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Weil in dem Klima der Angst keine freie und faire Wahl möglich ist, schickt ECOWAS, der Block von 15 westafrikanischen Ländern, keine Wahlbeobachter. Yahya Jammeh, Staatschef seit 17 Jahren, will sich durch Unterdrückung, Medienkontrolle und Einschüchterung eine vierte Amtszeit sichern. Um auch Analphabeten eine Wahlbeteiligung zu ermöglichen, erhalten die Wähler statt Wahlzetteln Glaskugeln, die sie dann in die nach Kandidaten gefärbten Trommeln legen.
Diese Woche trifft sich der Aufsichtsrat der Stiftung Johannes Paul II. Kardinal Robert Sarah, Präsident des päpstlichen Rates „Cor Unum“ vertritt den Vatikan. Die Stiftung, die sich um medizinische und landwirtschaftliche Entwicklung bemüht und großteils von Geldern deutscher Spender finanziert wird, geht auf die Initiative Papst Johannes Paul II anlässlich seines Afrika Besuchs in 1980 zurück.
Die in Nigeria abgefangene Waffenlieferung aus Iran sorgt für weitere Aufregung, da die 13 Container mit schweren Waffen in das kleine Land Gambia weiter transportiert werden sollten Gambia ist wichtiger Umschlagplatz für südamerikanisches Kokain und ist im Einflussbereich der nordafrikanischen Al Qaida-Gruppe. Inzwischen hat die Regierung in Gambias Hauptstadt Banjul ohne weitere Erklärung alle Verbindungen mit Iran abgeschnitten und alle Entwicklungsprogramme annulliert.
Präsident Yahya Jammeh strebt die Königswürde an. Stammeshäuptlinge ziehen durch das winzige Land, eingebettet in Senegal, um Unterstützung für die Krönung zu suchen. Der neue Titel ändert wenig, denn Jammeh ist schon König, der das Land besitzt und die Presse, die Opposition, die Geistlichkeit und die Staatskasse kontrolliert. Er machte schon von sich hören, als er vorgab, ein Heilmittel gegen Aids gefunden zu haben. Auch ließ er in einer Hexenjagd etwa 1000 Menschen zusammen treiben.
Wer mit über 250 g Kokain oder Heroin entdeckt wird, muss mit der Todesstrafe rechnen. Zusammen mit Nachbarländern wurde Gambia vor kurzem zum Hauptumschlagplatz für Drogen von Südamerika nach Europa. Allein im Juni wurden in Gambia zwei Tonnen Kokain im Wert von etwa einer Milliarde Dollar beschlagnahmt. Nun will die Regierung die devastierenden Folgen des Drogenhandels radikal ausrotten.
Mindesten zwei Tonnen Kokain mit einem Straßenwert von einer Milliarde Dollar wurden in Gambia, unweit der Hauptstadt Banjul beschlagnahmt. Dazu wurden mehrere Händler verhaftet und Bargeld sowie Waffen sichergestellt. Westafrika ist schon länger ein wichtiger Umschlagplatz für Drogen aus Südamerika zum europäischen Markt. Drogenkartelle nutzen die Armut der Region und die schwachen Sicherheits- und Justizsysteme für ihre Zwecke.
Die Bischofskonferenz vom Englisch sprechenden Westafrika, obwohl sie die Auswanderung als Menschenrecht ansieht, warnt vor den Folgen von „ungestalteter Migration“: Entwurzelung, Entfremdung, Kriminalität und Verlust von Fachkräften. Mit andern Organisationen will sich die katholische Kirche dafür einsetzen, dass die Lebensbedingungen der Jugendlichen verbessert werden, damit sie ihre Heimat nicht verlassen sondern sich aktiv an deren Entwicklung beteiligen.
Weil er kritisch über die von der Regierung angeheuerten Hexenjäger berichtet hat, wurde er verhaftet und ist in Gefahr, gefoltert zu werden. In Gambia werden Journalisten und Oppositionelle als Staatsfeinde betrachtet.
Über 1000 Dorfbewohner sollen verschleppt und zum Trinken halluzinogener Kräutergetränke gezwungen worden sein. Präsident Jammeh, der sich selbst für einen Heiler hält, hat die Hexenjäger angeblich eingeladen, nachdem eine seiner Tanten durch Hexerei umkam. Die Hexenjäger wurden von Polizisten und Mitgliedern des Geheimdienstes begleitet. Viele Dörfler sind nun aus Furcht in die Stadt oder ins benachbarte Senegal geflohen.
Ein 60-jähriger Brite und seine 46-jährige Frau wurden wegen angeblicher Volksverhetzung zu einem Jahr Gefängnis mit Zwangsarbeit verurteilt. Sie hatten Präsidenten-kritische E-Mails versendet.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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