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Rund 226.000 Arbeitslose mit Hochschulabschluss gibt es im Land; 70% von ihnen denken in der wirtschaftlichen und politischen Krise des Landes ans Auswandern, doch der Weg nach Europa ist vielfach versperrt, während der in den afrikanischen Süden offen steht. Und so wandern immer mehr Tunesier in Subsahara - Länder aus statt nach Europa oder in die Golfstaaten. Man findet sie zufrieden und produktiv in vielen aufstrebenden Ländern West und Zentralafrikas wie Gabun, Senegal und Ruanda. Der Trend zur Migration im eigenen Kontinent wird auch gefördert durch tunesische Unternehmen, die dort Büros und Firmen gründen und ihren Landsleuten gern eine Chance bieten.

Das Ministerium für Gesundheit und Kinderfürsorge informierte die Öffentlichkeit, dass der anhaltende Ausbruch von Masern, der erstmals am 10. April gemeldet wurde, sich seitdem landesweit nach kirchlichen Versammlungen ausbreitet. Der Masernausbruch hat mindestens 157 Kinder das Leben gekostet, und landesweit wurden mehr als 2.000 Infektionen gemeldet. Bei den meisten gemeldeten Fällen handelt es sich um Kinder im Alter zwischen sechs Monaten und 15 Jahren aus religiösen Sekten, die nicht an Impfungen glauben.  In Simbabwe verbieten einige apostolische Kirchensekten ihren Anhängern, sich impfen oder medizinisch behandeln zu lassen. Die Kirchen locken Millionen von Anhängern mit dem Versprechen, Krankheiten zu heilen und Menschen aus der Armut zu befreien. Die simbabwische Regierung versucht die Zusammenarbeit mit traditionellen und religiösen Führern, um deren Unterstützung für die Impfkampagne zu gewinnen.

7 Gouverneurinnen, 3 Senatorinnen und 26 Abgeordnete (Frauen) sind gewählt worden. Kenia kann seine Verfassungsklausel aus dem Jahr 2010 jedoch nicht einhalten, die besagt, dass jedes Geschlecht mindestens ein Drittel der Sitze im Parlament haben muss. In dem Land mit seinen rund 50 Millionen Einwohnern dominieren seit jeher die männlichen Politiker die Gruppe der gewählten Volksvertreter.

Nach der Aufhebung der Blockade ukrainischer  Getreideexporte ist das von der UNO gecharterte Schiff „Brave Commander“ mit 23.000 Tonnen Weizen in Piwdennyi, nahe Odessa, in See gestochen. Ziel ist der Hafen von Dschibuti. Laut UNO Angaben wird der Weizen in Äthiopien dringendst gebraucht. Die Vereinten Nationen bemühen sich weiterhin um reguläre Lieferungen von Grundnahrungsmitteln in die von Hungersnot bedrohten Länder der Region, um eine noch größere Katastrophe zu vermeiden.

Lupita Nyong‘o gratulierte ihrem Vater Anyang Nyong‘o zur Wiederwahl als Gouverneur des kenianischen Kisumu Landkreises. Die mit dem Oscar prämierte Schauspielerin wuchs in Kenia auf, zog aber dann in die USA. Den Preis gewann sie als beste Nebendarstellerin in Twelve Years a  Slave. Den Menschen in Kisumu dankte Lupita für das Vertrauen, das sie ihrem Vater an den Wahlurnen geschenkt haben.

Bei den Parlamentswahlen am 24. August werden zum ersten Mal angolanische Bürger in der Diaspora ihre Stimme abgeben. Dies ist das Ergebnis der Verfassungsänderung durch die Nationalversammlung auf Initiative des Präsidenten der Republik, João Lourenço.

Wer im Norden des Tschad einen Heiratsantrag ablehnt,  muss eine Geldstrafe zahlen, „Amchilini“ genannt. Sie liegt  zwischen $23 und $39 für Frauen und $19 für Männer. Die Frauenrechtsliga wehrt sich mit dem  Hashtag #Stop Anchilini gegen die Entscheidung, da im nationalen Gesetz die Freiheit der Zustimmung zur Ehe garantiert ist. Der Islamische Rat jedoch behauptet, seine Entscheidung sei vom Koran inspiriert. Zwangsverheiratungen, besonders minderjähriger Mädchen, sind im Tschad weit verbreitet. Trotz eines in 2015 verabschiedeten Gesetzes, das Kinderehen verbietet, sind im Tschad laut Statistik 60% der Frauen zwischen 20 und 24 Jahren verheiratet worden, als sie noch Kinder waren.

Unter den schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen ist es hauptsächlich der von Frauen angetriebene informelle Sektor, der für den Unterhalt der Familien sorgt. Frauen legen oft lange Strecken mit schweren Lasten auf dem Kopf zurück, um Produkte zu handeln, die häufig in der Hitze verderben. Ein von der EU finanziertes Projekt vergab im ländlichen Domboshava, unweit der Hauptstadt, solarbetriebene elektrische Dreiräder an Landfrauen. Gebaut wurden sie von dem in Harare ansässigen Sozialunternehmen „Mobility for Africa“. Die erste Flotte von 88 motorisierten Dreirädern soll sich bald verdreifacht haben. Die Dreiräder, in der Ndebele Sprache „Hamba“ = „Go“ genannt, können auch gemietet und als Taxi benutzt werden. Für die unternehmerischen produktiven afrikanischen Frauen bringt das elektrische Dreirad immer größere Möglichkeiten.

Eine zweite Turbine, des umstrittenen Staudamms am Blauen Nil, wurde in Betrieb genommen. Das Mega-Staudamm führte zu heftigen Kontroversen zwischen Äthiopien und den beiden stromabwärts gelegenen Ländern Ägypten und Sudan, die für ihre Wasserversorgung stark vom Nil abhängig sind. Es ist nicht klar, welche Konsequenzen die Inbetriebnahme für die noch nicht verbindlichen Vereinbarungen zwischen den Ländern hat.

Krankenhäuser in Oxfordshire sind die ersten im Vereinigten Königreich, die im Rahmen einer Vereinbarung zwischen der britischen und der kenianischen Regierung, 12 kenianische Krankenschwestern aufnehmen. Der Schritt ist Teil eines Abkommens, das beide Regierungen im Jahr 2021 unterzeichnet haben.

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