Nachrichten aus Afrika
Drei-Becken-Gipfel – zum Schutz der Regenwälder
In einer Abschlusserklärung bekräftigten die Teilnehmer des „Drei-Becken-Gipfel“ ihre Absicht, die Abholzung der Regenwälder einzudämmen, die Artenvielfalt zu erhalten und den Klimawandel zu bekämpfen. Beteiligt waren die Staaten, auf die sich das Amazonasbecken, das Borneo-Mekong- und das Kongo-Becken erstrecken – darunter Brasilien, Indonesien und die Demokratische Republik Kongo. Mehr als 4.000 Delegierte nahmen an dem Treffen teil, das zum zweiten Mal nach 2011 stattfand. Die „3 Becken“ machen den Großteil des weltweit noch verbliebenen Regenwaldgebiets aus; zwei Drittel der terrestrischen Artenvielfalt leben dort. Es ist auch die Lebensgrundlage für mehr als eine Milliarde Menschen.
Tschads Truppenabzug von Birnigoni
Kamerun fordert den Tschad auf, seine Truppen von der Fischerei- und Landwirtschaftsinsel Birnigoni abzuziehen. Kamerun will selbst die Kontrolle übernehmen. Das tschadische Militär besetzt die Insel seit 2014, um Boko-Haram-Kämpfer zu bekämpfen und Zivilisten zu schützen. Kamerun billigte die Besetzung, nachdem bei einem Boko-Haram-Angriff im Juli 2014 mindestens 20 Zivilisten getötet worden waren. Die Lage hat sich verbessert im größten Teil des 2.000 Quadratkilometer großen Sees und seiner Inseln, darunter auch Birnigoni; die Insel war eine von mehreren Unterschlupfmöglichkeiten für Boko-Haram-Kämpfer, als diese von Streitkräften im Tschad, in Kamerun oder Nigeria schwer angegriffen wurden.
RSF erobert Nyala
Die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) haben nach monatelangen Kämpfen die Kontrolle über die zweitgrößte Stadt des Sudan, Nyala übernommen. Der stellvertretende RSF-Befehlshaber Abdulrahim Daglo, der von den USA wegen seiner mutmaßlichen Rolle bei ethnischen Säuberungen in West-Darfur sanktioniert wurde, leitete die Einnahme von Nyala. Nyala, die Hauptstadt des Bundesstaates Süd-Darfur, ist eine strategisch wichtige Stadt, die den Sudan mit der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) verbindet.
" Verhaftet - wegen Organisation einer "Homo- Hochzeit“
Mehr als 70 junge Menschen wurden von Sicherheitskräften, dem Nigeria Security and Civil Defence Corps NSCDC), verhaftet weil sie eine Gay- Hochzeit im Nordosten Nigerias organisiert hatten. Unter den verhafteten Jugendlichen sind 59 Männer und 17 Frauen. Der Bundesstaat Gombe, in dem die Verhaftungen stattfanden, gehört zu den nördlichen Bundesstaaten mit muslimischer Mehrheit, in denen die islamische Scharia neben der bundes- und landesweiten Justiz angewandt wird. Nach der Scharia werden homosexuelle Beziehungen mit dem Tod bestraft. Diese Strafe wurde jedoch im Norden Nigerias noch nie verhängt. Der NSCDC-Sprecher weigerte sich zu sagen, ob die verhafteten Verdächtigen nach der Scharia oder nach dem allgemeinen Recht angeklagt würden. Die gleichgeschlechtliche Ehe ist in Nigeria nach einem Gesetz von 2014 illegal und wird mit 14 Jahren Gefängnis bestraft.
Nordkorea schließt Botschaft
Nordkorea teilte mit: “dass es strategische Maßnahme ergriffen hat, um die Anzahl der Botschaften in Afrika, einschließlich Uganda, zu reduzieren, um die Effizienz der externen Institutionen des Landes zu erhöhen." Nach der Unabhängigkeit Ugandas vom Vereinigten Königreich im Jahr 1962 nahm Nordkorea diplomatische Beziehungen auf. Pjöngjang unterstützte Idi Amin, als dieser 1971 die Macht ergriff, und versorgte seine Streitkräfte mit Ausbildung und Waffen. Nordkorea versicherte: "Unsere gute Freundschaft wird fortbestehen und weiter gestärkt und entwickelt werden."
Grünes Licht für Offshore-Bohrpläne des Ölgiganten
Das französische Kohlenwasserstoffunternehmen TotalEnergies kann mit seinen Plänen für Öl- und Gasbohrungen vor der Westkapküste fortfahren, nachdem Umweltministerin Barbara Creecy einen Einspruch von 18 Nichtregierungsorganisationen und Einzelpersonen zurückgewiesen hat. Innerhalb von 180 Tagen können sie eine gerichtliche Überprüfung der Entscheidung beantragen.
Ghana schützt seine Nahrungspflanzen
Nach den afrikanischen Ländern Äthiopien, Kenia, Nigeria und Sambia hat nun auch Ghana die Samen seiner wichtigsten Nutzpflanzen: Mais, Reis, Auberginen und Schwarzaugenerbsen im Svalbard Global Seed Board deponiert. Diese Einrichtung im arktischen Spitzbergen, Eigentum der norwegischen Regierung, schützt über 1,2 Millionen Samenproben aus fast jedem Land der Erde. Die Anlage soll allen Naturkatastrophen sowie menschlichen Katastrophen standhalten und die zukünftige weltweite Ernährungssicherheit gewährleisten. Daher der Spitzname „Weltuntergangstresor“.
Todesstrafe= Lebenslange Haft
Das Berufungsgericht hat 38 Personen zum Tode verurteilt, weil sie 2021 einen Mann gelyncht hatten, den sie fälschlicherweise verdächtigten, einen Waldbrand gelegt zu haben. Sie wurden in mehreren Anklagepunkten für schuldig gesprochen, darunter Mord, Folter und Anstiftung zum Mord. Ihre Urteile werden in lebenslange Haftstrafen umgewandelt, da in Algerien ein Moratorium für Hinrichtungen gilt.
Kenia-Schilling K.Sh erreicht Allzeittief
Kenias Währung ist auf ein Rekordtief von 150 Schilling pro Dollar gefallen. Die wirtschaftliche Lage in dem hoch verschuldeten und von der Inflation geplagten ostafrikanischen Land hat sich weiter verschlechtert. Der K.Sh hat im vergangenen Jahr gegenüber dem US-Dollar fast 24 % seines Wertes verloren. Diese Abwertung verteuert die Importe und erhöht die Verschuldung Kenias, die sich nach Angaben des Finanzministeriums Ende Juni auf mehr als 10.100 Milliarden Schilling (64,4 Milliarden Euro) belief, was etwa zwei Dritteln des Bruttoinlandsprodukts entspricht. Die Rückzahlung dieser Schulden, insbesondere an China, wird für die Regierung immer kostspieliger.
Keine Roaming-Gebühren
Benin und Togo haben eine MoU (Absichtserklärung) unterzeichnet, die ein kostenloses internationales Roaming im Mobilfunknetz zwischen den beiden Ländern ermöglicht. Togo schließt derzeit ein ähnliches Roaming-Abkommen mit Ghana ab, das im Juli dieses Jahres ein Roaming-Abkommen im Rahmen der ECOWAS-Regeln mit Côte d'Ivoire unterzeichnet hat. Bereits 2021 war zwischen den CEMAC-Ländern (Cameroon, Congo, Gabon, Chad, Equatorial Guinea and the Central African Republic) eine Übereinkunft getroffen worden.