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In 60 Jahren diplomatischer Beziehungen besucht erstmal ein russischer Außenminister das Land. Sergej Lawrow hat Mauretanien seine Unterstützung im Kampf gegen den Dschihadismus in der Sahelzone angeboten und erklärt, er respektiere die Position des Landes im Ukraine-Krieg. Im März 2022 stimmte es für eine UN-Resolution, in der Russland aufgefordert wird, seine militärischen Operationen in der Ukraine unverzüglich einzustellen. Nun bietet Russland Lieferungen von Kohlenwasserstoff-Kraftstoff, Lebensmitteln und Düngemitteln, sowie militärische Hilfe an. Mauretanien ist ein Schlüsselland zwischen dem Maghreb und Subsahara-Afrika.

Der Oberste Gerichtshof Nigerias hat am Mittwoch die für Freitag geltende Frist für die Abschaffung der alten Banknoten, die zu einer Bargeldkrise im Land geführt hatten, vorübergehend ausgesetzt. Viele Banken hatten nicht genug von den neuen Naira-Noten, was zu chaotischen Szenen führte, als die Menschen versuchten, sie zu bekommen. Es gab Kämpfe an Geldautomaten, Proteste und Angriffe des Mobs auf Geschäftsbanken.

In Yamoussoukro, der Hauptstadt der Elfenbeinküste, hat Angela Merkel, den Felix-Houphouet-Boigny-Friedenspreis der UNESCO entgegengenommen. Ihre Entscheidungen in der Migrations- und Flüchtlingskrise 2015 und 2016 wurden damit gewürdigt. Merkel widmete den Preis den Flüchtlingshelfern und sagte: „Dialog ist die Waffe der Starken, nicht der Schwachen“ und die  Aufnahme der Menschen sei nur möglich gewesen, „weil so viele Menschen vor Ort die Ärmel hochgekrempelt haben“.

Der Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft teilt mit, dass das Außenhandelsvolumen mit 59,8 Milliarden Euro um 21,3 % höher gelegen hat als 2021.  Die Exporte auf den Kontinent legen dabei um 14,5 % auf 26,4 Milliarden Euro zu, die Importe von dort sogar um 27,4 % auf 33,4 Milliarden Euro. Die Zahlen zeigen, dass afrikanische Länder für die deutsche Wirtschaft an Bedeutung gewinnen.

Nach einem Bericht der Vereinten Nationen (UNDP) ist die Hoffnung auf einen Arbeitsplatz der wichtigste Faktor, der Menschen dazu bringt, sich schnell wachsenden gewalttätigen extremistischen Gruppen in Afrika südlich der Sahara anzuschließen. Das UNDP befragte im Jahr 2021 fast 2 200 Personen in acht Ländern, die von dschihadistischen oder anderen gewalttätigen Gruppen heimgesucht werden: Burkina Faso, Kamerun, Tschad, Mali, Niger, Nigeria, Somalia und Sudan. Befragt wurden fast 1 200 ehemalige Mitglieder extremistischer Gruppen, von denen sich fast 900 freiwillig angeschlossen hatten, während die anderen dazu gezwungen worden waren. Von denjenigen, die sich freiwillig angeschlossen hatten, gaben 40 % an, dass die Aussicht auf bezahlte Arbeit ihr Hauptmotiv gewesen sei; religiöse Motive und die Möglichkeit, bei Familie oder Freunden zu sein, waren andere Gründe für den Beitritt.

Der nigerianische Tech-Unternehmer Dozy Mmobuos, mit einem geschätzten Nettovermögen von 7 Milliarden Dollar, steht kurz davor, den englischen Club Sheffield United für rund 90 Millionen Pfund zu übernehmen.  Er ist Eigentümer von Tingo Mobile PLC und Tingo International Holdings, was einen Großteil seines Nettovermögens ausmacht. Die digitale Agrarmarktplatz-Plattform Nwassa von Tingo Mobile versorgt Landwirte in Nigeria und darüber hinaus mit Wettervorhersagen, Informationen über Märkte und digitale Zahlungsmöglichkeiten über Tingo Pay. Sein erstes Projekt war "Flashmecash", Nigerias erste SMS-Banklösung. Später verkaufte er es mit gutem Gewinn.

Laut dem Internationalen Korruptionswahrnehmungsindex 2022 sind die Seychellen das am wenigsten korrupte Land Afrikas. Der Inselstaat behauptet diese Position–Platz 23 mit 70 Punkten–zum fünften Mal in Folge. Der CPI–Bericht bewertet die Wahrnehmung von Korruption im öffentlichen Sektor auf einer Skala von 0 bis 100: 100 sauber; 0 total korrupt. Den ersten Platz belegte Dänemark mit 90 Punkten, gefolgt von Finnland und Neuseeland mit je 87 Punkten. Deutschland ist mit 79 Punkten auf Platz 9. Die Seychellen liegen zwischen Österreich mit 71 und den USA 69 Punkten. Internationales Schlusslicht bilden Südsudan und Somalia mit 13 und 12 Punkten. Die Kommissarin der Antikorruptions Kommission, May de Silva, würdigte die Bemühungen ihrer engagierten Mitarbeiter zur Ausrottung der Korruption. Die Seychellen wollen weiterhin das am wenigsten korrupte Land Afrikas bleiben.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow ist in Mali zu Gesprächen mit der militärischen Führung des Landes eingetroffen, um Fragen der Zusammenarbeit zu erörtern, darunter militärische Beziehungen und die Lieferung von russischem Getreide, Dünger und Ölprodukten nach Mali. Russlands Einfluss in Mali hat seit dem Einsatz von Söldnern der Wagner-Gruppe im Dezember 2021 stetig zugenommen. Für Lawrow ist es die zweite Afrikareise innerhalb von zwei Wochen, nachdem er im Januar Südafrika, Angola, Eswatini und Eritrea besucht hatte.

Millionen von Wählern im Süden Äthiopiens stimmen in einem Referendum über die Gründung eines neuen Regionalstaates ab. Es ist das dritte Referendum dieser Art in den letzten 4 Jahren. Bei früheren Abstimmungen wurden die Regionen Sidama und Südwest-Äthiopien gebildet. Mehr als drei Millionen Menschen haben sich für die Wahl registriert, die in 6 subregionalen Verwaltungseinheiten (Zonen) und 5 Bezirken der derzeitigen Region Southern Ethiopian Nations, Nationalities and People's (SNNP) abgehalten wird. Die neue Region soll den Namen Region Südäthiopien erhalten, wenn mit Ja gestimmt wird.

Papst Franziskus hat seine Reise in den Südsudan mit einem leidenschaftlichen Plädoyer für Frieden und Vergebung in dem vom Krieg zerrissenen Land beendet. Er forderte die Gläubigen - einschließlich des Präsidenten des Landes und seiner Gegner - auf, die "blinde Wut der Gewalt" zurückzuweisen. Auch rief er  dazu auf, Stammesdenken, finanzielles Fehlverhalten und die für viele Probleme des Landes verantwortliche Korruption zu beenden, und riet den Teilnehmern, "gute menschliche Beziehungen aufzubauen, um die Korruption des Bösen, die Krankheit der Spaltung, den Schmutz der betrügerischen Geschäfte und die Plage der Ungerechtigkeit zu bekämpfen".

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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