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Für Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen in der Zentralafrikanischen Republik muss sich Jean-Pierre Bemba vor dem internationalen Strafgericht verantworten. Als Chef der kongolesischen Rebellengruppe MLC wurde er 2002-3 vom Präsidenten des Nachbarlandes zu Hilfe gerufen, um einen Militärputsch abzuwehren. Es folgten fünf Monate grausamster Behandlung der Zivilbevölkerung. Der Ex-Vizepräsident der DR Kongo ist einer der ranghöchsten Angeklagten.
Zwei Soldaten der kongolesischen Armee wurden verhaftet unter dem Verdacht, den 45-jähringen Priester mit mehreren Schüssen getötet zu haben, als er auf einem Motorrad in seine Pfarrei in Kayabayonga im nördlichen Kivu zurückkehren wollte. Man vermutet, dass solche Überfälle geplant sind, um die restliche Geistlichkeit in der Region zu verängstigen.
Das Ausbildungszentrum Espace Masolo lässt Straßenkinder ein Musikinstrument lernen und Theater spielen. Im Zentrum bekommen die Kinder auch eine warme Mahlzeit pro Tag und lernen lesen und schreiben. Jährlich kommen Künstler aus Europa um mit den Kindern Theaterprojekte zu entwickeln. Dies gibt den Kindern, die niemand haben will, ein neues Selbstbewusstsein.
Angeführt von der First Lady, Olive Lembe Kabila, sind am Sonntag in Bukavu Hunderte Frauen auf die Straße gegangen, um gegen die Massenvergewaltigungen im Osten des Landes zu demonstrieren, wo Ende Juli/Anfang August über 300 Frauen dieses Trauma erlitten. Jährlich gibt es Tausende Opfer, die oft schweigen aus Scham oder Angst, verstoßen zu werden. Im letzten Jahr soll es 15,000 Vergewaltigungen durch Rebellen und die Armee gegeben haben. Das immer kleiner werdende Kontingent der UNO Blauhelme ist nicht stark genug, die sexuellen Kriegsverbrechen zu unterbinden.
Eine russische Firma soll 10% des ostkongolesischen Unternehmens Somikivu übernommen haben. Neben Vorkommen in Brasilien, Kanada und Afghanistan sind Afrikas Coltan Lagerstätten wichtig und trotz schwieriger Sicherheitslage sehr begehrt.
Ein Kongolese, des verhaftet wurde, als er Steine auf Präsident Kabilas Autokolonne geworfen hatte, wurde tot in seiner Zelle aufgefunden. Offizielle Stellen sprechen von Selbstmord, doch NGO’s und Angehörige wollen mit Hilfe von Gerichtsmedizinern die wirkliche Todesursache erfahren.
Die Regierung in Kinshasa hat jegliche Bergbau Aktivität in den drei Provinzen im östlichen Kongo verboten. Der Profit aus dem Mineralienhandel würde die bewaffneten Gruppen unterstützen und den Krieg verlängern. Der Bergbau ist aber auch der wichtigste Wirtschaftszweig der Region und die Finanzquelle für die Bevölkerung und den Staat. Für die Menschen gibt es kein Einkommen und für den Staat keine Steuern und Gebühren.
Eine der größten und chaotischsten Städte Afrikas beherbergt das einzige Sinfonieorchester Zentralafrikas. Der Dokumentarfilm, der gestern (23.09.) in die Kinos kam, zeigt das mühsame Leben der Spieler und die harten Bedingungen, unter denen sie üben, aber auch die Freude über die Klänge von Beethoven, Händel und Verdi, die ihr Elend erträglicher machen.
Um die Nutzung der Bodenschätze durch Rebellengruppen zu verhindern, hat die Regierung einen völligen Stopp aller Bergbauaktivitäten in den Provinzen Nord- und Südkivu und Maniema angeordnet. Kongolesische Sicherheitskräfte sollen eingesetzt werden, um die Rebellengruppen, die die Minen kontrollieren, zu vertreiben.  
Die staatliche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) befindet sich in einer prekären Situation. 44 Bankkonten wurden geschlossen, das für 800.000 Dollar erstandene Bürogebäude enteignet. Es droht ein Strafbefehl von 1,5 Millionen Dollar. Ein Gericht hatte den überzogenen Ansprüchen eines Geschäftsmanns wegen einer Holzlieferung, die die GTZ nie vollständig erhielt, und einer lokalen Nichtregierungsorganisation, deren Vertrag wegen Inkompetenz gekündigt wurde, statt gegeben. Der Kongo ist mit 70 Millionen Euro jährlich ein Schwerpunktland der deutschen Entwicklungshilfe.  

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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