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Fundstätte aus dem zweiten Jahrhundert
Marokkanische Archäologen haben in Rabat eine Ausgrabungsstätte aus dem zweiten Jahrhundert, der Römerzeit, entdeckt. Die archäologische Stätte ist inzwischen die drittgrößte in Marokko, mit einem Hafenviertel, einem Bad und einem Friedhof. Es gibt Einblicke in das Leben der römischen Siedler und der romanisierten Marokkaner oder Mauro-Römer. Auch wurde eine kopflose Statue einer römischen Gottheit aus dem zweiten Jahrhundert gefunden. Als die alten Marokkaner um das fünfte Jahrhundert das Christentum annahmen, war es üblich, Statuen römischer Götter zu enthaupten.
Präsidentschaftskandidat verhaftet
Jean Jacques Ratsietison wurde von der Polizei abgeführt. Die Opposition behauptet, dass die Wahlen in diesem Monat zugunsten des Amtsinhabers Andry Rajoelina manipuliert werden. Die Wahlkommission hat sich zu dieser Behauptung nicht geäußert. In letzter Zeit wurden mehrere Versuche, Demonstrationen zu veranstalten, von der Polizei aufgelöst. Die politische Spannung in Madagaskar ist hoch. Im vergangenen Monat wurden zwei Kandidaten, darunter der ehemalige Präsident Marc Ravalomanana, bei Protesten der Opposition verletzt. Die Präsidentschaftswahl sollen am 16. November und – sofern eine Stichwahl erforderlich ist – am 20. Dezember 2023 stattfinden.
Die „Geisterstädte“ des Nordens
Jeden Montag steht im englischsprachigen Teil des Landes das Leben still. Die Separatisten forcieren die montägliche Ausgangssperre–ohne Büros, Märkte, Fabriken–um von der Regierung in Jaunde Zugeständnisse für ihre anglophone Gemeinschaft zu erhalten. Bis jetzt gab es nur bewaffnete Konflikte. Seit 2017 sind 6.000 Menschen umgekommen; fast eine Million wurden vertrieben. Die Aufständigen verlangen eine Abspaltung von der frankophonen größeren Region des Landes. Die Wirtschaft liegt am Boden; tausende Jobs gehen verloren und Investoren haben sich zurückgezogen. Um der Langeweile zu entkommen, gehen die Bürger in Sport- und Debattierclubs, pflegen Chormusik und üben Nachbarschaftshilfe. Kneipen freuen sich über den Umsatz, aber nur Ortsansässige werden bedient.
Vogel des Jahres 2024 - Bateleur
BirdLife Südafrika hat den Vogel des Jahres 2024 bekannt gegeben: der Bateleur; er ist auch als berghaan in Afrikaans, ingqungqulu in isiZulu und ingqanga in isiXhosa bekannt und gilt als weltweit gefährdet. Der Gaukler (Bateleur) ist eine Greifvogelart aus der Unterfamilie der Schlangenadler und ist für sein unverwechselbares Gefieder bekannt - eine Kombination aus Schwarz, Weiß und einem leuchtenden Rot-Orange im Gesicht und an den Beinen. Man findet ihn im Buschland des Krüger-Nationalparks und in der trockenen Kalahari. In den letzten drei Generationen (40 Jahren) ist die Population schätzungsweise um mehr als 50 % zurückgegangen, so dass die regionale Populationsgröße bei weniger als 1 000 geschlechtsreifen Tieren liegt. Die Gründe dafür sind absichtliche und zufällige Vergiftungen, Pestizide und Störungen von Nestern oder Lebensräumen.
Überschwemmungen in Ostafrika
Die Überschwemmungen in Kenia haben am Wochenende zahlreiche Häuser zerstört, Hunderte von Hektar Ackerland vernichtet und mindestens 15 Menschen getötet. In Mombasa verursachten heftige Regenfälle Sturzfluten, die Häuser und Geschäfte wegspülten. Im Nordosten ist eine wichtige Verbindungsstraße zwischen den Bezirken Wajir und Mandera komplett abgeschnitten. Schwere Regenfälle wurden auch aus den Nachbarländern Tansania und Somalia gemeldet.
