Länder
Bestandserhaltung und Trophäenjagd
Namibia wird jährlich mehr als 13,6 Millionen Euro an potenziellen Einnahmen aus der Jagdindustrie verlieren, da die regierende Labour-Partei des Vereinigten Königreichs beschlossen hat, ein Gesetz gegen die Trophäenjagd einzuführen. Nach Namibia Professional Hunting Association (Napha) macht die Trophäenjagd etwa 3 % der Touristen, aber 20 % der Tourismuseinnahmen aus. Mehr als 6 000 Menschen sind in ländlichen Gebieten beschäftigt, den Wildtierbestand zu managen. Die nachhaltige Jagd ist ein Schlüsselelement des Naturschutzes in Namibia. Die Einnahmen aus der Naturschutzjagd werden für die Erhaltung des Lebensraums, die Wahrung der Menschenrechte und die Aufrechterhaltung der florierenden Wildtierwirtschaft durch Foto- und Jagdtourismus verwendet.
Wetterkapriolen – Stürme und Schnee
Der südafrikanische Wetterdienst hat eine Warnung herausgegeben, dass in ganz Südafrika weiterhin kalte, nasse und windige Bedingungen herrschen werden, wobei in einigen Teilen des Freistaats, des Nordwestens, des Nordkaps, des Ostkaps und des Westkaps mehr Schnee erwartet wird. Von den bisherigen Unwettern waren die Bezirke Kapstadt, Overberg, Cape Winelands und West Coast am stärksten betroffen. Mindestens 1.000 Häuser in informellen Siedlungen in Kapstadt wurden durch die Sturmböen zerstört und rund 4.000 Menschen vertrieben.
Visumpflicht für südafrikanische Reisende
Die irische Justizministerin Helen McEntee kündigte an, dass Staatsangehörige aus Südafrika und Botswana künftig ein Visum benötigen, um nach Irland zu reisen; auch ein Transitvisum ist erforderlich. Die Entscheidung wurde laut einer Erklärung durch die Zunahme von Asylbewerbern aus beiden Ländern veranlasst; beide gelten als sicher und sind die einzigen Länder auf dieser Liste, für die keine Visumpflicht besteht. McEntee sagte, die Entscheidung sei sorgfältig erwogen worden, um Irland näher an die Vorgehensweise des Schengen-Raums heranzuführen und auch mit der Haltung des Vereinigten Königreichs in Einklang zu bringen.
Streitigkeiten über Sexualität und Theologie
Die United Methodist Church hat etwa 5,4 Millionen Mitglieder in den Vereinigten Staaten und 4,6 Millionen in Afrika, Europa und auf den Philippinen. Der ivorische Zweig der United Methodist Church, der mehr als 1,2 Millionen Mitglieder hat, ist aus der Union ausgetreten, nachdem ein seit langem bestehendes Verbot für LGBTQ +-Geistliche aufgehoben wurde. Im Mai stimmten die Delegierten auf der ersten Legislativversammlung der Kirche seit fünf Jahren mit überwältigender Mehrheit für die Aufhebung einer Vorschrift, die es "bekennenden praktizierenden Homosexuellen" untersagt, ordiniert oder als Geistliche ernannt zu werden. In Simbabwe versammelten sich letzte Woche Hunderte von Mitgliedern der United Methodist Church in Harare, um gegen die Entscheidung zu protestieren, LGBTQ+ Mitglieder aufzunehmen. Sie sangen Hymnen und hielten Schilder hoch, auf denen sie erklärten, dass Homosexualität eine Sünde und ein Gräuel ist. "Afrika ist nicht zu verkaufen. Nein zur Homosexualität", stand auf einem Schild. LGBTQ+- "Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Transgender und Queer“, das + bedeutet, Sexualität und Geschlecht werden als unabgeschlossenes Spektrum gesehen.
Effizientere Technik zur Korkernte
Marokko, das etwa 6 % des weltweiten Naturkorks produziert, stellt seine Ernteverfahren um und geht weg von der Axt hin zu einer intelligenteren und effizienteren Methode. Die Industrie führt eine neue, leichte, batteriebetriebene Säge ein, die die Tiefe der Korkrinde berechnet. In der Region Rabat-Salé-Kenitra läuft derzeit ein Pilotprogramm zur Ausbildung von Korktechnikern mit dem Ziel, die neue Methode bis 2025 in ganz Marokko einzuführen. Die Korkindustrie kämpft schon zwei Jahre lang mit einer unerbittlichen Dürre.
Sangomas gehen zu TikTok
Eine neue Generation von Heilern (Sangomas) teilt heilige afrikanische spirituelle Praktiken in den sozialen Medien, doch Kritiker sagen, dass beides nicht zusammenpasst. Nach traditionellem Glauben spielen die Sangomas eine entscheidende Rolle, indem sie als Vermittler zwischen der spirituellen und der physischen Welt fungieren. In Simbabwe gibt es etwa 65.000 Sangomas. Die traditionellen Heiler sind oft die erste Anlaufstelle für viele, die Hilfe bei körperlichen und geistigen Beschwerden suchen. Mehrere Sangomas führen nun auf TikTok und Facebook Beratungen, Heilsitzungen und Reinigungszeremonien mit Live-Publikum aus aller Welt durch. Auf TikTok erhalten sie Geschenke, die sie gegen Bargeld eintauschen können. Darüber hinaus führen sie auch virtuelle Einzelsitzungen über Zoom oder WhatsApp durch und erhalten Zahlungen über Paypal, Western Union und MoneyGram. Gleichzeitig führen sie persönliche Beratungen in den Gebieten durch, in denen sie leben.
