Nachrichten aus Afrika
BRICS-Länder: Angriffe auf den Iran verletzen UN-Charta
„Wir sind zutiefst besorgt über die Militärschläge gegen die Islamische Republik Iran seit dem 13. Juni 2025, die eine Verletzung des Völkerrechts und der Charta der Vereinten Nationen darstellen“, heißt es in der vom brasilianischen Außenministerium veröffentlichten Erklärung. Die Gruppe, in der Brasilien in diesem Jahr den rotierenden Vorsitz innehat, rief auch dazu auf, den Nahen Osten frei von Atomwaffen und anderen Massenvernichtungswaffen zu machen.
Bauxitexporte steigen trotz Ausfuhrverbote
Guineas Bauxit-Exporte, ein wichtiger Rohstoff für die Aluminiumherstellung, sind im ersten Quartal um 39% auf einen Rekordwert von 48,6 Millionen Tonnen gestiegen, obwohl regulatorische Maßnahmen und ein Ausfuhrverbot bedeutende Betreiber ausgebremst haben. Der Großteil dieses Bauxits wurde nach China verschifft, wo sich die Aluminiumproduktion erholt hat. Guinea, der weltweit zweitgrößte Bauxit-Produzent, verschiffte laut Angaben des Ministeriums für Bergbau und Geologie 312 Schiffe, verglichen mit 225 Schiffen und 34,9 Millionen Tonnen im ersten Quartal 2024. Guinea, das rund die Hälfte des weltweiten Bauxits liefert, hat seine Hafeninfrastruktur ausgebaut, um der steigenden Nachfrage nach Bauxit gerecht zu werden. Deutschland importiert 91% seines Bauxitbedarfs aus Guinea.
Größte netzgekoppeltes Solarstromprojekt
Sambia hat mit der Einweihung des 100-MW-Solarkraftwerks Chisamba einen entscheidenden Schritt in Richtung Energiediversifizierung getan und damit einen Wendepunkt auf dem Weg des Landes zu erneuerbaren Energien markiert. Es handelt sich um die bisher größte netzgekoppelte Solarstromanlage des Landes, die frühere Projekte wie das 60-MW-Solarkraftwerk Bangweulu deutlich übertrifft. Der strategische Standort in Chisamba wurde aufgrund seiner außergewöhnlichen Sonneneinstrahlungswerte und der Nähe zur Übertragungsinfrastruktur und zu den Betrieben von First Quantum Minerals ausgewählt - eine perfekte Verknüpfung von Erzeugungskapazität und Verbrauchsnachfrage. Der Bau wurde von PowerChina geleitet. Der Zeitpunkt könnte nicht besser gewählt sein, da die schwere Dürre den Wasserstand in den wichtigsten Stauseen Sambias drastisch gesenkt hat, was die Stromerzeugungskapazität des Landes lähmt.
Abschlussprüfungen im Tschad für Sudanflüchtlinge
Die Regierung hat sich bereit erklärt, rund 10 000 sudanesischen Schülern, die sich derzeit im Osten des Tschad aufhalten, die Möglichkeit zu geben, auf tschadischem Hoheitsgebiet die Prüfungen für den Sekundarschulabschluss abzulegen. Die Weigerung des Tschad, die Prüfungen im vergangenen Jahr abzuhalten, hatte bei Tausenden von vertriebenen Schülern und ihren Familien zu großer Frustration geführt. Die männlichen Schüler werden ihre Prüfungen in Atbara ablegen, während die weiblichen Schüler in Ed Damer untergebracht sind und sicher von ihrem Ankunftsort abgeholt werden. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) hat zugesagt alle logistischen Aufgaben im Zusammenhang mit der Durchführung und Verwaltung der Prüfungen zu übernehmen.
Tuareg in Mali und Burkina reichen beim ICC-Beschwerde ein
Tuareg-Verbände in Mali und Burkina Faso haben beim Internationalen Strafgerichtshof (ICC) eine Klage gegen die Armeen ihrer Länder und die russische paramilitärische Gruppe Africa Corps eingereicht.Sie klagen sie der Verbrechen gegen die Menschlichkeit und der Kriegsverbrechen an. Dazu gehören Morde, willkürliche Verhaftungen, gewaltsames Verschwindenlassen, Plünderungen und Folter, einschließlich der Entdeckung von 60 sichtlich gefolterten Leichen von Zivilisten im April in Kwala, Mali.
