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Der UN-Sondergerichtshof in Sierra Leone hat den UN-Sicherheitsrat aufgefordert, sich um die Auslieferung des ehemaligen Präsidenten von Liberia, Charles Taylor, zu bemühen. Gegen Taylor, der seit 2003 in Nigeria im Exil lebt, liegen 17 Anklagen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor.
Der Ministerpräsident des Königreichs Lesotho, Thomas Thabane, floh nach Südafrika, angeblich um einem Coup durch die Armee zu entgehen, was ein Armeesprecher jedoch bestritt. Ursache der Unruhen sollen Spannungen zwischen Thabane und dem Oberbefehlshaber der Armee so wie ein Konflikt mit dem Parlament sein. Nach drei Tagen kehrte Thabane in Begleitung südafrikanischer Polizei in seinen Amtssitz zurück.   
Das drohende Scheitern der vor zwei Jahren geschmiedeten Koalitionspartei und der militärische Aufmarsch in der Hauptstadt Maseru ließen Südafrika einen möglichen Putsch in dem kleinen Bergstaat befürchten. Die Schuld wird dem Premier Thabane, Anführer der All Basotho Convention (ABC) zugeschrieben, der die Entscheidungen ohne seine zwei Koalitionspartner traf. Inzwischen hat eine Vermittlung des Christian Council of Lesotho erreicht, dass die Parteien vorübergehend zusammen arbeiten wollen.
Heute wird, im Beisein von Präsident Zuma, die 2. Phase des Lesotho Highlands Water Project gestartet. Das Projekt ist schon 22 Jahre in Betrieb und liefert Südafrika, besonders der Gauteng Provinz mit ihrer Hauptstadt Johannesburg, jährlich 780 Mio. Kubikmeter Wasser. Die 2. Stufe wird die Wassermenge um 50% erhöhen. 17 Dörfer werden vom neuen Damm überflutet, und Agrarland für 71 weitere Siedlungen wird reduziert. Bilaterale Zusammenarbeit zwischen Lesotho und Südafrika umfasst neben Wasser die Bereiche Handel, Sicherheit, Energie, Transport, Tourismus, Landwirtschaft und Umwelt. Da das kleine Königreich in den Bergen ganz von Südafrika umgeben ist, ist es weitgehend vom großen Nachbar abhängig.
Wegen Dürre und Überschwemmungen konnten Lesothos Bauern nur ein Drittel ihres gewohnten Ertrags ernten. In normalen Jahren reicht die Ernte für den eigenen Konsum und einen kleinen Überschuss zum Verkauf. Jetzt war im Juli schon die Hälfte der knapp zwei Mio. Einwohner vom Hunger bedroht, doch brachte der Spendenaufruf nur einen Bruchteil der nötigen Gelder, weil zu viele Krisenherde sich um die schwindenden Spenden streiten. Vertreter der Geberländer, besonders die USA und EU Staaten, wollen sich im Maseru treffen, um den Hunger von Lesotho abzuwenden.
Senate Masupha, erstgeborene Tochter eines traditionellen Chiefs, klagt vor dem Verfassungsgericht ihr Recht ein, die Führungsrolle ihres Vaters zu übernehmen. Das gültige Gesetz, das diese Position nur dem erstgeboreren Sohn zuspricht, soll damit für verfassungswidrig erklärt werden.  
Nach 14 Jahren an der Spitze ist Pakalitha Mosisili zurückgetreten und will die Opposition anführen, ein gutes Zeichen für demokratisches Wachstum im südlichen Afrika.
Die Partei des bisherigen Regierungschefs Mosisili hat die Wahl, aber nicht die absolute Mehrheit gewonnen, und muss sich so nach Koalitionspartnern umschauen. Eine Million Wähler waren zur Wahl aufgerufen. Zeitweise gab es Unruhen in de Straßen der Hauptstadt Maseru. Nach Umfrage ist Mosisli einer der meistgehassten Führer in Afrika.
Weil er befürchtet, dass der Lesotho Congress for Democracy, die Partei, die er 15 Jahre als Premier führte, wegen Streitereien auseinanderfällt, hat er sich mit 45 Parlamentariern einer neuen Bewegung angeschlossen, die nun eine knappe Mehrheit hat. So bleibt Mosisili Premier. Das kleine Königreich in den rauen Bergen ist stark vom großen Nachbar Südafrika abhängig.
Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise und die anhaltende AIDS Pandemie haben den kleinen Bergstaat verwüstet. Es besteht kaum die Möglichkeit, aus eigener Kraft aus der Misere herauszukommen. Drei Kinder aus fünf leben in trostloser Armut, jedes vierte Kind ist verwaist; 40% sind chronisch unterernährt. Diese Kinder werden leicht Opfer von Ausbeutung und Missbrauch.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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