Freiwillige Gehaltskürzung
Präsident Joseph Boakai hat angekündigt, dass er sein Gehalt um 40 % kürzen wird. Sein Jahresgehalt beträgt 13.400 $. Mit der Kürzung sinkt es auf 8.000 Dollar. Boakai folgt damit dem Beispiel seines Vorgängers George Weah, der sein Gehalt um 25 % gekürzt hat. Die Gehälter der Regierung wurden in letzter Zeit intensiv geprüft, da sich die Liberianer über die steigenden Lebenshaltungskosten beschweren. Etwa jeder Fünfte in dem westafrikanischen Staat muss mit weniger als 2 $ pro Tag auskommen. Präsident Joseph Boakai versprach, gegen Korruption und finanzielle Misswirtschaft vorzugehen. Seit seinem Amtsantritt hat er nicht nur sein Vermögen offengelegt, sondern auch eine Prüfung des Präsidialamtes angeordnet.
Hoch über Antananarivo
Ab Anfang 2025 soll eine Seilbahn täglich bis zu 75.000 Passagiere 12 km über die 3 Millionen Hauptstadt transportieren. Die Reduzierung von Bussen und Autos in den Straßen soll Staus verhindern und die Luftqualität der Stadt verbessern. Um gegen Probleme und Stromausfälle gesichert zu sein, gibt es Sensoren und Generatoren. Bewohner der Stadt sind kritisch: geregelte Strom- und Wasserversorgung sei wichtiger als eine Seilbahn. Der Baukredit von 152 Mill.€ erhöhe die Verschuldung der früheren Kolonialmacht Frankreich gegenüber. Dazu seien die Tickets entschieden zu teuer. Präsident Rajoelina verteidigt das Projekt: man müsse etwas wagen, um sein Land zu verbessern
Größtes unterstütztes Projekt der Afrikanischen Entwicklungsbank
Präsident Azali Assoumani, und der Präsident der Afrikanischen Entwicklungsbankgruppe, Dr. Akinwumi Adesina, weihten, am Vorabend der 49-jährigen Unabhängigkeitsfeierlichkeiten des Landes (6. Juli) eine wichtige Straße, den 49,2 km langen Abschnitt der Nationalstraße 2 (RN2) ein, welche Moroni, die Hauptstadt von Grande Comore mit Foumbouni verbindet. Tausende von Komorianern waren gekommen, um der offiziellen Eröffnung der 30 Millionen Dollar teuren Straße beizuwohnen, die die landwirtschaftlich reichen Gebiete des Landes erschließen und einen zuverlässigen Zugang zu den beliebten Touristenzentren ermöglichen soll. Ein 27 % Anstieg des durchschnittlichen täglichen Verkehrsaufkommens wird erwartet, sowie eine Senkung der Betriebskosten um 30 % für Pkw und 33 % für Lkw; die durchschnittliche Fahrzeit wird um 50 % verkürzt. Etwa 70 % der Fläche der Inseln sind der Landwirtschaft gewidmet. Angebaut werden vor allem Gewürze, aber auch Kokospalmen. Die Afrikanischen Entwicklungsbanken wollen weitere 131 Millionen Dollar für den Ausbau des Hafens von Boingoma und die Einrichtung von Wirtschaftszonen zur Verfügung stellen. Mehrheitlich folgen die Einwohner ( 985.315) dem sunnitischen Islam, der in Koranschulen unterrichtet wird. Die Inselgruppe ist eines der kleinsten und am dichtesten besiedelten Länder der Welt.
Junta-Chefs kehren dem westafrikanischen Block den Rücken
Nigers Militärchef hat zusammen mit den Junta-Chefs von Mali und Burkina Faso erklärt, dass sie dem größeren westafrikanischen Block ECOWAS "unwiderruflich" den Rücken kehren. Alle drei Länder - die jetzt die Allianz der Sahel-Staaten bilden - sind von dschihadistischer Gewalt betroffen, was zum Teil als Grund für die Übernahme durch die Armee angegeben wird. Alle drei Länder haben französische Soldaten, die im Rahmen einer Anti-Dschihadisten-Mission dort waren, ausgewiesen und Russland um militärische Unterstützung gebeten. Auch haben sie sich den Forderungen der ECOWAS nach einer raschen Rückkehr zu einer zivilen Regierung widersetzt. In den letzten zehn Jahren hat sich die Sahelzone zunehmend zu einem Brennpunkt militanter Aktivitäten des Islamischen Staates entwickelt, was zu Unsicherheit und Instabilität geführt hat. Den Juntas in Niger, Burkina Faso und Mali ist es bisher nicht gelungen, die Gewalt einzudämmen.