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Ein kenianisches Gericht verlängerte am Donnerstag die Haftzeit des Sektenführers, Paul Nthenge Mackenzie und der 29 Mitangeklagten, die sich seit Mitte April in Polizeigewahrsam befindet, während die Ermittler in einem Wald nahe der Küste des Indischen Ozeans nach weiteren Leichen suchen. Bislang wurden 425 Leichen im Shakahola-Wald entdeckt, einem 325 Hektar großen Buschland, das landeinwärts von der Stadt Malindi am Indischen Ozean liegt. Eine vierte Runde von Exhumierungen wurde am 19. Juli ausgesetzt, damit das schlecht ausgestattete Leichenschauhaus in Malindi die Autopsien an 87 Leichen durchführen konnte. Die Haupttodesursache scheint Verhungern zu sein, doch einige der Opfer - darunter auch Kinder - wurden laut Autopsie Ergebnissen der Regierung erwürgt, geschlagen oder erstickt. Rund 95 Menschen wurden aus dem Wald gerettet, und nach Angaben der Polizei wurden 464 DNA-Proben von Familien entnommen, die nach ihren vermissten Angehörigen suchen. Im Juni erklärte die Regierung, sie werde den riesigen Küstenwald in eine nationale Gedenkstätte umwandeln. Die schreckliche Geschichte hat Präsident William Ruto dazu veranlasst, sich zu dem heiklen Thema der einheimischen religiösen Bewegungen in Kenia zu äußern - und zu den gescheiterten Bemühungen, skrupellose Kirchen und Sekten zu regulieren, die sich in der Kriminalität verstrickt haben. Nach Angaben der Regierung sind in dem ostafrikanischen Land mit rund 53 Millionen Einwohnern mehr als 4 000 Kirchen registriert.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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