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Der staatseigene Sender „Nilesat“ hat vorübergehend zwölf Fernsehkanäle gesperrt, weil sie angeblich religiösen Hass, Gewalt und Quacksalberei verbreitet haben. Seit kurzem gibt es auch neue einengende Bestimmungen über das Verschicken von SMS an mehrere Mobiltelefone. Es besteht die Angst, dass Aktivisten von Reform Gruppen Wähler mobilisieren könnten.
Ägyptische Sicherheitskräfte haben zwölf Flüchtlinge aus afrikanischen Staaten an der Grenze zu Israel verhaftet. Die acht Sudanesen und vier Äthiopier wollten in Israel arbeiten Unterstützt von Beduinen haben in den letzten Jahres etwa 10,000 Menschen die Grenze illegal überquert. Seit Beginn des Jahres wurden 24 Afrikaner beim Grenzübertritt getötet. Menschenrechtler verurteilen den gewalttätigen Umgang der ägyptischen Grenztruppen mit den aufgegriffenen Flüchtlingen.
Sobald die Pläne fertig gestellt sind, will Ägypten sich um die Mittel bemühen, bei Port Said einen dreispurigen Tunnel zu bauen. Zur gleichen Zeit sollen die Städte entlang des Kanals und auf dem Sinai entwickelt werden, um bescheidenen Wohlstand und Sicherheit zu schaffen. Verarmte Beduinen haben sich in letzter Zeit Zusammenstöße mit Sicherheitskräften geliefert.
Erlaubnis zum Kirchenbau ist langwierig und selten. Nun darf die koptisch-katholische Kirche in der „Stadt des 6. Oktober“ unweit der Pyramiden das erste christliche Gotteshaus errichten. Kirche in Not will den Bischof von Gizeh unterstützen, damit das Projekt zügig angepackt und finanziert werden kann.
In acht Jahren sollen die 17 Millionen Kopten weltweit eine zusammenhängende Bibel in ihrer eigenen Sprache haben. Bis heute gebe es nur einzelne Texte in verschiedenen koptischen Dialekten. So benutzen die Kopten meist eine arabische Bibelausgabe. Die Übersetzungsarbeit wird von Ägyptologie Professor der Universität Marburg, Rainer Hannig, geleitet.
Das Justizministerium hat einen neuen Gesetzentwurf angekündigt, der Heirat und Scheidung für die religiösen Minderheiten regulieren soll, ohne auf ihre Überzeugungen überzugreifen. Dies folgt einem Streit über eine Gerichtsentscheidung, die geschiedenen Kopten eine Wiederheirat gestattet.
In Scharm el Sheikh läuft eine Konferenz der Wasserminister der zehn Anrainerstaaten des Nils. Diese Länder brauchen den Nil zur Wasserversorgung, Bewässerung, Energieerzeugung und Transport. Seit 1999 besteht die Nilbeckeninitiative. Bei immer knapperen Wassermengen sind jedoch neue internationale Verträge notwendig, die eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und gerechte Verteilung garantieren.
Mehrere Häfen nördlich und südlich des Suez Kanals mussten wegen verheerenden Sandstürmen, die über das Land fegten, geschlossen werden. Im Roten Meer peitschte der Wind dreieinhalb Meter hohe Wellen auf. Auch eine wichtige Fernverkehrsstraße über die Sinai Halbinsel wurde gesperrt.
In Kairo berieten Vertreter von 21 Ländern über ein gemeinsames Vorgehen bei Rückforderungen antiker Schätze durch die ägyptische Regierung. Ägypten will seine Kulturgüter, die in der ganzen Welt verstreut sind, wieder zurückholen.
Das jüdische Gotteshaus in Kairo blieb unbeschädigt, als am Sonntagmorgen ein Koffer mit Brandsätzen das Ziel verfehlte. Der Täter konnte entkommen. In Kairo leben schätzungsweise weniger als hundert Juden; vor dem Ausbruch des Nahostkonflikts waren es noch 80,000.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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