Großbritannien hat seine Pläne aufgegeben, mehr als 1 Milliarde US-Dollar für das Flüssigerdgasprojekt des französischen Energiekonzerns TotalEnergies bereitzustellen. Auch die Niederlande werden sich nicht mehr an der Finanzierung des LNG-Projekts beteiligen. Das ursprünglich im Jahr 2020 unterstützte Projekt hatte zum Ziel, Mosambik als wichtigen LNG-Exporteur nach Europa und Asien zu etablieren. Die Entscheidung der britischen Regierung fällt in eine Zeit wachsender internationaler Kritik an der Rolle von TotalEnergies im Norden Mosambiks. Vom Europäischen Zentrum für Verfassungs- und Menschenrechte (ECCHR) wurde gegen TotalEnergies eine Klage eingereicht. Der Ölkonzern soll Beihilfe zu Kriegsverbrechen, Folter und Verschleppungen in der Nähe der Projektanlagen begangen haben. Die Klimaschutzorganisation Friends of the Earth lobte die Entscheidung der Regierung und verwies auf Schätzungen, wonach das Gas aus diesem Feld während seiner Lebensdauer rund 4,5 Milliarden Tonnen Treibhausgasemissionen verursachen könnte – mehr als die jährlichen Emissionen aller 27 EU-Länder zusammen.

