Eine Volksbefragung soll über einen neuen Modus der Präsidentschaftswahl entscheiden, bei der mehrere Kandidaten in einer direkten Wahl zugelassen sind. Die Zahl der Amtsperioden des Präsidenten bleibt unbegrenzt und die Bedingungen für unabhängige Kandidaten schwierig.
Kurz vor dem Referendum über ein neues Wahlrecht hat die ägyptische Polizei 25 Mitglieder von Muslim-Bruderschaften verhaften, die für einen Boykott aufgerufen hatten.
Eine Verfassungsänderung, die mehrere Kandidaten für die Präsidentenwahl vorsieht, wurde in einer Volksabstimmung mit 82% Ja-Stimmen angenommen. Die Beteiligung lag bei 53%.
Beim Beginn eines Prozesses gegen Oppositionsführer Eiman Nur kam es zu Zusammenstößen zwischen seinen Anhängern und der Polizei. Nur ist wegen Betrug angeklagt.
Nach Presseberichten soll der amerikanische Geheimdienst CIA einen ägyptischen Imam geheim aus Italien entführt haben. Die Regierung Berlusconi bestreitet jede Komplizenschaft.
Nach der Frauenrechtlerin Nawal Saadawi hat auch der Menschenrechtsaktivist Saadeddin Igrahim seine Kandidatur für das Präsidentenamt aufgekündigt und zum Wahlboykott aufgerufen.
Bei drei Bombenexplosionen vor einem Hotel im Touristenzentrum von Sharm ash-Sheikh sind 88 Menschen getötet und über 200 verwundet worden. Terroristen haben mehrmals versucht den Tourismus als eine der Haupteinnahmequellen des Landes zu treffen.
Die Wahlkommission hat Präsident Husni Mubarek, der Ägypten seit 24 Jahren regiert, mit einem Stimmenanteil von 88,5% zum Sieger der umstrittenen Präsidentschaftswahlen erklärt. Aiman Nur von der al-Ghad-Partei erhielt 7,3%. Zum ersten Mal durften sich mehrere Kandidaten zur Wahl stellen. Die Wahlkommission hatte in letzter Minute Vertretern der Zivilgesellschaft den Zugang zu den Wahllokalen als Beobachter erlaubt. Die Opposition beklagte sich über Unregelmäßigkeiten an mehreren Orten.