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Bis zur Auszählung von 90% der Stimmen lag Oppositionsführer Raila Odinga knapp in Führung. Am dritten Tag nach der Wahl wurde die öffentliche Auszählung abgebrochen und der Vorsitzende der Wahlkommission erklärte Mwai Kibaki zum Wahlsieger. Kurz darauf wurde Kibaki vereidigt und verhängte sofort eine Nachrichtensperre. Der deutsche Leiter der EU-Wahlbeobachter, Alexander Graf Lambsdorff, sowie der US-Botschafter in Nairobi bezeichneten die Wahlresultate als fragwürdig.
Vor den Wahlen am 27. Dezember erscheint das Land ethnisch gespalten wie kaum zuvor. Skrupellose Politiker stiften ihre Anhänger zu Mord und Totschlag an und versuchen, zugewanderte Angehörige fremder Ethnien aus dem Wahlkreis zu vertreiben. Die Kirche soll um jeden Preis im Wahlkampf neutral bleiben. Diesen Appell richtet Kardinal John Njue von Nairobi an die eigenen Reihen.
Die Bischofskonferenz äußerte sich besorgt über die zunehmende Gewalt vor den anstehenden Parlaments- und Präsidentenwahlen. In einem Hirtenbrief fordern sie die Kenianer zu mehr Toleranz und Respekt auf.
Nach Polizeiberichten kamen es beim Wahlkampf in der letzten Woche zu gewaltsamen Ausschreitungen mit 16 Toten und 87 zerstörten Häusern. Bei Meinungsumfragen liegt Oppositionspolitiker Raila Odinga knapp vor Präsident MwaiKibaki.
Die Wahlkommission hat für die Wahlen am 27. Dezember 2.548 Kandidaten für 210 Parlamentssitze registriert. 2002 waren es nur 1.033.
Die rasant wachsende Blumenindustrie in Afrika wird durch eine Umweltkampagne gegen den Kauf von Waren, die per Flugzeug transportiert werden, gefährdet. Die Blumenzüchter argumentieren, das der Transport von 20.000 Rosen einen CO2 Ausstoß von 6000 Kilo erzeugt, die Heiz- und Stromkosten zur Produktion in Gewächshäusern in Europa aber 35.000 Kilo.
Das Gesundheitsministerium will TBC zu einer nationalen Katastrophe erklären lassen. Täglich sterben bis zu 70 Menschen an der Krankheit, die durch Aids noch verschlimmert wird. 4% der Fälle entwickeln eine Resistenz gegen alle Medikamente.
Paläontologen haben in Nakali, 350 km von Nairobi, den Unterkiefer einer bisher unbekannten Spezies von Menschenaffen gefunden, der der gemeinsame Urahne von Menschenaffen und Menschen sein könnte.
Nach der Affäre um angeblich geplante Kindesentführungen im Tschad durch Europäer ist nun auch eine US-Hilfsorganisation in Kenia ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Ihr wird Kinderhandel sowie die Ausbeutung von Kindern vorgeworfen. „Kids Alive" darf seit dem 9. Oktober nicht mehr im Land aktiv sein.
Die staatliche Menschenrechtskommission wirft der Polizei des Landes vor, zwischen Juni und Oktober schätzungsweise 500 Männer umgebracht zu haben. Bei den Opfern soll es sich besonders um Mitglieder der verbotenen Mungiki-Sekte handeltn. Hunderte Tote wurden in den Bergen bei Nairobi gefunden.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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