Die AFC/M23-Rebellion setzt die Etablierung eines parallelen Justizsystems in den von ihr kontrollierten Gebieten in Nord-Kivu fort. Die Gruppe hat kürzlich nach einem Auswahlverfahren 378 neue Richter eingeführt. Seit die Rebellen im vergangenen Januar die Kontrolle über Goma übernommen haben, steht die Stadt vor außergewöhnlichen Herausforderungen. Mehr als zwei Millionen Einwohner sind ohne funktionierende öffentliche Justizdienste. Die lokale Wirtschaft gerät, vor allem aufgrund der anhaltenden Bankschließungen, ins Stocken. Viele Einwohner sind vorsichtig, was die Wiederbelebung der Justiz durch die Rebellenbewegung angeht. Die Zentralregierung erklärt alle Maßnahmen der von der AFC/M23 ernannten Richter für null und nichtig. Kinshasa betrachtet dieses parallele Justizsystem als schwere Verletzung der nationalen Souveränität.