Alle Diplomaten aus Israel abberufen
Nach den heftigen Luftangriffen Israels auf den Gazastreifen in der Nacht zum Sonntag hat Südafrika alle seine Diplomaten aus Tel Aviv zurückgerufen. Die Bombardierung war eine der schwersten, die Israel seit Beginn des Krieges vor einem Monat durchgeführt hat. Nach Angaben des Al-Shifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt wurden etwa 200 Menschen getötet. Südafrika ist nicht das erste Land, das seine Diplomaten aus Protest gegen die Militäroperation im Gazastreifen aus Israel abberuft - der Tschad, Chile und Kolumbien haben dies bereits getan.
Neue Seidenstraße (BRI) und Lobito Korridor
Was für China die Belt and Road Initiative (BRI) bedeutet, ist für die G7 in Afrika das Projekt der Partnerschaft für globale Infrastruktur und Investitionen (PGI), der Lobito-Korridor. Die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB) und die Africa Finance Corporation (AFC) haben gemeinsam mit den Vereinigten Staaten, der Europäischen Union, Angola, der Demokratischen Republik Kongo und Sambia eines siebenseitigen Memorandum of Understanding (MoU) zur Entwicklung des Lobito-Korridors unterschrieben. Der Korridor erstreckt sich von der angolanischen Hafenstadt Lobito bis in die Bergbaugebiete im südlichen Teil der DR Kongo und im Nordwesten Sambias. Das Projekt umfasst den Bau von 260 km Hauptzubringerstraßen und rund 550 km Eisenbahnstrecke in Sambia, die sich von der Grenze zu Jimbe bis nach Chingola in der Kupferregion des Landes erstrecken. Die neue Eisenbahnstrecke, soll dann Sambia mit dem angolanischen Schienennetz verbinden. Der Lobito-Korridor und die Sambia-Lobito-Eisenbahnlinie werden sich vom südlichen Afrika bis nach Zentralafrika erstrecken und durchqueren Sambia, Angola und die Demokratische Republik Kongo (DRK).
Rugby Weltcup-Siegertournee
Tausende überfluteten die Straßen der Hauptstadt Pretoria, als die Rugbymannschaft, die Springboks, nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft zurückkehrte. Sie haben das Turnier zum vierten Mal gewonnen. Auf ihrer Siegertour werden die Springboks Johannesburg, Soweto, Kapstadt, Durban und East London besuchen. Präsident Matamela Cyril Ramaphosa hat den 15. Dezember 2023 zu einem Feiertag erklärt hat, um den Sieg landesweit zu feiern.
Kolonialzeit aufarbeiten
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bei seinem Besuch in Tansania um Vergebung für die Gewalttaten der deutschen Kolonialherren gebeten. „Und als deutscher Bundespräsident möchte ich um Verzeihung bitten für das, was Deutsche hier Ihren Vorfahren angetan haben. Und mehr noch: Ich möchte Ihnen versichern, dass wir Deutsche mit Ihnen nach Antworten suchen werden auf die offenen Fragen, die Ihnen keine Ruhe lassen“.
Eltern büßen für schwänzende Kinder
Nach dem neuen Bildungsgesetz (Bela) können Eltern bis zu 12 Monate ins Gefängnis gehen, wenn ihre Kinder nicht zeitig eingeschult werden oder die Schule schwänzen. Bela führt auch ein Verbot der körperlichen Bestrafung ein. Die größte Oppositionspartei, die Demokratische Allianz, verurteilt das Gesetz; es gebe dem Staat zu viel Kontrolle über die Schulen. Der Gesetzentwurf wurde mit 223 Stimmen gegen 83 angenommen. Eine kürzliche Studie ergab, dass 8 von 10 südafrikanischen Schulkindern im Alter von 10 Jahren Schwierigkeiten beim Lesen haben.