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Die wichtigsten Oppositionsparteien PDCI und RDR haben ein Bündnis unter dem Namen "Sammlung der Houphouetisten für Demokratie und Frieden" - im Andenken an den ersten Präsidenten des Landes - geschlossen, um gemeinsam bei den für Oktober geplanten Wahlen gegen Präsident Ggagbo anzutreten.
Im Westen der Elfenbeinküste in der Nähe der von UN-Truppen bewachten Demarkationslinie sind bei Angriffen auf die Ortschaft Duekoue über 50 Menschen ums Leben gekommen. Tausende sind auf Flucht.
Die Kriegsparteien im Konflikt in der Elfenbeinküste sind bei Verhandlungen in Pretoria übereingekommen, Ende Juli mit der Entwaffnung aller Milizen zu beginnen, nachdem ein erstes Abkommen nicht umgesetzt wurde. Die Afrikanische Union (AU) droht mit Sanktionen, falls es zu einer weiteren Verzögerung kommt.
Bei Verhandlungen in Yamousoukro haben sich unter Mitwirkung der UN, Frankreichs und Südafrikas die Kriegsparteien auf einen Zeitplan zur Entwaffnung von 30.000 Rebellen und 15.000 regierungstreuen Milizen bis zum 8. Oktober geeinigt. Präsidentschaftswahlen sollen am 30. Oktober stattfinden, was von politischen Beobachtern als unrealistisch angesehen wird.
Präsident Ggagbo hat mit zwei Dekreten über die Nationalitätsfrage und die Schaffung einer unabhängigen Wahlkommission den Weg zur Entwaffnung der Milizen und zur Vorbereitung von Neuwahlen frei gemacht.
Eine nicht identifizierte bewaffnete Gruppe hat eine Polizeistation in den Vororten von Abidjan angegriffen und später die Kleinstadt Agboville nördlich der Hauptstadt zeitweilig übernommen und 1.500 Gefangene entlassen. Während die Regierung die Rebellen im Norden anklagt, sehen Beobachter die Aktion als Versuch der Hardliner, die Organisationen von Wahlen zu verhindern.
Der ehemalige Präsident Henri Konan-Bedie der Partei PDCI wurde von Anhängern bei seiner Ankunft aus dem ein-jährigen Exil begeistert empfangen. Bedie wurde als Präsident 1999 abgesetzt.
Die französische Regierung hat die Entscheidung von UN-Generalsekretär Kofi Annan, die für den 30. Oktober geplanten Wahlen zu verschieben, kritisiert. Als Grund für die Verzögerung gibt die UN die mangelnde Kooperation der Konfliktparteien an.
In einem Interview mit dem französischen Sender RFI hat der Armeechef Matthias Doué unmissverständlich mit einem Militärputsch gedroht, sollte Präsident Ggagbo weiterhin den Friedensprozess blockieren und die für Oktober geplanten Wahlen verhindern.
Die Rebellengruppe 'Forces nouvelles' lehnt den Wahltermin des 30. Oktober als zu früh und verlangen, dass Präsident Ggagbo zurücktritt. Sie weigert sich, die Waffen niederzulegen, bevor die Pro-Regierungsmilizen ihre Waffen abgegeben haben.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

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