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Sein Besuch soll die viel kritisierte strategische Allianz zwischen beiden Ländern stärken. Für den Westen ist Hosni Mubarak der gemäßigte „Friedensstifter“, der den Nahostkonflikt mit Dialog lösen will und eine gewisse Stabilität anstrebt. Für seine Gegner ist er ein „Verräter“, der mit Notstandgesetzen regiert und, während er gegen den religiösen Fundamentalismus vorgeht, die demokratischen Kräfte schwächt.
Zwischenfälle mehren sich, besonders wenn es um den Bau einer Kirche geht. Obwohl man an einem Gesetz arbeitet, das den Bau von Kultstätten regeln soll, gibt es auf muslimischer Seite Unwillen, besonders da sich Gruppen des ägyptischen Islam zunehmend radikalisieren.
Die neun Anraierstaaten des Nil konnten sich nicht auf einen neuen Vertrag über die Verteilung des Nilwassers einigen. Ägypten und Sudan weigern sich, die Verträge von 1959, die den Bau des Aswan-Damms ermöglichten, zu Gunsten der anderen Länder zu revidieren. Die Wassersituation in Ägypten wird immer prekärer.  
Nach Schätzungen des staatlichen Institutes MENA wird nach 2017 der Nil nicht mehr die nötigen 86 Millionen Kubikmeter Wasser für die Versorgung der Bevölkerung liefern können. Ein Abkommen mit dem Sudan von 1959 gibt Ägypten das Recht auf 55 Mio. Kubikmeter. Die 10 Anrainerstaaten des Nil werden diesen Monat über das Problem verhandeln.  
Die blockfreien Staaten haben in Scharm el Scheich über die Weltfinanzkrise und über eine alternative Finanzordnung beraten, die die Interessen der Entwicklungsländer berücksichtigt.  
Nach Berichten der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) haben fanatische Muslime im oberägyptischen Beni Mazar eine neu eingeweihte Kirche niedergebrannt.  
Die Beerdigung der 31-jährigen Marwa el-Sherbiny, die in einem Gerichtssaal in Dresden einer fremdenfeindlichen Attacke zum Opfer fiel, hat in iher Heimat Alexandria starke Deutschland-kritische Reaktionen ausgelöst. Auch in Deutschland haben muslimische Gemeinden zu Gedenkfeiern aufgerufen.  
Der Vorsitzende des „Enough Project“ lobte Präsident Obamas Grundsatzrede in Kairo, in der er der muslimischen Welt die Hand reichte und um einen Neuanfang in den Beziehungen warb, als beeindruckend. Er bedauerte aber, dass die Sudan Krise, die Obama selbst „einen Schandfleck auf unserm kollektiven Gewissen“ nannte, keine größere Aufmerksamkeit fand, besonders da der Sudan einer der engsten Nachbarn Ägyptens ist und die Kampfhandlungen, die das Leben der Bevölkerung unerträglich machen, wieder aufgeflammt sind.
Kairos Totenstadt, früher ein Treffpunkt für Intellektuelle, hat sich in eine Siedlung verwandelt. Zwischen den Kuppeln und Minaretten der etwa 10 km langen Nekropole spielt sich ein reges Alltagsleben ab. Die akute Wohnungsnot trieb Menschen dazu, sich mit den Toten zu arrangieren. Trotz mangelnder Wasser - und Stromversorgung und schlechter Kommunikation ziehen die Bewohner das Leben dort dem in den neuen Wohnsiedlungen am Rande der Wüste vor. Auch Oppositionelle und Schriftsteller finden Zuflucht unter den Toten.
Die „Gesellschaft für bedrohte Völker“ bedauert, dass durch die Schlachtung von 250.000 Schweinen der koptischen Christen die schon bestehenden Spannungen weiter geschürt wurden. Die koptische Minderheit würde weiter isoliert und ihre Lebensgrundlage zerstört, doch die Regierung behauptet, dass die Maßnahme eine Gesundheitsvorsorge sei.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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