert zu erzielen.  
Präsident Ali Ben Bongo hat in einem vornehmen Viertel in Paris eine 100 Millionen Euro Villa erstanden. Wegen den reichen Ölvorkommen hat Gabun auf Papier eines der höchsten pro-Kopf Einkommen in Afrika, aber die meisten Gabuner sind bitter arm.
Die Regierung hat ein Gesetz verabschiedet, das ab Juli 2010 den Gebrauch von biologisch nicht abbaubaren Plastikbeuteln verbietet. Die Beutel bleiben bis zu 400 Jahren intakt und gefährden vor allem Ökosysteme im Meer.  
Bei einer kürzlich durchgeführten Beamtenzählung stellte sich heraus, dass in einem Land mit nur 1,2 Millionen Einwohnern 5683 Beamte unberechtigt ein Gehalt bezogen haben. Die illegal empfangenen Gehälter kommen auf jährlich 40 Millionen Euro. Nun sollen die Täter strafgerichtlich verfolgt und die gesparten Gelder für Erziehung, Gesundheit und Soziale Dienste ausgegeben werden.
Gabun will den Mindestlohn fast verdoppeln, um den Bürgern bessere Kaufkraft zu geben und so den Lebensstandard zu heben. Obwohl Gabun im Vergleich mit Nachbarstatten gut situiert ist, will man sich doch nicht auf die schon schwindenden Ölreserven verlassen.
Präsident Ali Bongo, der nach dem Tod seines Vaters Omar Bongo sich um dessen Amt bewarb und nach einem umstrittenen Wahlsieg als Staatschef vereidigt wurde, soll nach Presseberichten heute mit Papst Benedikt zusammentreffen.
Weniger als einen Monat nach seiner Ernennung wurde der Direktor der Frachtbehörde Rene Ziza, brutal ermordet. Er hatte gleich nach seiner Amtsübernahme wichtige Maßnahmen zu einer stärkeren Überwachung der Tätigkeiten der Behörde, die für den gesamten Schiffsverkehr zuständig ist, eingeführt. Unter anderem wollte er ein System zur elektronischen Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit von Ladung einführen.
Der Oberste Gerichtshof hat der Klage der Oppositionsparteien stattgegeben und eine Neuauszählung der Stimmen in den umstrittenen Wahlbezirken angeordnet. Die Wahlen, die den Sohn des verstorbenen Präsidenten Bongo an Macht brachten, waren von Gewalt und Betrugsbeschwerden gekennzeichnet.  
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