logo Netzwerkafrika
Zum ersten Mal trafen sich Kenias acht Präsidentschaftsbewerber und debattierten vor laufender Kamera, verfolgt an Fernseh – und Rundfunkgeräten vom ganzen Volk. Die Spannung wächst vor den Wahlen am 4. März, den ersten nach der der Gewalt von 2007/2008, als etwa 1,200 Menschen umkamen und 600,000 vertrieben wurden. Alle acht Rivalen wollen eine Wiederholung der ethnischen Kämpfe verhindern. Die aussichtsreichsten Kandidaten sind der jetzige Premier Odinga und Kenyatta, Sohn des Staatengründers. Gegen Letzteren läuft ein Verfahren vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Er musste deshalb Hohn von seinen Rivalen einstecken.
Im Hafen von Mombasa haben Beamte Elfenbein im Wert von 1 Mio. Dollar, der größte Fang bis jetzt, beschlagnahmt. Die Ladung kam von Tansania, war mit „Dekor Steine“ beschriftet und für Indonesien bestimmt. 250 Elefanten mussten dafür sterben. Erst letzte Woche erregte das Wildern einer elf-köpfigen Elefantenfamilie im Südosten Kenias für Empörung.
In der umstrittenen Tana Region im Südosten gab es wieder ethnische Kämpfe. Orma-Angehörige stürmten ein Pokomo Dorf und töteten zehn Menschen, als Rache für den Angriff der letzteren tags zuvor. Der Streit geht meist um Land - und Wasserrechte. Die Kämpfe könnten vor den Wahlen in zwei Monaten noch eskalieren.
Uhuru Kenyatta und William Ruto waren bittere Rivalen bei der letzten Wahl in 2007, bei der 1,200 Menschen umkamen und 300,000 flüchten mussten. Beide werden vom Internationalen Strafgerichtshof belangt, für die Attacken verantwortlich zu sein. Gemeinsam wollen sie sich jetzt an der Wahl beteiligen und „nationale Einheit, Wohlstand für alle Kenianer und Versöhnung“ anstreben.
Am 13. November wurde eine neue Webseite freigeschaltet, die schon eine der meistbesuchten des Landes ist: MaVulture.com. Zusammengestellt von einem Team politischer Provokateure, veröffentlicht sie in Text und Bild Korruption und andere Skandale prominenter Politiker. Bis jetzt gibt es bereits 17 Profile, darunter Uhuru Kenyatta, Sohn des ersten Präsidenten und Kandidat bei der nächsten Wahl. Weitere sollen folgen. Ziel ist, die Bürger aufzuklären, bevor sie nächstes Jahr zur Urne gehen.
Er soll die Innenstadt von Nairobi mit dem 16,5 km entfernten Vorort Syokimau verbinden. Zwanzig Minuten braucht er für die Strecke, die überfüllten Matatus (Kleinbusse) aber bis zu zwei Stunden in Stoßzeiten; sie kosten dafür aber nur ein Viertel des Bahnpreises. Präsident Kibaki wird wohl der erste Pendler sein. Der erste neue Zug und Bahnhof seit der Unabhängigkeit in 1963 soll nur der Anfang eines ausgebauten Nahverkehrsnetzes sein, und den legendären Staus von Nairobi bald ein Ende setzen.
Dieser muss bei den meisten ethnischen Gruppen vom Bräutigam gezahlt werden, oft in der Form von Rindern. Jetzt soll er wegfallen. Auch soll die Polygamie legalisiert werden und Paare, die über sechs Monate zusammen leben, sollen als gesetzlich verheiratet gelten. Das sind die umstrittenen Pläne des Kabinetts, die erst Gesetz werden, wenn das Parlament zugestimmt hat. Ziel der Änderung soll der gesetzliche Schutz aller Ehen sein – ob christlich, islamisch, Hindu, zivil oder traditionell – und die Sicherung der Lebensbedingungen von Frauen und Kindern. Homo-Ehen sind laut Verfassung nicht erlaubt.
Es war die schwerste Attacke auf Sicherheitspersonal seit Kenias Unabhängigkeit. Bei dem Versuch, gestohlenes Vieh zurück zu holen, wurden die Polizisten bei Baragoi im Norden des Landes mit hochmechanisierten Waffen angegriffen. Die Bewohner der entlegenen Regionen Turkana und Samburu stehlen oft Rinder von einander und kämpfen um Weideland und Wasserstellen.
Die Kenyatta Universität von Nairobi hat in der Stadt Dadaab einen Campus errichtet, um Kenianern und Flüchtlingen ein Studium zu ermöglichen. Die ersten Studenten werden im Januar erwartet. Das Flüchtlingslager Dadaab ist mit fast einer halben Million Menschen das größte der Welt. Für die somalischen Jugendlichen dort ist die Chance ein Hoffnungsschimmer.
Zehn Polizisten wurden schwer verletzt, als sie an der Küste ein Haus nach gefährlichen Waffen durchsuchten. Verdächtigt werden al-Shabaab Mitglieder, die, seit Kenias Unterstützung für die somalische Regierung, schon mehrere Anschläge auf Kenia verübt haben.

Zitat

„Wir müssen die Zeit nutzen,
um auf einen radikalen Wandel hinzuarbeiten...

Wir haben in diesen Wochen gelernt,
dass wir auf einem kranken Planeten nicht gesund leben können."

Erklärung des Jesuitenordens in Europa

­