Gespräche über umstrittene Inseln
Präsident Emmanuel Macron und Madagaskars Präsident Andry Rajoelina besprechen Îles Éparses (Tromelin, Glorieuses, Juan de Nova, Europa and Bassas da India). Eine Kette meist unbewohnter Inseln im Indischen Ozean, die von Madagaskar beansprucht, aber seit der Kolonialzeit von Frankreich verwaltet werden. Alle Inseln waren während der Kolonialzeit (1896 – 1960) Teil von Madagaskar. Kurz vor der Unabhängigkeit Madagaskars wurden sie abgetrennt. In zwei Abstimmungen in der UN-Generalversammlung in den Jahren 1979 und 1980 wurde die Rückgabe der Inseln gefordert, da die Abspaltung illegal war. Jede Insel gibt Frankreich die Kontrolle über 200 Seemeilen der umliegenden Gewässer. Damit kontrolliert Paris mehr als die Hälfte der Straße von Mosambik, einer wichtigen Route für den weltweiten Schiffsverkehr. Der Mozambique Channel enthält außerdem bedeutende Kohlenwasserstoffreserven - so viele, dass er manchmal als „neue Nordsee“ bezeichnet wird. Außerdem verfügt er über reiche Fischereigewässer. Die Inseln sind von strategischer, ökologischer und symbolischer Bedeutung, da sie die Kontrolle über ausgedehnte, rohstoffreiche Seegebiete bieten.
KI-gesteuerte Drohnen bekämpfen Malaria
Das japanische Start-up-Unternehmen SORA Technology revolutioniert die Malariaprophylaxe in Afrika mit KI-gesteuerten Drohnen, die Moskito-Brutstätten aufspüren und Larvizide (Mittel zur Abtötung von Insektenlarven) präzise ausbringen. Damit wird die Notwendigkeit kostspieliger und ineffizienter Massensprühungen verringert. In Ghana wird die Technologie bereits eingesetzt und soll zu einer 70% Verringerung des Einsatzes von Insektiziden geführt haben. Um den Betrieb auszuweiten, nahm SORA im Mai 2025 4,8 Millionen Dollar auf - hauptsächlich von japanischen Investoren -, um in weiteren afrikanischen Ländern (Sierra Leone, Benin, DRC, Senegal, and Kenya) zu agieren. Die KI gesteuerten Drohen sollen auch für den Transport von Medikamenten eingesetzt werden.
65 Jahre Unabhängigkeit
Die Demokratische Republik Kongo war in der Vergangenheit als Freistaat Kongo, Belgisch-Kongo , Republik Kongo-Léopoldville, Demokratische Republik Kongo und Republik Zaire bekannt, bevor sie zu ihrem heutigen Namen Demokratische Republik Kongo (DRC) erhielt. Nach Algerien ist es das zweitgrößte Land des Kontinents. Das Land hat eine reiche und vielfältige Bevölkerung, über 350 ethnische Gruppen leben auf dem Gebiet der DRC. 1960 wurde das Land seine von Belgien unabhängig. Seit Ende der 1990er-Jahre erlebt das Land eine der schwersten humanitären Krisen weltweit. Rund ¾ der rund 83 Millionen Kongolesen leben trotz des enormen Reichtums an Bodenschätzen unterhalb der Armutsgrenze. Kriegsgeschehen ist in dem ressourcenreichen Land allgegenwärtig. In den östlichen Provinzen sind mehr als 120 bewaffnete Gruppen aktiv. Dazu zählt auch die Miliz „Allied Democratic Forces“, die der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ zugerechnet wird.
Sicherheitskräfte zerschlagen Demonstrationen
Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein, um Hunderte von Demonstranten zu vertreiben, die in der Lome Straßen blockierten, um den Rücktritt des langjährigen Staatschefs Faure Gnassingbe zu fordern. Gnassingbe, der seit 2005 nach dem Tod seines Vaters regiert, wurde im Mai als Präsident des Ministerrats vereidigt. Für dieses mächtige Amt gibt es keine offizielle Amtszeitbegrenzung. Oppositionspolitiker haben den Schritt als „Verfassungsputsch“ verurteilt, der seine Herrschaft auf Lebenszeit verlängern könnte.
Friedensabkommen unterzeichnet
Die Demokratische Republik Kongo und Ruanda haben ein von den USA vermitteltes Friedensabkommen unterzeichnet, das dazu beitragen soll, die jahrzehntelangen tödlichen Kämpfe im Ostkongo zu beenden und gleichzeitig der US-Regierung und amerikanischen Unternehmen den Zugang zu wichtigen Mineralien in der Region zu erleichtern. Das Abkommen steht auch im Mittelpunkt von Trumps Bestreben, sich Zugang zu wichtigen Mineralien zu verschaffen, die für einen Großteil der weltweiten Technologie benötigt werden, und das zu einer Zeit, in der die Vereinigten Staaten und China aktiv um Einfluss in Afrika konkurrieren. Der Wert der größtenteils unerschlossenen Mineralien wird vom US-Handelsministerium auf bis zu 24 Billionen Dollar geschätzt. Analysten sehen in dem Abkommen einen wichtigen Wendepunkt, glauben aber nicht, dass es die Kämpfe schnell beenden wird.