Lagos, das von Lagunengewässern und dem Atlantischen Ozean flankiert wird, nutzt seine Wasserwege seit langem als Alternative zu den chaotischen Straßen der Megastadt. Während die meisten Lagosianer auf dem Festland leben, befinden sich viele Büros und Arbeitsplätze auf den Inseln - Victoria Island, Ikoyi, Lagos Island und Lekki - die durch eine Reihe von Brücken miteinander verbunden sind. Doch schon bald können mehr Pendler in der 20-Millionen-Stadt mit dem Boot unterwegs sein, denn es gibt Pläne für einen massiven Ausbau des Wasserstraßenverkehrs. Das von der französischen Entwicklungsagentur AFD und den EU-Institutionen geförderte Programm - in der Yoruba-Sprache Omi Eko oder Lagos Water genannt - zielt darauf ab, die Kohlendioxidemissionen mit einer Flotte von elektrisch betriebenen Fähren zu verringern. In den nächsten drei Jahren sollen im Rahmen des Projekts 15 Fährrouten mit mehr als 75 Elektroschiffen eingerichtet sowie das Anlegesystem und die Baggerrouten modernisiert werden. Um das schwache Stromnetz der Stadt zu überwinden, werden Solaranlagen und Generatoren für komprimiertes Erdgas die Schiffe an den Anlegestellen aufladen.