Auf Orango, einer Insel im Guinea-Bissau vorgelagerten Bissagos – Archipel, gibt es noch, auch ungewohnt für Afrika, ein Matriarchat. Frauen machen die Heiratsanträge, bauen und besitzen Häuser, erziehen die Kinder, kümmern sich um Feldarbeit und Haustiere und kontrollieren die Reisvorräte. Männer dürfen lediglich fischen und Kokosnüsse sammeln. Am wichtigsten: Frauen sind die spirituellen Oberhäupter und Entscheidungsträgerinnen. Sie genießen ein hohes Ansehen. Sogar die Regierung vom Festland schickt Vertreter, um die Erlaubnis der Frauen zu Regierungsbeschlüssen einzuholen. Durch die steigende Schulbesuchsrate könnte die Bijago – Kultur bröckeln, zum Bedauern vieler Bewohner, die ein Ende der „Insel des Friedens“ befürchten.