Nachrichten aus Afrika
Willkommen eines Helden
Der Bildungsminister von Sierra Leone, David Sengeh, erlebte einen Heldenempfang, als er letzte Woche von Dubai zurückkehrte, wo er den Preis für den „besten Minister der Welt“ gewonnen hatte. Der Preis würdigt Minister, die „ihre Exzellenz im öffentlichen Sektor, ihre Bemühungen zur Umsetzung und Förderung von Innovationen in ihrem Bereich unter Beweis stellen“. Für David Sengeh wurden seine Bemühungen um die Vermittlung von Bildung an die Kinder von Sierra Leone ausgezeichnet. Er war unter den 10 Finalisten. Seine Mitarbeiter beklatschten ihn und seine Schüler jubelten ihm zu. Er selbst aber würdigte in einem Tweet sein Team „als das Beste der Welt. Das schließt alle Lehrer und Schüler ein“.
Konkurrenzkampf um Afrikas Seltene-Erden-Mineralien
Kobalt und Lithium sind wichtige Mineralien, für den geplanten Übergang zu sauberer Energie. Afrikanische Länder, wie die Demokratische Republik Kongo, verfügen über einige der größten Vorkommen dieser Ressourcen, aber China dominiert derzeit die Lieferkette und die Veredelung. China machte sich vor etwa zwei Jahrzehnten zur Priorität, den Markt für wichtige Mineralien zu beherrschen, und unterstützt diese Strategie mit massiver öffentlicher Diplomatie und Infrastrukturinvestitionen in Afrika, die größtenteils über langfristige Schulden erfolgte. Der Westen hat diese Strategie zu spät erkannt und ist seither in Schwierigkeiten geraten. Lithiumreiche afrikanische Länder, darunter Simbabwe und Namibia, versuchen, Verarbeitungs- und Raffinerieindustrien zu entwickeln, um mehr von den Gewinnen der weltweiten Nachfrage nach dem Batteriematerial abzuschöpfen. "Wir werden darauf bestehen, dass alles Lithium, das im Land abgebaut wird, auch im Land verarbeitet werden muss" , sagt Namibias Bergbauminister Tom Alweendo.
Wirbelsturm FREDDY mit Böen jenseits der 300 km/h
Der Zyklon tummelt sich schon seit Monatsbeginn auf dem Indischen Ozean, seinen Ursprung fand FREDDY vor der Nordküste Australiens. Die Internationale Raumstation ISS hat beeindruckende Videos des Wirbelsturms aufgenommen. Die Behörden in Madagaskar erklärten am Montag, dass mindestens zwei Millionen Menschen betroffen sein werden, wenn der Zyklon Freddy im östlichen Teil des Landes auf Land trifft. Der stärkste Sturm, der sich in diesem Jahr auf der Erde gebildet hat, wird voraussichtlich heftige Regenfälle über Mosambik, Malawi und Simbabwe bringen.
Kirche von England hat sich als "Mutterkirche" disqualifiziert
Zwölf führende Vertreter der anglikanischen Kirche haben angekündigt, dass sie den Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, nach seiner Entscheidung, die Segnung homosexueller Partnerschaften zuzulassen, nicht mehr als das Oberhaupt der weltweiten Gemeinschaft betrachten. Die Generalsynode - die gesetzgebende Versammlung der Kirche von England – hat die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare in Lebenspartnerschaften erlaubt. Die Führer - die nach eigenen Angaben 75 % der Anglikaner weltweit vertreten - beschuldigten die Kirche von England, "den Weg der Irrlehre" eingeschlagen zu haben und gegen den "historischen biblischen Glauben" zu verstoßen. Zu ihnen gehören die Primaten von Südsudan, Sudan, Uganda, Kongo und Alexandria in Ägypten.
Beobachterstatus noch eingefroren
Der Beobachterstatus Israels bei der Afrikanischen Union (AU) bleibt ausgesetzt, eine Entscheidung, die die AU in zwei Lager gespalten hat, nachdem ein israelischer Delegierter vom AU-Gipfel in Addis Abeba verwiesen wurde. Marokko, Ruanda, die Demokratische Republik Kongo, Uganda, Äthiopien, Kenia, Eswatini, Malawi und Sambia, unterstützen Israels Bewerbung. Algerien, Südafrika und Simbabwe sind gegen die Wiederaufnahme Israels. Zu den Ländern mit Beobachterstatus bei der AU gehören China, das Vereinigte Königreich, Kuwait, die Vereinigten Arabischen Emirate, Mexiko, Griechenland und Palästina.
