Nach Angaben der UN-Agentur haben 230 Millionen der heute lebenden Mädchen und Frauen die Genitalverstümmelung überlebt, leben aber mit den verheerenden Folgen. Die meisten Eingriffe finden in afrikanischen Ländern statt, wo 144 Millionen Fälle zu verzeichnen sind. Die Länder mit der höchsten Rate an Genitalverstümmelungen bei Frauen sind Somalia 99 %, Guinea 95 % und Dschibuti 90 %. Etwa 4 von 10 Mädchen und Frauen, die eine Genitalverstümmelung erlitten haben, leben in Ländern, die von Konflikten oder instabilen Verhältnissen betroffen sind. Äthiopien, Nigeria und Sudan sind die Länder, in denen die meisten Mädchen und Frauen in Konflikten genitalverstümmelt wurden. Trotzt Kampagnen zur Beendigung dieser Praxis gibt es weltweit 30 Millionen mehr Frauen und Mädchen, die der Prozedur unterzogen werden. Die meisten Befürworter der weiblichen Genitalverstümmelung sind der Meinung, dass dadurch die Reinheit gewahrt wird, die Heiratschancen eines Mädchens erhöht werden, ihre Jungfräulichkeit geschützt wird und "weiblicher Promiskuität" entgegengewirkt wird, wodurch die Familienehre gewahrt wird. Sie glauben auch, dass sie die Fruchtbarkeit verbessert und Totgeburten verhindert. Die meisten Befürworter dieser Praxis tun dies aus religiösen oder kulturellen Gründen.