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Der einflussreichste Oppositionsführer Etienne Tshisekedi sucht in Südafrika Unterstützung für seine Kampagne vor den am 28. November angesagten Wahlen, in denen er, neben neun andern Kandidaten, gegen Präsident Joseph Kabila antritt. Dieser hat trotz Stimmenverlusten wegen seinem Versagen in Korruptionsbekämpfung und Konfliktlösung gute Aussichten auf einen Sieg. Im Land selbst haben die Spannungen zugenommen, und Auseinandersetzungen zwischen den Parteien sind an der Tagesordnung. Tshisekedis Drohung, seine verhafteten Anhänger zu befreien, notfalls durch gewaltsame Stürmung der Gefängnisse, erregt Angst und Wut.
Die Geheimdienste von elf Nationen im Gebiet der Großen Seen sind fest entschlossen, ein gemeinsames Sicherheitssystem einzurichten, um die Rebellen Gruppen, die schon jahrelang „den Frieden und die Stabilität“ der Region bedrohen, auszumerzen. Alle Informationen sollen in Goma im östlichen Kongo koordiniert werden.
Am 28. November finden die zweiten freien Präsidenten- und Parlamentswahlen nach langen Kriegsjahren statt. Die EU unterstützt mit knapp 50 Millionen Euro und 147 Beobachtern die Wahlvorbereitungen und Wahlen, zudem werden zwei Millionen Euro für Sicherheitsmaßnahmen bereitgestellt.
Trotz mehrerer Aufrufe der Bischofskonferenz an Politiker und Wähler um Toleranz und Respekt, häufen sich die Gewaltausbrüche besonders in den Städten. Nun haben sich die Bischöfe zwei Monate vor den Wahlen an alle Bürger, besonders auch an die Jugendlichen, sowie an die Regierenden und Sicherheitskräfte gewandt, damit alle ihren Beitrag zu freien und friedlichen Wahlen leisten zum Wohl der DR Kongo und all ihrer Menschen.
Nzanga Mobutu, Sohn des früheren Diktators Mobutu Sese Seko, hat für die Wahlen im November seine Kandidatur bekannt gegeben. Es wird jedoch erwartet, dass Joseph Kabila, auch Sohn eines Präsidenten, eine weitere Amtszeit anstrebt.
Ungenügende Regenfälle haben den Wasserstand des Inga-Staudamms, der die Hauptstadt versorgt, sinken lassen. Große Teile Kinshasas bleiben oft tagelang ohne Strom und Wasser.  
Beim Anflug auf Kisangani in schwerem Regen ist eine Boeing 727 abgestürzt. Die Zahl der Todesopfer erhöhte sich auf 127. Fünfzig Passagiere konnten lebend aus den Trümmern gerettet werden. Die Fluglinie Hewa Bora steht wegen Sicherheitsbedenken auf der schwarzen Liste und hat keine Landerechte in EU-Staaten.
248 Frauen im der Süd-Kivu Provinz haben berichtet, dass sie zwischen dem 10. Und 12. Juni von Soldaten vergewaltigt wurden. Örtliche Gesundheitszentren haben die Zahlen zusammen getragen. Sie stimmen mit denen des UNO Berichts überein. Von UNO Quellen kommen auch die Zahlen, dass es im östlichen Krisengebiet des Kongo im vergangenen Jahr 15,000 Fälle sexueller Gewalt gab. Die Friedenstruppen seien nicht in der Lage, alle Zivilisten zu schützen.
Eine neue Studie, die im Juni veröffentlich werden soll, bestätigt 1152 Vergewaltigungen pro Tag, also 48 pro Stunde – eine Zahl viel höher als bis jetzt angenommen. Die Daten kommen von Interviews mit Betroffenen und Akten der Gesundheitsbehörden. Die höchste Rate wird in der Nord Kivu Provinz verzeichnet. Der 70- Millionen Staat wurde über Jahrzehnte von Krieg geplagt, und in den ausgedehnten Wäldern brauchen Milizen noch heute diese Waffen, um ganze Dorfgemeinschaften zu zersprengen.
Nach dem Fährunglück auf dem Kivu See vor einigen Tagen ist jetzt ein Boot auf dem Kasai, einem Nebenfluss des Kongo, gekentert. Der Frachter, der mit einem schwimmenden Baumstamm zusammen stieß, hätte keine Passagiere transportieren und nicht bei Nacht fahren dürfen. Doch bei dem schlecht entwickelten Bahn – und Straßennetz wird jede nur mögliche Wasserbeförderung genutzt.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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