Sierra Leone, eines der ärmsten Länder Westafrikas, hat kürzlich im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen gegen die Verlängerung der Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran gestimmt. Analysten vermuten, dass diese Entscheidung die starke Abhängigkeit des Landes von britischer Entwicklungshilfe widerspiegelt, was Fragen darüber aufwirft, wie wirtschaftliche Abhängigkeit die Außenpolitik in gefährdeten Ländern beeinflusst. Sierra Leone gehört zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt und liegt auf dem Human Development Index auf Platz 185 von 193. Rund 25 % der 8,8 Millionen Einwohner leben in extremer Armut, und das Pro-Kopf-BIP des Landes beträgt 874 US-Dollar. Sierra Leone, bis 1961 eine ehemalige britische Kolonie, hat in den letzten Jahrzehnten eine Reihe von Krisen durchlebt. Der Bürgerkrieg von 1991 bis 2002 forderte zwischen 50.000 und 200.000 Menschenleben und hinterließ bleibende Spuren, darunter zerstörte Infrastruktur und generationenübergreifende Traumata. Das Land wurde außerdem schwer vom Ebola-Ausbruch 2014 getroffen, und 2017 forderten Schlammlawinen Hunderte von Todesopfern.