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69 politische Parteien und 68 unabhängige Abgeordnete werden das neue Parlament bilden. Von den 500 Sitzen haben 31 Parteien je einen Sitz, 12 haben zwei. Stärkste Fraktion ist Josef Kabilas PPRD, gefolgt von Pierre Bembas MLC mit 64 Abgeordneten.  
Beim Obersten Gerichtshof in Kinshasa sind nach der Veröffentlichung der offiziellen Wahlergebnisse bisher 320 Klagen wegen Betrug und Manipulation eingegangen, die das Gericht innerhalb der nächsten zwei Monate entscheiden muss. Das neue Parlament wird trotzdem nächste Woche seine Arbeit aufnehmen.
Der Chefdiplomat der EU, Javier Solana, wird heute in Kinshasa erwartet. Im Laufe seines Besuches wird er Präs. Kabila und dessen Rivalen im 2. Wahlgang um die Präsidentschaft, Vize-Präs. Bemba treffen. Außerdem wird er Gespräche mit Vize-Präs. Ruberwa und dem Präsidenten der unabhängigen Wahlkommission, Malu Malu führen und das Hauptquarier der der europäischen Streitkräfte in der DRKongo besuchen.
Der UNO-Nothilfekoordinator Egeland hat zu größeren Anstrengungen bei der Bewältigung der Flüchtlingskatastrophe im Kongo aufgerufen. Die Krisen in der sudanesischen Region Darfur und im Libanon dürften nicht von der Lage in dem zentralafrikanischen Land ablenken.
Bei einem Schiffsuntergang auf den Kivu-See sind gestern mindestens 10 Personen ums Leben gekommen. 30 weitere werden noch vermisst, 62 konnten lebend geborgen werden. Das Schiff, eine motorisierte Piroge, war auf der Strecke Kibirwa (Süd Kivu) - Goma (Nord Kivu) unterwegs. Der schlechte Zustand des Schiffes, Überladung und hohe Wellen werden dafür als Gründe genannt.
10 Funktionäre der Wahlkommission sind unter dem Verdacht der Wahlfälschung festgenommen worden, was die Kommission verlasste, die Veröffentlichung der endgültigen Ergebnisse wieder aufzuschieben. Nach der Veröffentlichung von Teilergebnissen hat die Partei von Präsident Kabila 169 der 340 Sitze im Parlament gewonnen, die Partei von Jean-Pierre Bemba 47. Die EU hat ihre Finanzhilfe für die Wahlen auf 165 Millionen Euro aufgestockt.
Fünf der 32 Kandidaten haben die Wahlresultate vor Gericht angefochten. Das Gericht hat eine Woche Zeit, um eine Entscheidung zu treffen. Ein Treffen zwischen den verfeindeten Spitzenkandidaten konnte bisher nicht stattfinden. Die UN-Friedenstruppe sucht nach mehreren Lastwagen Munition, die in Kinshasa eingetroffen sein sollen.  
Der Internationale Strafgerichtshof hat offiziell Anklage gegen den Anführer der UPC-Rebellengruppe im Ituri, Thomas Lubanga, wegen Rekrutierung von Kindersoldaten erhoben. Bei Kämpfen zwischen Milizen der Lendu und Hima Ethnien kamen in den letzten sechs Jahren über 60.000 Menschen ums Leben.  
Der Malteser Hilfsdienst ist besorgt über die Ausbreitung der hochansteckenden Lungenpest im Ostkongo, der in den vergangenen Monaten 100 Menschen zum Opfer gefallen sind. Die Malteser stellen in 300 Gesundheitszentren die medizinische Versorgung von 2,7 Millionen Menschen sicher.  
Schießereien in Kinshasa zwischen Truppen von Präsident Kabila und Herausforderer Jean-Pierre Bemba hinterließen acht Tote. Beide Kandidaten kamen überein, ihre Soldaten aus dem Stadtzentrum zurückzuziehen. Die EU-Friedenstruppe verstärkte ihre Präsenz in der Stadt.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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