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Die Regierung vertreibt gewaltsam die Menschen des San- volkes und läßt sie verhungern. – Das Central Kalahari Game Reservat in Botswana ist seit Jahrzehnten der Zufluchtsort der Völker der Gana, Gwi und Bakgalakgadi. Seit der zweiten Hälfte der 90er Jahre fanden in mehreren Wellen jedoch gewaltsame Vertreibungen statt und die San-Bevölkerung im Reservat ist dramatisch zurückgegangen. Seit 2005 überschlagen sich die Ereignisse, denn die Regierung hat beschlossen, ein für alle Mal das Central Kalahari Game Reservat von allen San zu “säubern”.
Die Regierung Botwanas hat die Buschmänner, die im Reservat der Zentral-Kalahari leben, aufgefordert, das Gebiet innerhalb von zehn Tagen zu verlassen. Die meisten Buschmänner wurden bereits in den letzten zwangsumgesiedelt. Nichtregierungsorganisationen vermuten, dass der Grund die Ausbeutung der riesigen Diamantenvorkommen in der Region ist.
Neben drei anderen Kandidaten wird der Gründer der botsuanischen Ureinwohnerorganisation First People of the Kalahari, Roy Sesana, den alternativen Nobelpreis erhalten. Er kämpfte für die Rechte der Bushmen, in ihre Heimat in der Kalahariwüste zurückkehren zu dürfen, aus der die Regierung sie vertrieben hat.
Nach 30 Jahren ist es Bibelwissenschaftlern in Benin gelungen, in Gemeinschaftsarbeit die Heilige Schrift in die Landessprache Fon zu übersetzen. Fon ist die liturgische Sprache zweier wichtiger Diözesen. Obwohl es schon in 1680 eine Kirche in der Hafenstadt Ouidah gab, hat sich das Christentum erst vor 150 Jahren etabliert. Knapp zwei Mio. Menschen in Benin sprechen Fon, aber auch in Burkina Faso, Elfenbeinküste, Niger und Togo ist Fon eine bedeutende lingua franca. Damit die Gläubigen die Bibel auch lesen können, hat die Bibelallianz Alphabetisierungskurse eingerichtet. Das international bekannteste Wort der Fon Sprache ist vodun (Voodoo) – Geist oder Gottheit. Voodoo ist eine weitverbreitete Religion in Westafrika.
Ende Januar hören die Feierlichkeiten zu Ehren der Voodoo-Götter auf. Höhepunkt war am 10. Januar das Voodoo-Festival in Quida. Farbenfrohe Kleider, Tanz und Gesang sowie spirituelle Rituale gehören zum Voodoo-Kult. Für die Menschen in Benin ist Voodoo eine in der Verfassung anerkannte Religion, eine Lebensart, die ihnen Schutz und Freude gibt.
Seit den Unruhen um Nahrungsmittelpreise in 2007-2008 wurden mehrere sub-Sahara Länder von Regierungen und Geldgebern gezwungen, mehr Reis anzubauen und zu konsumieren. Laut dem „AfricaRice“ Zentrum in Cotonou ist Reis bereits das drittwichtigste Grundnahrungsmittel in Afrika. Es gibt viel ungenutztes Potential: riesige Landstriche und kaum angezapfte Wasserreserven. Von den 130 Mio. ha Tiefland in sub-Sahara Afrika sind nur etwa 3,9 Mio. ha landwirtschaftlich genutzt.
Auf einem Friedhof nahe der Hauptstadt Porto-Novo wurden in einer Nacht über 100 Gräber geschändet, Leichen geköpft und Körperteile entwendet, möglicherweise um als Glücksbringer verkauft zu werden. Es besteht ein starker Verdacht, dass es sich um einen extremistischen Voodoo Brauch handelt. 40% der Bevölkerung sind Anhänger der öffentlich anerkannten Voodoo Religion, in der es aber solch ein Verbrechen noch nie gegeben hat.
Drei Vertraute von Präsident Boni Yayi, darunter seine Nichte, sind wegen Verschwörung und versuchten Mordes festgenommen worden. Für die Zahlung von 1,5 Mio. Euro sollen sie bereit gewesen sein, die Schmerztabletten des Präsidenten mit einem tödlichen Gift zu vertauschen. Yayi ist seit 2006 im Amt und wurde voriges Jahr wiedergewählt.
Bei der ersten Generalaudienz nach seiner Afrikareise sprach Papst Benedikt XVI. von den ehrlichen Bemühungen der Bevölkerung Benins um Frieden und Versöhnung zwischen Ethnien und Religionsgemeinschaften, die dem Land Stabilität verleihen und weiteren Grund zu Hoffnung geben. Diese Hoffnung sollten die Christen allen Mitmenschen weiterschenken.
Auf seiner 2. Afrikareise will Papst benedikt XVI das Schlussdokument der Afrika-Synode von 2009 unterzeichnen und veröffentlichen, das Programm für den zukünftigen Kurs der Kirche in Afrika sein soll. Neun Ansprachen in drei Sprachen an drei Tagen sind eine Herausforderung. In Ouidah, der früheren Sklavenhochburg, wird er mit den Gläubigen 150 Jahre Christianisierung feiern, sich mit Muslimen und Voodoo Anhängern treffen und zwei große Kirchenmänner ehren: den Kurienkardinal Bernadin Gantin und den früheren Erzbischof von Cotonou, Isidore de Souza, dem das stabile Land viel zu verdanken hat. Benin ist ein Beispiel für „einen gelungenen Beitrag der Kirche zu Demokratisierung und Frieden“.
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