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Nach Berichten der Menschenrechtsorganisation 'Voix des Sans-Voix' (VSV) haben bei der Unterdrückung der Demonanstrationen in der Provinz Bas-Kongo kongolesische und angolanische Soldaten eingegriffen. Die MONUC gibt die Zahl der Toten mit 134 Tote. 20 Menschen verloren ihr Leben, als sie sich in eine Kirche flüchteten und mit Artillerie beschossen wurden. Das Berufungsgericht des Bas-Kongo hat die Wahlkommission in Kinshasa aufgefordert, eine Neuwahl des Gouverneurs vorzunehmen.
Premierminister Antoine Gizenga hat sein Kabinett vorgestellt. Unter den 40 Ministern und 20 stellvertretenden Ministern sind nur neun Frauen. Die Mehrzahl der Minister steht Präsident Kabila nahe. Aussenminister wird der ehemalige Rebellenführer Mbusa Nyamwisi. Denis Kalume, der im UN-Bericht der Plünderung der Bodenschätze bezichtigt wird, bleibt Innenminister. Nzanga Mobutu ist Landwirtschaftsminister.
In der Provinz Bas-Kongo kam es zu gewaltsamen Protesten in Matadi, Boma und Muanda, bei denen bis zu 100 Menschen umkamen. Ausgelöst wurde die Gewalt, als die Polizei den Sitz des Anführers der christlich-religiösen Bewegung 'Bundu dia Kongo' durchsuchen wollte, der die Wahl verloren hatte. Die Sekte kämpft für die Unabhängigkeit der Provinz. Oppositionsführer Pierre Bemba unterstützte die Demonstrationen.
Weltweit begrüßten Menschenrechtsorganisationen die Entscheidung des Internationalen Strafsgerichtshofs (ICC), die Anklage gegen den kongolesischen Rebellenführer Thomas Lubanga wegen Zwangsrekrutierung von Kindersoldaten anzunehmen. Es ist der erste Prozess wegen Missbrauchs von Kindern für militärische Zwecke.
UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon würdigte die erfolgreichen Wahlen und forderte das neu gewählte kongolesische Parlament auf, eine demokratische Gesellschaft aufzubauen. In Kinsangani legt er einen Kranz nieder, um die gefallenen UN-Blauhelme zu ehren.
Die Wahlkommission hat die Ergebnisse für die Wahl der 11 Provinzgouverneure durch die Provinzparlamente bekannt gegeben. Katanga, Bandundu, Provinz Orientale, Sud-Kivu und Maniema gingen an Polikiter der Koalition Kabilas; Bas-Congo und Nord Kivu an unabhängige Kandidaten. Im Gegensatz zu den Parlamentswahlen konnte sich Kabilas Kandidat, André Kimbuta Yango, durchsetzen. Bembas Partei gewann nur in der Äquatorprovinz. Ergebnisse von zwei Provinzen stehen noch aus.  
Nach vorläufigen Resultaten hat das Regierungsbündnis Kabilas 56 der 108 Sitze in der zweiten Parlamentskammer errungen. Jean-Pierre Bemba wurde zum Senator gewählt zusammen mit dem ehemalige Vize-Präsidenten Abdoulaye Yerodia.
Der berüchtigte Rebellengeneral Laurent Nkunda ist durch die Vermittlung Ruandas mit der Regierung übereingekommen, seine Kämpfer in die Armee zu integrieren. Die Rebellentruppen behalten dabei ihre eigene Befehlsstruktur. Das Ende der Kämpfe in Ituri würde die Rückkehr Tausender Flüchtlinge ermöglichen.
Am 19. Januar wählen die Abgeordneten der elf Provinzen ihre Vertreter für den Senat. Die 108 gewählten Senatoren sollen am Anfang Februar ihre Arbeit beginnen.
Beim Einsturz einer Diamantenmine sind mindestens 15 Menschen, die meisten Jugendliche, ums Leben gekommen.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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