Neue Stechmücke bringt Malaria ganzjährig
Experten des Kenya Medical Research Institute (Kemri) identifizierten die Mücke, Anopheles stephensi, im nördlichen Marsabit County. Sie ist in Südasien beheimatetet und gegen die in Afrika verwendeten Insektizide resistent. Die dortigen Krankenhäuser zeigten einen Anstieg der Malariafälle. Diese invasive Mücke gedeiht sowohl in Trocken- als auch in Regenzeiten und kann sich überall vermehren. In anderen Ländern wurden ihre Larven in Wasserbehältern in städtischen Zentren gefunden
Abgeordnete drängen Präsident, umstrittenes NGO-Gesetz nicht zu unterzeichnen
Die National Association of Non-Governmental Organisations (NANGO), ein Dachverband mit fast 800 Mitgliedern, ist der Ansicht, dass einige Klauseln des Gesetzentwurfs repressiv sind und die Arbeit in gefährdeten Gemeinschaften einschränken werden. Die Regierung hat westliche Regierungen oft beschuldigt, Nichtregierungsorganisationen (NRO) zu benutzen, um das Land zu destabilisieren und die Opposition zu begünstigen. Die Vereinten Nationen sind der Ansicht, dass das Gesetz, sollte es verabschiedet werden, den zivilgesellschaftlichen Raum in Simbabwe einschränken wird, und haben Mnangagwa seitdem davor gewarnt, das Gesetz zu unterzeichnen. Im Januar 2023 hat Simbabwe die Registrierung von 291 NRO mit der Begründung aufgehoben, dass sie keine jährlichen Steuererklärungen eingereicht haben, die nationale Sicherheit gefährden und angeblich von ihrem Mandat abgewichen sind.
36. Gipfeltreffen der Afrikanischen Union
Die International Crisis Group (ICG) schlug vor, dass sich die afrikanischen Staatschefs, die in Äthiopien zusammenkommen werden, mit folgenden Schlüsselbereichen befassen sollten: Die Reform ihrer Institutionen, die Förderung von Vereinbarungen in Äthiopien und im Sudan, die regionale Zusammenarbeit rund um den Grand Ethiopian Renaissance Dam, der Abbau von Spannungen in der Region der Großen Seen und in Zentralafrika sowie die Steuerung von Gesprächen, um den festgefahrenen Übergangsprozess in Libyen in Gang zu bringen. Burkina Faso, Guinea, Mali und Sudan sind wegen der Reihe verfassungswidriger Regierungswechsel von der AU suspendiert. Der Senegalese Macky Sall wird den Vorsitz an Azali Assoumani von den Komoren weitergeben.
Steigender Meeresspiegel
Der Generalsekretär der UN, Antonio Guterres, hat vor der Bedrohung gewarnt, die der steigende Meeresspiegel für Hunderte von Millionen Menschen in niedrig gelegenen Küstengebieten und kleinen Inselstaaten darstellt. Länder wie Bangladesch, China, Indien und die Niederlande sowie Großstädte wie Bangkok, Buenos Aires, Jakarta, Lagos, London, Los Angeles, Mumbai, Maputo, New York und Shanghai seien bedroht. Die Auswirkungen des steigenden Meeresspiegels bedrohen den Weltfrieden und die internationale Sicherheit.
Der „digitale“ Bus
Seit November fährt im Norden Liberias ein gelber Bus von Schule zu Schule, um Schülern den Umgang mit Computern beizubringen. Gründer des Projekts ist Jeremiah Lloyd Cooper, ein 36 jähriger IT- Techniker, der sich extrem gedemütigt fühlte, als er sich nach seinem Schulabschluss ohne Computerkenntnisse für ein IT Studium angemeldet hatte. Deshalb ist es sein Traum, Kindern frühzeitig Computerkenntnisse zu vermitteln. Das Projekt wird vom Entwicklungsfond UNDP der UNO finanziert. Das mobile Computerlabor wird von Schülern mit Begeisterung aufgenommen und soll auch Frauen erreichen. Laut Weltbank ist Liberia eines der am wenigsten entwickelten Länder der Welt, auch im Internet. Nur 26% seiner Bürger nutzten es im Jahr 2020, verglichen mit 70% in Südafrika und 90% in Australien.