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Nach 13 Jahren unterbrochener politischer Beziehungen trafen sich die Präsidenten vom Kongo und von Ruanda, Joseph Kabila und Paul Kagame, im Grenzgebiet bei Goma. Das Treffen sei ein Riesenschritt nach vorn. Es ging hauptsächlich um Sicherheit und gemeinsame Projekte, wie die Nutzung der großen Gasreserven im Kivu See Gebiet. Botschafter für die beiden Länder wurden schon vor einem Monat ernannt.
Die Regierung hat die Sendestationen von 'Radio France International' (RFI) in Kinshasa, Kisangani, Matabi, Lubumbashi und Bukavu geschlossen, weil RFI kritisch über die Konflikte im Ostkongo berichtete.  
Ein Bericht der Menschenrechtsorganisation FIDH (Fédération Internationale des Droits de l'Homme) wirft der Kabila-Regierung systematische Verfolgung und Folter von Kritikern aus den Reihen der Opposition und der Zivilgesellschaft vor. Die Methoden der Sicherheitsorgane, die völlige Straffreiheit genießen, ist denen des Mobutu-Regimes im alten Zaire sehr ähnlich.  
Die Wähler aus Beni haben bereits 6.000 Unterschriften gesammelt, um ihren Parlamentsabgeordneten, den sie seit der Wahl 2006 nicht mehr gesehen haben, zum Rücktritt zu zwingen. Bei 100.000 Unterschriften muss ein Parlamentarier nach dem Wahlgesetz sein Mandat zurückgeben.  
Nach Angaben der UN-Friedenstruppe MONUC sind seit Anfang des Jahres über 10.000 Ruander aus dem Ost-Kongo in ihre Heimat repatriiert worden. 1.200 von ihnen waren Kämpfer der Hutu-Milizen der FDLR, 420 Mitglieder Tutsi-Milizen der ehemaligen CNDP. Südafrikanische Offiziere der MONUC warnen vor der Gefahr eines neuen Krieges, da die Zentralregierung ihre Versprechen gegenüber den Rebellengruppen, die in die kongolesische Armee integriert wurden, nicht eingehalten hat.  
Die Schweiz hat entschieden, das auf 5,3 Millionen Euro geschätzte Vermögen des ehemaligen Präsidenten Mobutu nicht an den kongolesischen Staat, sondern an seine Familie zu überweisen.  
Das Katasteramt für den Bergbau (CAMI) hat zugegeben, dass Konzessionen für etwa ein Drittel der Oberfläche des Kongo an ausländische Firmen vergeben worden sind, 85% in der Provinz Katanga. Obwohl offiziell meistens nur die Erlaubnis für eine Exploration des Territoriums angefragt wird, beginnen die Unternehmen in Wirklichkeit mit dem Abbau der Bodenschätze. 14 kongolesische NROs forderten mehr Transparenz im Bergbausektor.  
Die UN-Organisation für Humanitäre Hilfe (OCHA) meldet, dass die Zahl der Flüchtlinge im Nord- und Südkivu im Juni um 100.000 weiter angestiegen ist. Die militärischen Aktionen der Armee und der Rebellengruppen machen eine Versorgung schwierig.  
Die belgische Regierung schenkt dem Kongo 8 Millionen Schulbücher für die 5. und 6. Grundschulklassen. Die Bücher sind eine Neuschreibung alter kolonialer Schulmaterialien, die sich am europäischen Werten und Lebensweisen orientieren, während der Bezug zur afrikanischen Wirklichkeit und zu traditionellen Werten ausgeblendet wird.  
Belgien will mit 3 Millionen Euro helfen, die Sicherheitslage im Ost-Kongo zu stabilisieren und die Hauptstrassen abzusichern. Die Angriffe der FDLR Hutu-Rebellen auf Dörfer im Nord-Kivu werden immer häufiger. Eine Mayi-Mayi Gruppe, die in die Armee integriert wurde, ist zur FDLR desertiert.  

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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