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Ein 15-jähriges Albino Mädchen wurde unweit der Hauptstadt Bujumbura entführt, getötet und zerstückelt, der 18. Fall in knapp vier Jahren. Der Glaube, dass Körperteile von Albinos effektiv für okkultistische Handlungen sind, setzt die Betroffenen immer noch der Gefahr aus, ermordet zu werden, obwohl ein Gesetz strenge Strafen vorsieht.
Eine kroatische Ordensfrau und ein italienischer Volontär wurden ermordet und eine weitere Ordensschwester wurde entführt und verletzt, als zwei Bewaffnete einen Konvent bei Ngozi, etwa 100km nordöstlich von Bujumbura überfielen. Offiziell wurde dieser Überfall als Banditentum bezeichnet, aber es gibt Befürchtungen, dass es ein Aufflammen von Feinseligkeiten sein könnte.
Bei einer Schießerei in einer überfüllten Bar in der Hauptstadt Bujumbura starben 36 Menschen. Das Krankenhaus ist mit den vielen Verletzten überfordert. Burundis letzte Rebellengruppe hatte 2009 offiziell die Waffen niedergelegt. Es gab aber immer noch sporadische Angriffe. Präsident Nkurunziza hat seine Teilnahme an der UNO Vollversammlung in New York abgesagt.
In der Provinz Bubanza wurde ein Minibus mit zwei Priestern und vier Ordensschwestern von bewaffneten Männern beschossen. Zwei Schwestern wurden schwer verletzt. In den letzten Monaten gab es mehrere Überfälle durch bewaffnete Gruppen, die die Regierung als Banditen bezeichnet. Beobachter sprechen vom Beginn einer neuen Rebellion.  
Unbekannte haben die Ananas-Farm von Präsident Pierre Nkurunziza angezündet. Etliche Granatenangriffe und Überfälle auf Autos in verschiedenen Landesteilen lässt die Befürchtung aufkommen, dass es sich nicht um Einzeltäter handelt, sondern dass ein Aufstand oder Putsch im Anzug sein könnte. Schon bei den Wahlen im vergangenen Jahr, als Nkurunziza einziger Kandidat war, tauchten Spannungen auf, die auf den 12-jährigen Bürgerkrieg zurück gehen könnten.
Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen nach Burundi. Das Land unterstützt mit einem Militärkontingent die Übergangsregierung von Somalia in Mogadischu. Islamistische Akteure haben mit Attentaten gegen Burundi und Uganda gedroht.
Die Militärchefs von Burundi und Uganda erhöhen die Zahl ihrer Soldaten in Somalia um jeweils 2.000. Die Armee der Übergangsregierung ist in schwere Kämpfe mit den islamischen al-Shabaab-Milizen verwickelt. Angeblich sollen im Rahmen der "Mission der Afrikanischen Union in Somalia" beide Länder schon 12.000 Mann entsand haben.
Die vor einigen Monaten abgehaltenen Parlaments – und Präsidentschaftswahlen haben, statt Stabilität nach all den Kriegsjahren, neue Angst gebracht. Die Opposition hatte boykottiert, und Präsident Nkurunziza war einziger Kandidat. Nun schüren die Leichenfunde und die sich häufenden Zusammenstöße zwischen Polizei und bewaffneten Gruppen für Unruhe in der Bevölkerung.
In einem Fluss westlich der Hauptstadt wurden 14 zum Teil verstümmelte Leichen gefunden. Die neue Gewalt, zusammen mit weiteren Attacken in den letzten beiden Wochen, lassen die Furcht vor einer neuen Rebellion aufkommen. Dabei ist Burundi noch mit der Aufarbeitung des zwölf Jahre andauernden Bürgerkriegs beschäftigt.
Bei den Präsidentschaftswahlen am 26. Juni war der Name des Amtsinhabers Pierre Nkurunziza ist der einzige auf den Stimmzetteln. Der Präsident erhielt 91,62% der Stimmen. Die Opposition hatte zum Boykott aufgerufen. Bis zu den manipulierten Kommunalwahlen im Mai lief der nach 13 Kriegsjahren initiierte Friedensprozess erstaunlich gut. Seitdem häufen sich Gewaltausbrüche, und die Furcht vor einem neuen Bürgerkrieg wächst.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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