logo Netzwerkafrika
Eine kleine Bombe detonierte in der Nähe der Gizeh Pyramiden und verletzte drei Händler. Die Explosion wurde durch Suche nach wertvollen Funden ausgelöst.
Die Militär Regierung dementiert Berichte, dass der am 11. Februar gestürzte Präsident nach Saudi-Arabien geflohen sei. Er und seine Familie seien unter Hausarrest im Ferienort Sharm el-Sheikh am Roten Meer.
Anders als unter Mubarak durften alle Ägypter, die sich ausweisen konnten, wählen. 77% stimmten elf Verfassungsänderungen zu, darunter einer strengeren Einschränkung der Amtszeit des Präsidenten. Kritiker, unter ihnen ElBaradei und junge Demonstranten, hätten lieber eine total neue demokratische Verfassung gesehen und eine längere Vorbereitung bis zur nächsten Wahl. Die Kopten haben dagegen gestimmt, da ihnen die Änderungen nicht weit genug gehen. Sie wollen eine Abschaffung des umstrittenen Artikels über den muslimischen Charakter des Landes.
Soldaten der ägyptischen Armee haben, auf Kosten der Regierung angefangen, die im Süden Kairos von Moslems Anfang März in Brand gesteckte Kirche an derselben Stelle und in derselben Größe wieder aufzubauen. Radikale Moslems protestieren; die koptischen Christen freuen sich, wollen aber trotzdem weiter für ihre Rechte demonstrieren.
Das Niederbrennen einer Kirche letzte Woche hat wieder Zusammenstöße zwischen Kopten und Muslimen verursacht. Demonstrierende Kopten blockierten eine Straße in Kairo; aufgebrachte Muslime schlugen zurück. Ein Kopte starb; weitere Personen wurden verletzt. Die koptischen Christen – etwa 10% der Bevölkerung – haben sich oft über Schikanen und Diskriminierung beklagt.
Die Demonstranten an Kairos Tahrir Platz jubeln wieder über einen Sieg, den Rücktritt von Ahmed Shafiq, der immer noch als Symbol des alten Mubarak Regimes gesehen wurde. Das Volk verlangte einen „tiefgreifenderen Wandel“. Der neue Premier, Essam Sharaf, ein Technokrat, entspricht den Vorstellungen der Demonstranten. Er soll an den entscheidenden Tagen unter ihnen am Tahrir Platz gewesen sein.
1,5 Millionen Ägypter sind in Libyen gefangen. Zigtausende fliehen über den Landweg nach Hause, wo Proteste fast alltäglich sind. Vor dem Innenministerium in Kairo haben Ex-Polizisten für ihre Wiedereinstellung demonstriert und ein angrenzendes Verwaltungsgebäude angezündet.
Die Aufräumungsarbeiten liefen noch, da demonstrierten Beamte um höhere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen. Die Nachricht, dass der am Freitag geflohene Mubarak sich in einem arabischen Emirat aufhält, wird dort, sowie in Ägypten dementiert.
Die jüngste Fernsehansprache des „greisen Pharao“ Mubarak könnte verheerende Folgen haben. „Ägypten wird explodieren“, warnt der Oppositionspolitiker El Baradei. Ein Hoffnungsschimmer ist ein Augenzeugenbericht von der Nacht auf dem Tahrir Platz, nach dem Muslime und Christen sich gegenseitig schützten. Während die eine Gruppe niederkniete, formte die andere einen schützenden Kreis um die Beter.
Trotz Gesprächen zwischen Vizepräsident Omar Suleiman und Vertretern der Opposition über ein Ende des Ausnahmezustands, Entlassung politischer Häftlinge, mehr Meinungsfreiheit und Gehaltserhöhung, harren die Demonstranten aus und verlangen den sofortigen Rücktritt von Mubarak.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

­