logo Netzwerkafrika

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bei seinem Besuch in Tansania um Vergebung für die Gewalttaten der deutschen Kolonialherren gebeten. „Und als deutscher Bundespräsident möchte ich um Verzeihung bitten für das, was Deutsche hier Ihren Vorfahren angetan haben. Und mehr noch: Ich möchte Ihnen versichern, dass wir Deutsche mit Ihnen nach Antworten suchen werden auf die offenen Fragen, die Ihnen keine Ruhe lassen“.

Nach dem neuen Bildungsgesetz (Bela) können Eltern bis zu 12 Monate ins Gefängnis gehen, wenn ihre Kinder nicht zeitig eingeschult werden oder die Schule schwänzen. Bela führt auch ein Verbot der körperlichen Bestrafung ein. Die größte Oppositionspartei, die Demokratische Allianz, verurteilt das Gesetz; es gebe dem Staat zu viel Kontrolle über die Schulen. Der Gesetzentwurf wurde mit 223 Stimmen gegen 83 angenommen. Eine kürzliche Studie ergab, dass 8 von 10 südafrikanischen Schulkindern im Alter von 10 Jahren Schwierigkeiten beim Lesen haben.

Im Bundesstaat Kano fand Mitte Oktober die Hochzeit von 1.800 benachteiligten Paaren statt. Die meisten von ihnen hätten sich in der schwierigen wirtschaftlichen Lage die Zeremonie nicht leisten können. Jetzt zahlte der Staat Mitgift, Möbel, Aussteuer, ein Startkapital und das Fest. Die Bedingung für die Bräute war, dass sie eine professionelle Schulung machen mussten. Mit ihren beruflichen Fähigkeiten würden die Frauen sich selbst, ihren Familien und der Gesellschaft helfen. Die Hochzeit der 1.800 Paare fand zeitgleich an verschiedenen Orten statt und kostete die Regierung etwa eine Million Dollar.

In Daressalam gibt es ein Zusammentreffen des Bundespräsidenten mit Präsidentin Samia Suluhu Hassan. Es geht darum, bestehende Partnerschaften auszubauen und neue zu knüpfen. Steinmeier wird von einer Wirtschaftsdelegation begleitet. Der Bundespräsident wird auch Opfern des Maji-Maji-Krieges begegnen. In dem Kolonialkrieg von 1905 bis 1907 mit bis zu 300.000 Toten hatte sich die Bevölkerung gegen die Unterdrückung durch die deutsche Kolonialherrschaft aufgelehnt.

In einer Abschlusserklärung bekräftigten die Teilnehmer des „Drei-Becken-Gipfel“ ihre Absicht, die Abholzung der Regenwälder einzudämmen, die Artenvielfalt zu erhalten und den Klimawandel zu bekämpfen. Beteiligt waren die Staaten, auf die sich das Amazonasbecken, das Borneo-Mekong- und das Kongo-Becken erstrecken – darunter Brasilien, Indonesien und die Demokratische Republik Kongo. Mehr als 4.000 Delegierte nahmen an dem Treffen teil, das zum zweiten Mal nach 2011 stattfand. Die „3 Becken“ machen den Großteil des weltweit noch verbliebenen Regenwaldgebiets aus; zwei Drittel der terrestrischen Artenvielfalt leben dort. Es ist auch die Lebensgrundlage für mehr als eine Milliarde Menschen.

Kamerun fordert den Tschad auf, seine Truppen von der Fischerei- und Landwirtschaftsinsel Birnigoni abzuziehen. Kamerun will selbst die Kontrolle übernehmen. Das tschadische Militär besetzt die Insel seit 2014, um Boko-Haram-Kämpfer zu bekämpfen und Zivilisten zu schützen. Kamerun billigte die Besetzung, nachdem bei einem Boko-Haram-Angriff im Juli 2014 mindestens 20 Zivilisten getötet worden waren. Die Lage hat sich verbessert im größten Teil des 2.000 Quadratkilometer großen Sees und seiner Inseln, darunter auch Birnigoni; die Insel war eine von mehreren Unterschlupfmöglichkeiten für Boko-Haram-Kämpfer, als diese von Streitkräften im Tschad, in Kamerun oder Nigeria schwer angegriffen wurden.

Die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) haben nach monatelangen Kämpfen die Kontrolle über die zweitgrößte Stadt des Sudan, Nyala übernommen. Der stellvertretende RSF-Befehlshaber Abdulrahim Daglo, der von den USA wegen seiner mutmaßlichen Rolle bei ethnischen Säuberungen in West-Darfur sanktioniert wurde, leitete die Einnahme von Nyala. Nyala, die Hauptstadt des Bundesstaates Süd-Darfur, ist eine strategisch wichtige Stadt, die den Sudan mit der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) verbindet.

Mehr als 70 junge Menschen wurden von Sicherheitskräften, dem Nigeria Security and Civil Defence Corps NSCDC), verhaftet weil sie eine Gay- Hochzeit im Nordosten Nigerias organisiert hatten. Unter den verhafteten Jugendlichen sind 59 Männer und 17 Frauen. Der Bundesstaat Gombe, in dem die Verhaftungen stattfanden, gehört zu den nördlichen Bundesstaaten mit muslimischer Mehrheit, in denen die islamische Scharia neben der bundes- und landesweiten Justiz angewandt wird. Nach der Scharia werden homosexuelle Beziehungen mit dem Tod bestraft. Diese Strafe wurde jedoch im Norden Nigerias noch nie verhängt. Der NSCDC-Sprecher weigerte sich zu sagen, ob die verhafteten Verdächtigen nach der Scharia oder nach dem allgemeinen Recht angeklagt würden. Die gleichgeschlechtliche Ehe ist in Nigeria nach einem Gesetz von 2014 illegal und wird mit 14 Jahren Gefängnis bestraft.

Nordkorea teilte mit: “dass es strategische Maßnahme ergriffen hat, um die Anzahl der Botschaften in Afrika, einschließlich Uganda, zu reduzieren, um die Effizienz der externen Institutionen des Landes zu erhöhen." Nach der Unabhängigkeit Ugandas vom Vereinigten Königreich im Jahr 1962 nahm Nordkorea diplomatische Beziehungen auf. Pjöngjang unterstützte Idi Amin, als dieser 1971 die Macht ergriff, und versorgte seine Streitkräfte mit Ausbildung und Waffen. Nordkorea versicherte: "Unsere gute Freundschaft wird fortbestehen und weiter gestärkt und entwickelt werden."

Das französische Kohlenwasserstoffunternehmen TotalEnergies kann mit seinen Plänen für Öl- und Gasbohrungen vor der Westkapküste fortfahren, nachdem Umweltministerin Barbara Creecy einen Einspruch von 18 Nichtregierungsorganisationen und Einzelpersonen zurückgewiesen hat. Innerhalb von 180 Tagen können sie eine gerichtliche Überprüfung der Entscheidung beantragen.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

­