logo Netzwerkafrika
Angesichts der weiter unsicheren Lage in der Elfenbeinküste hat UN-Generalsekretär Kofi Annan die vorübergehende Aufstockung der Friedenstruppen beantragt. In einem am Dienstag veröffentlichten Bericht an den UN-Sicherheitsrat forderte er die Entsendung von rund 3400 zusätzlichen Blauhelm-Soldaten und 475 Polizisten und eine Verlängerung des Mandats für die Truppe um ein Jahr bis zum Januar 2007.
Der Uno-Sicherheitsrat hat am Donnerstag den Ankauf von Diamanten aus dem Bürgerkriegsland Côte d'Ivoire untersagt. Damit soll den Rebellen der Forces Nouvelles eine Finanzierungsquelle für ihren Kampf gegen die Regierung genommen werden. Die einstimmig verabschiedete Resolution schreibt allen Ländern vor, keine Rohdiamanten mehr aus dem westafrikanischen Land zu importieren.
Nach wochenlangen Verhandlungen haben sich die Konfliktparteien im Bürgerkriegsland Elfenbeinküste auf einen neuen Übergangsministerpräsidenten geeinigt. Der bisherige Chef der Westafrikanischen Zentralbank, Charles Konan Banny, soll das Land zu freien Wahlen im Oktober kommenden Jahres führen. Die Gespräche standen unter Schirmherrschaft der Afrikanischen Union.
Ausgedehnte Schusswechsel mit schweren Waffen und Truppenbewegungen in Abidjan, der größten Stadt der Elfenbeinküste, haben in der Nacht zum Freitag Sorgen vor einem möglichen Putschversuch in dem Bürgerkriegsland genährt. . Die Situation in der Elfenbeinküste ist gespannt, weil ein UN-Friedensplan noch immer nicht umgesetzt worden ist, der ab Ende Oktober die Regierungsgewalt von Präsident Laurent Gbagbo an einen neuen Premierminister hätte übertragen sollen.
Laut Angaben einer UN Expertendelegation werden die Militärausgaben in dem von Bürgerkriegen zerrissenen Land durch die Einnahmen aus natürlichen Ressourcen, Diamanten und Kakao, finanziert.
Die Kontrollbehörde der Diamantenindustrie, der "Kimberley Prozess" hat den Ankauf von Diamanten aus der Elfenbeinküste untersagt, da sich die Rebellen im Norden über Diamantenschmuggel finanzieren.
Nigerias Präsident Obasanjo flog nach Abidjan, um die Konfliktparteien zu überreden, sich auf einen Kandidaten für den Posten des Premierministers zu einigen.
Gegen zwei französische Soldaten, die einen Bandenchef erwürgt hatten, ist ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Gegen den damaligen Befehlshaber und seinen Stellvertreter wurde wegen Vertuschung eine Rüge ausgesprochen.
Human Rights Watch (HRW) wirft der Regierung der Elfenbeinküste vor, ehemalige Kindersoldaten aus dem Nachbarland Liberia in die Armee zu rekrutieren.
Frankreich hat neun Panzer zur Verstärkung der 4.000 Soldaten entsandt. Sie sollen zusammen mit 6.500 UN-Truppen den Waffenstillstand überwachen. Die Rebellengruppe fordert für sich den Posten des Premierministers in einer neuen Regierung, während Ggagbo Präsident mit weniger Vollmachten bleiben soll, wenn am 30. Oktober seine reguläre Amtszeit ausläuft.
­