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Nach Aussagen von Human Rights Watch haben die M23 Rebellen junge Rekruten, die aus ihrer Zwangslage fliehen wollten, regelrecht hingerichtet. Auch mehren sich die Vergewaltigungen und Angriffe auf schutzlose Zivilisten.
Mehrere Nichtregierungsorganisationen berichten von Zwangsrekrutierungen von Hunderten von Kindern und Jugendlichen im Nordkivu durch die Rebellenbewegung M23. Der UN-Berichterstatter für Menschenrechte hat bereits über Hunderte Fälle dokumentiert. Viele der 57000 Flüchtlinge in Ruanda und Uganda sind Kinder, vor einer Rekrutierung entkommen wollen.  
Die Nahrungsmittelversorgung in den Kivu-Provinzen ist nicht nur durch den Krieg, sondern auch durch pflanzliche Krankheitserreger gefährdet. Bananenplantagen werden immer häufiger von verschiedenen Bakterien und Pilzen befallen, die den Ernteertrag mindern. Cassavafelder werden durch das Cassava Mosaic Virus zerstört. Im Nachbarland Uganda versuchen Wissenschaftler, krankheitsresistente Sorten zu züchten.  
Sechs Staatschefs der Internationalen Konferenz der Region der Großen Seen (ICGLR) diskutierten in Kampala den Vorschlag, eine neutrale Friedenstruppe zu schaffen, die die Grenze zwischen Kongo und Ruanda überwachen und die Rebellengruppen M23 und FDLR entwaffnen soll. Die Verhandlungen endeten ohne Ergebnisse und sollen in vier Wochen wieder aufgenommen werden. Zur ICGLR gehören Angola, Burundi, die Zentralafrikanische Republik, Kongo, die Democratische Republik Kongo, Kenia, Uganda, Ruanda, Sudan, Tansania und Sambia  
Tausende Katholiken folgten dem Aufruf der Bischofskonferenz, am 1. August in landesweiten Protestmärschen gegen die drohende "Balkanisierung" des Kongo und die Plünderung seiner Ressourcen zu demonstrieren. In Goma wurden die Proteste abgesagt, da die von Ruanda unterstützte Rebellengruppe M23 30 km vor der Provinzhauptstadt steht. 430.000 Einwohner sind im Nord-Kivu bereits vor den Kämpfen geflohen. Während Sicherheitskräfte im Februar noch Protestaktionen der Kirche mit Gewalt niedergeschlagen hatten, gab die Regierung diesmal ihre Zustimmung.  
Die kongolesische Bischofskonferenz plant für den 1. August einen „Marsch der Hoffnung“. Er soll den anhaltenden Konflikt mit der Rebellengruppe M23 ins Bewusstsein der Öffentlichkeit bringen und alle Gruppierungen in den Friedensbemühungen einigen.
Alle Religionsgemeinschaften im Kongo haben sich stark und klar für ein Ende der Einmischung Ruandas in ihr Land ausgesprochen und die Verbrechen angeprangert, die von Ruanda ausgehen. Sie appellieren eindringlich an die Vereinten Nationen, der Region zum Frieden zu verhelfen.
Weil Thomas Lubanga im Kongokrieg 2002/2003 hunderte Kinder zwangsrekrutiert hatte, die Jungen als Kämpfer , die Mädchen als Sexsklavinnen, hat der Internationale Strafgerichtshof ihn nach 204 Prozesstagen verurteilt. Die Anklage hatte eine 30-jährige Haftstrafe gefordert. Obwohl das erste Urteil des IStGH in Den Haag ein Zeichen ist, dass Kriegsverbrecher nicht mehr straffrei gehen, sind einige afrikanische Länder verärgert, dass Afrika in Europa am Pranger steht.
Die M23 Rebellen-Gruppe hat die strategisch wichtige Stadt Rutshuru im Osten des Landes eingenommen. Es gab keinen Widerstand, weil die etwa 600 Regierungssoldaten beim Anrücken der Rebellen unter dem abtrünnigen General Bosco Ntaganda nach Uganda geflohen waren. Inzwischen sollen die Rebellen auf dem Weg zur Provinzhauptstadt Goma sein, wo Verwirrung und Angst die Bewohner gepackt hat. Seit April sind schon über 200,000 Menschen vor den Kampfhandlungen geflüchtet.
Mindestens 200 rebellierende Soldaten im östlichen Kongo sind seit April umgekommen. Laut einem Bericht aus Kinshasa sollen es frühere kongolesische Tutsi Rebellen gewesen sein, die bei den 2009 Friedensabkommen in die nationale Armee aufgenommen wurden und jetzt desertierten. Anführer der Meuterei soll Bosco Ntaganda sein, der inzwischen vom internationalen Strafgerichtshof gesucht wird.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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